[Therapie] Es geht weiter!
Herzliches Hallo an alle,
heute mal etwas erfreuliches: Es geht endlich weiter mit der Therapie!
Was geht weiter?
Wie einige von euch vielleicht mitbekommen haben, werde ich vom ZPG (Zentrum für pychische Gesundheit -> öffentlicher Dienst) betreut, nehme einige Medikamente und es tat sich selten was...
Damit ist jetzt (hoffentlich) vorbei!
Denn... Vor Jahren, als ich das erste mal dieses Zentrum besuchte, lernte ich die Psychiaterin kennen und hatte immer wieder mal Gespräche mit den Krankenschwestern im Dienst. Die Psychiaterin verschrieb mir zu erst Abilify gegen mein Gedankenrasen. Die Psychologin dort lernte ich eine ganze Weile nicht kennen, da ich beim SerD (Servizio Dipendenza -> zu Deutsch DfA = Dienst für Abhängigkeitserkrankungen) regelmäßige Gespräche mit deren Psychologin (und dann der nächsten und nächsten Psychologin) hatte. Nur ein mal bzw. es waren drei Termine glaube ich, machten wir im ZPG so Tests um herauszufinden, ob ich eine psychische Erkrankung habe. Dabei war der Autismustest auffallend, mir wurden anschließend noch ein paar Fragen gestellt und dann wurde das Thema wieder fallengelassen.
Meine letzte Psychologin beim SerD wurde schwanger und ich war auch schon so gut wie clean, habe halt diese paae Tage im Jahr an denen ich meine Tüte darf und sonst nichts weiteres, deshalb wurde ich dem ZPG übergeben bzw. war ich anfangs nirgendwo fix, oder wurde vielmehr "hin und her geschoben" zwischen den zwei Diensten, jetzt bin ich aber los vom SerD und fix beim ZPG. Anfang dieses Jahres wurde dann der Psychiater gewechselt. Doch zu erst bekam ich vor etwa 5 Jahren noch Sertralina von der Psychiaterin verschrieben, wegen sozialer Phobie, weil ich noch bzw. wieder zur Schule ging und es mir schwer fiel mit den ganzen Menschen um mich herum...
Das Sertralina war die Hölle. Anfangs ging es noch, aber ohne es zu merken fühlte ich immer weniger... Irgendwann bemerkte ich, dass ich gar nichts mehr fühle und schilderte dies der Psychiaterin. Darauf erhöhte sie die Dosis und meinte ich solle weiterhin Abilify und Sertralina, nun in der höheren Dosis, nehmen. Und dann wurde es nochmals auf die Höchstdosis gesteigert. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus... Ich verspührte keine Freude mehr. Am ehesten war es Wut, was ich ab und an noch fühlte, weil das ein sehr starkes Gefühl ist und sonst war ich eher depressiv. Oder nichtmal das - ich war einfach Stumpf. Ich hätte gekönnt im Lotto gewinnen, gleich gut hätte auch etwas extrem schreckliches passieren können - ich wär einfach gewesen: Ok.. Und jetzt? Was soll ich damit anfangen? Es wäre mir total gleichgültig gewesen.
Sterben hätte das beste sein können, was mir passiert wäre, einfach um dieses Gefühl nichts zu fühlen endlich los zu sein...
Dann kam eben besagter wechsel des Psychiaters. Und der Neue war... Ich weiß bis heute nicht, was ich von ihm halten sollte... Auf der einen Seite funktionierte die Kommunikation gar nicht: Er sprach weder gut Deutsch, noch Italienisch. Aber er schien trotzdem einen zu verstehen, denn ungleich seiner Vorgängerin machte er einen Wechsel des Sertralinas. Bzw. Sertealina wurde reduziert, dafür bekam ich ein Neues: Bupriopione. Somit nahm ich täglich 3 Tabletten (bzw. 4, weil es Sertralina nur in 100mg Tabletten gibt und ich auf 200mg eingestellt wurde, also musste ich 2 von denen schlucken). Bupriopione wurde zur Motivation eingesetzt, was die ersten 2 Wochen auch gut lief, doch dann kippte meine Stimmung wieder ins negative. Beim nächsten Termin mit ihm schilderte ich ihm das und er ersetzte Bupriopione durch Brintellix. Gleichzeitig wurde das Sertralina reduziert.
