[Therapie - Teil 3] - Reduzierung und Rituale
Herzliches Hallo an alle,
heute hatte ich wieder einen Termin, dieses Mal bei der Psychiaterin. Sie knüpfte direkt am letzten Mal an: Der Haushalt.
Wie läuft es mit dem Haushalt?
Naja, nicht zufriedenstellend. Ea dauert immer einige Tage, bis ich eine Aufgabe von 10 Minuten im Haushalt erledige^^ Wie eben den Recyclingmüll in den Tonnen draußen zu sortieren. Sie erzählte dann wieder von sich, wie sie den Haushalt löst, jeden Tag macht sie bewusst 10 Minuten irgendwas, bspw. Fenster putzen - auch wenn sie nicht dreckig sind. Aber an sauberen Fenstern, so meinte sie, bleibt weniger Staub hängen. Und sie braucht nur 10 Minuten, also nicht für das gesamte Haus, sondern in dem Fall hat sie eben nur die Fenster in den Schlafzimmern geputzt. Würde sie aber länger warten, würde aus 10 Minuten viel länger werden, weil sie dreckiger sind. Da hat sie vermutlich recht.
Nun, für mich war das nicht sonderlich hilfreich, denn sie machte auch ein Beispiel mit dem Abwasch, aber den stapeln wir immer in die Spühlmaschine, also fällt das auch weg. Aber ich verstand ihren Punkt ;)
Abschließend am Gespräch reduzierten wir noch das Brintellix. Bzw. reduzierten... Also ja, schon, aber... Ich nehme zur Zeit Tabletten zu 5mg Brintellix. Davon gibt es auch Tropfen, dabei entspricht 1 Tropfen = 1mg. Also verschrieb sie mir die Tropfen. Ich solle die erste Woche noch 5 Tropfen nehmen, also die "aktuelle" Dosis, weil es zwischen Tropfen und Tabletten doch einige Unterschiede geben kann in der Menge. Danach soll ich für einen Monat 4 Tropfen, das nächste Monat 3 Tropfen, usw. nehmen, bis ich auf 0 bin. Sie meinte, als sie in Berlin war, meinten sie dort, man solle Medikamente langsam reduzieren, da sonst die Krankheit oder die Symptome wieder zurückkommen könnten.
Dann setzen wir halt langsam ab, aber zumindest wird abgesetzt und es sind ja nur mehr 4 Monate, in denen ich dieses Zeug nehmen muss. Das ist eine absehbare Zeit :)
Danach ging es weiter zur Psychologin
Zusammen mit meiner Freundin, wir machten eine Paartherapie. Denn in letzter Zeit, also schon seit längerer Zeit, läuft es nicht mehr so recht zwischen uns, worauf ich jetzt nicht ins Detail eingehen möchte. Aber unter anderem ging es wieder um den Haushalt, angesprochen von mir.
Zu erst sammelten wir einige Punkte, die wir gerne ansprechen würden und was wir am Ende dieser Sitzung erreicht haben möchten. Dabei meinte ich, dass ich gerne hätte, dass sie glücklich/zufriedener ist. Dafür würde ich gerne regelmäßiger den Haushalt machen, nur fehlt es mir an... Keine Ahnung... Zum einen sehe ich die Dinge nicht, zum anderen, wenn ich mich hinlege, merke ich wie mir die Beine und der Rücken wehtun und mir kommt es halt so vor, dass wenn ich dann aufstehe, packen das meine Beine nicht vor lauter Schmerzen (jaaa... Ich sollte mehr Sport machen, ich weiß^^). Und viel habe ich ja nicht zu tun, Müll und Spühlmaschine, theoretisch noch die Wäsche aufhängen und was ich kann zusammenlegen, wobei mir das meist die Freundin abnimmt. Und wenn das Gras wieder wächst, den Rasen mähen, wobei im Frühjahr dann noch zu vertikutieren ist, Gras müssten wir anschließend sähen dieses Jahr, sonst wird die Wiese immer brauner... Mach ich ja auch dann ;)
Zurück zum Thema: Die Psychologin meinte wir sollen uns überlegen Karten zu machen, mit den täglichen Aufgaben, sodass es nicht zuviel wird für mich, also Überwältigung, weil schon die ganze Woche draufsteht. Und eine Strategie wäre, den Müll täglich rauszubringen, dann fällt auch nicht soviel an. Also machten wir den Plan: Ich komme gegen 17 Uhr nach Hause, gehe dann direkt mit dem Müll und zwischen "nach dem Müll" und vor dem Abendessen soll ich noch die Spühlmaschine machen. Klingt nach einem guten Plan für mich :)