Er blieb bis Anfang Juli dieses Jahres. Bis dahin wurde das Sertralina komplett abgesetzt und ich bekam nur mehr Abilify zu 10mg und Brintellix zu 10mg. Meine Stimmung verbesserte sich auch, ich fühlte wieder etwas. Wenn auch nur wenig, aber trotzdem schon mehr als mit dem Sertralina.
So, jetzt kommt die dritte Psychiaterin. Diese lernte ich erst im Oktober kennen und diese ist ganz lustig drauf, sie lacht sehr viel und sagt immer wieder kleine Scherze^^
Bei unserem ersten Treffen war ich sage und schreibe eine ganze Stunde im Gespräch mit ihr. Ungleich der ersten Psychiaterin, bei der der Termin schon nach 5 Minuten fertig war... Ich fragte noch, ob ich das Brintellix nicht absetzen könne, da es mir mehr so vorkommt, dass mir das verschrieben wurde, damit ich wieder fühle, was ja eigentlich ohne den Tabletten besser klappen würde, schließlich war es ja das Sertralina, welches mich Stumpf machen ließ. Sie willigte teils ein: Sie reduzierte es mir auf 5mg und beim nächsten Treffen schauen wir weiter. Falls aber etwas sein sollte, soll ich mich melden. Aber bis jetzt musste ich mich noch nicht bei ihr melden :)
Doch was ist mit der Psychologin?
Diese wurde beim ZPG auch ausgewechselt, als der Psychiater kam. Der Start verlief... Schleppend... Sie meinte ich wolle noch konsumieren, möchte ich zugegeben irgendwo auch, mal 'ne Line bei einer Serata oder auf einer Festa fände ich angebracht, aber mittlerweile sehe ich es auch ein, dass es besser ohne ist. Daher wollte sie mich weiterhin zum SerD schicken. Sie war sehr direkt: Bei unserem ersten Gespräch, zusammen mit dem neuen Psychiater, gingen sie nachher kurz hinaus um sich zu beraten, sie sah mich an und sagte mir ins Gesicht "Du willst koksen!" dabei meinte sie noch "Das ist nicht böse gemeint, das ist ein Fakt!" und ich dachte mir halt "Du dumme Fo***". Aber mittlerweile kommen wir gut miteinander aus. Beim zweiten Gespräch stellte sie mir einige Fragen, die mir bekannt vorkamen. Anschließend fragte sie, ob ich diese Fragen kennen würde und woher und ich meinte aus einem dieser Testfragebögen von damals, ich weiß nur nicht mehr welcher, denn es waren viele^^ Dann meinte sie "Genau. Diese Fragen sind aus dem Autismustest." Und basierend auf meinen Antworten fragte sie, ob ich möchte genauer diesen Test machen und ich willigte ein. Also füllte ich wieder den Autismusfragebogen aus, diesesmal aber mit der Psychologin zusammen, was es viel besser machte, denn bei Unklarheiten konnte ich direkt nachfragen und richtiger beantworten ;) Der Test fiel eher auffällig aus, weshalb wir einen weiteren Test mit einer Spezialistin machten. Dann wurden noch mein Vater und meine Freundin befragt. Das zog sich alles in die Länge, denn erst im September war die letzte Fragerunde vorbei. Anschließend werteten sie alles aus und schrieben einen Bericht.
Dann das Missverständnis...
Die Psychologin meinte ich melde mich bei ihr für einen neuen Termin und ich meinte, sie meldet sich bei mir nachdem sie den Bericht fertig haben. Also hatte ich bis letzen Mittwoch mal keinen Termin...
Letzten Mittwoch dann bekam ich ein Feedback, der Autismustest ist negativ, ich habe mich einfach so entwickelt wegen meiner Vergangenheit: Dieses Zurückziehen usw. sind Schutzmechanismen von mir. Also machen wir jetzt Traumatherapie, um alles aufzuarbeiten. Dazu bekam ich nochmals einen Fragebogen, dieses mal ein Kurzer (eine DIN A4 Seite lang), damit sie besser versteht was für eine Art von Therapie ich brauche. Die Stunde war dann schon vorbei. Sie wertet jetzt noch den Fragebogen aus und beim nächsten Termin, den ich schon übernächste Woche Dienstag habe, werden wir vermutlich mit der Therapie beginnen :)
Zum aktuellen Gefühlszustand
Mir geht es prächtig! Nein, ehrlich, ich habe mich nüchtern noch nie so gut gefühlt wie zur Zeit. Auch dass es endlich weitergeht und die Traumatherapie hoffentlich gut ausgeht, stimmt mich positiv. Ebenso die Reduzierung (und evtl.e Absetzung) des Brintellix lassen mich gut fühlen!
Ich fands ja irgendwie lustig, als sich die Psychologin bei mir entschuldigte, dass sie den Verdacht auf Autismus hatte und nicht direkt auf die Aufarbeitung meiner Vergangenheit. Ich dachte mir: Naja.. Jetzt ein Jahr auf oder ab macht auch keinen großen Unterschied mehr^^ Intanto, soviel wie dieses Jahr ging nie beim ZPG, ebenso wenig beim SerD. Gut, die letzte Psychologin beim SerD schaffte es wirklich, zusammen mit meiner Freundin, dass ich den Konsum reduzierte und anschließend ließ bzw. eben nur die paar Tage im Jahr eine Tüte rauche, was anfangs auch noch total unvorstellbar für mich war.
Ich bin jetzt sogar so weit, dass ich von mir aus den Kaffeekonsum eindämmte. Ich trank bis vor kurzem bei den 8 Tassen Kaffee am Tag! Geschuldet durch meine Arbeitskollegen, die meinten nachdem ich eine Rauchen gehe stinkt es immer, weshalb ich mir jetzt immer die Hände nach dem Rauchen mit Seife wasche und eben einen Kaffee trank. Dieser wurde jetzt ersetzt durch Tee, was noch positiv dazu beiträgt, da ich so mehr Flüssigkeit mir zufüge. Anstelle von einem halben Liter in der Früh für die Tabletten und während der Arbeit nichts, trinke ich jetzt weiterhin den halben Liter in der Früh und zusätzlich 2 Flaschen Tee während der Arbeit.
Meine Nieren waren schon kurz davor einen Regentanz aufzuführen, damit sie endlich ihre Flüssigkeit bekommen^^
So, jetzt aber genug für heute ;)
Beste Grüße und schönes Wochenende,
BlackButterfly666
was mich immerwieder verwundert,ist:
das die geschulten oft austesten,anstatt gleich auf eine traumatherapie zu setzen,denn meist kommt halt alles aus der kindheit
zum glück war meine therapeutin so taff um das zu erkennen,bingo
und heute weiß ich wie sich das anfühlt,unpassende menschen ans werk zu lassen
zusammen mit meiner therapeutin habe ich 3 jahre eine harte aber mega richtige aufarbeitung genossen und durfte dann in mein bewusstes leben gehen
seitdem hat sich alles verändert
ich bleibe immer trockener süchtiger,doch der umgang ist ins göttliche umgesprungen
wünsche dir die besten hände die dir gereicht werden und das du nicht als versuchtskaninchen von der pharma benutzt wirst
alles beste dir
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Danke, dass du deinen Weg so ausführlich schilderst. Es liest sich wie ein klarer Prozess, in dem sich trotz der vielen Wechsel und Rückschläge langsam eine Struktur abzeichnet. Vor allem der Schritt zur Traumatherapie scheint jetzt ein wichtiger Punkt zu sein, um tieferliegende Themen anzugehen.
Die Entwicklungen bei deiner Medikation und dein Gefühl, wieder mehr Emotionen wahrzunehmen, zeigen, dass es offenbar in die richtige Richtung geht. Es ist interessant, wie sich die Dynamik mit den neuen Fachkräften verändert hat, und wie sich dadurch neue Perspektiven eröffnen.
Dass der Autismusverdacht vom Tisch ist und der Fokus jetzt auf der Verarbeitung deiner Vergangenheit liegt, scheint ein wichtiger Fortschritt. Missverständnisse wie das mit dem Termin zeigen zwar, dass es Reibungspunkte gibt, aber das Ergebnis zählt: Die Therapie beginnt bald.
Auch deine Entscheidungen, wie den Kaffeekonsum zu reduzieren oder bewusster mit deinem Alltag umzugehen, scheinen dazu beizutragen, dass du dich gerade stabil fühlst.
Bleib dran und schau, was die nächsten Schritte bringen. Klingt, als könntest du daraus langfristig profitieren.
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