Ich warf noch ein, dass ich es eher so machen würde, dass ich zu erst eine Rauche und dann den Müll mache, ergänzte aber noch, dass ich dann nach der Zigarette keine Lust mehr habe, oder halt, wie soll ich sagen, am Besten mit ihren Worten: Die Zigarette ist eine Art Entspannung. Der Körper meint dann jetzt ist der Arbeitstag fertig. Oder so in etwa hat sie gemeint. Und das stimmt auch. Also: Zu erst direkt der Müll, dann kann ich eine rauchen und später irgendwann die Spühlmaschine ;)
Meine Freundin hingegen soll glauben, dass ich die Dinge im Haushalt nicht sehe, weil ich eben ein Mann bin und mir daher wegen der Evolution, wie wir damals eben waren in der Steinzeit, solche Dinge einfach nciht auffallen. Sie erzählte einiges davon, dass wir biologisch anders sind wegen der Steinzeit und wir daher eben andere Fähigkeiten und Defizite haben (weiß leider nicht mehr genau, was sie alles gesagt hatte dazu, da ich heute oft abgeschweift bin gedanklich). Und sie soll Danke sagen, wenn ich etwas im Haushalt mache.
Klingt jetzt richtig hart irgendwie, so richtig Macho-Mäßig, aber lasst es mich erklären: Es soll zur Motivation beitragen und eben eine Art Wegweiser für mich sein, dass es richtig war, was ich machte.
Das solle alles zu einem Ritual werden, also täglich den Müll raustragen, irgendwann gewöhne ich mich dran, da es eben ein Ritual wurde: Nach Hause kommen, Müll sortieren, Zigarette. Ich mag ja solche Rituale, ich hatte viele davon, also nicht im Haushalt, aber im Bezug zum Gras z.B. wie die Gute-Nacht-Tüte^^ und heutzutage habe ich auch noch einige, die allerdings nichts mehr mit Gras zu tun haben :)
Die Psychologin fragte auch, wenn wir uns die Zufriedenheit in der Beziehung wie ein Pendel vorstellen würden, in welchem Rahmen würde sich das bewegen? Wir meinten beide, dass es aktuell irgendwo zwischen 30-40% pendeln würde, was halt wenig ist... Aber wir möchten ja dran arbeiten, dass es wieder besser wird ;)
So, das wars für diesesmal. Leider kann ich heute keinen runden Abschluss bringen, weil ich sehr... Keine Ahnung... Irgendwie dissoziert bin... Also sehr weit weg mit den Gedanken, kann mich irgendwie nicht konzentrieren :/
Beste Grüße,
BlackButterfly666
Okay, unsortierte Gedanken...:
Eure Beziehung hat sich gewiß verändert mit der Geburt von Eurem Kleinen. Vielleicht habt Ihr es nicht sofort gemerkt oder wolltet es nicht wahrhaben. Aber jeder definiert neu, was für ihn wichtig ist. Wo die Prioritäten liegen. Was gar nicht geht. Ein Kind verändert mehr als die Steuerklasse ;-))
Das nicht-sehen von Haushalts-Notwendigkeiten ist nicht per se männlich. Aber für die Idee, Deine Freundin solle "Danke" sagen, wenn Du etwas in Eurem gemeinsamen Haushalt tust, würde ich Dir gerne die Ohren lang ziehen ;-))
Könnt Ihr vielleicht bitte einfach 'mal nur ein Wochenende glücklich sein miteinander? Ohne Probleme zu diskutieren und Euch die nächsten Stolpersteine auszumalen? Das ist mehr wert als eine Paartherapie. Zumindest manchmal.
Das war nicht ich, der das gesagt hat. Die Psychologin meinte, das wäre eine gute Idee ;) Sie meinte, es sei besser mal etwas Positives zu sagen, anstatt immer nur Negatives, wie dies passt nicht und das passt nicht usw.
Du hast schon recht, ist nur etwas schwerer mit dem Kleinen. Aber das nehme ich mir für dieses Wochenende vor ;)
TEAM 2
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