[Erzählung] 7 Psychologen und eine Menge Probleme - Teil 6steemCreated with Sketch.

in Deutsch Unplugged6 months ago

Herzliches Hallo an alle,

endspurt ist angesagt - Willkommen zum vorletzten Teil dieser Miniserie!

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Copyright: @dissi

Hier geht es zum:
1. Teil
2. Teil
3. Teil
4. Teil und 5. Teil

Zuletzt war ich bei der zweiten Psychologin im SerD, doch...

Irgendwann war auch mit dieser Psychologin schluss

ich weiß nicht mehr warum, doch sie ging. Es kam eine neue Psychologin zum SerD. Meine (aktuell) Vorletzte. Diese war super, diese war wirklich super! Das habe nicht nur ich so wahrgenommen, auch Freunde von mir haben sie so aufgefasst. Sie hat wirklich gut gearbeitet. Wir führten den Konsumvertrag weiter und reduzierten ihn alle 3-4 Wochen. Natürlich hielt ich mich auch nicht wirklich an diesen Vertrag, jedoch gab es somit einige Wochenenden an denen ich nicht konsumierte. Und chemisches wurde wirklich nur mehr an ausgewählten Tagen im Jahr konsumiert. Bis zum Schluss gab es nur mehr wenige Ausnahmen an denen ich konsumieren durfte: Der Geburtstag meiner Freundin, 420-Day, mein Geburtstag, ACAB-Tag (13.12.), weiße Weihnacht und Silvester. Das lief recht gut, ich konnte mich einigermaßen dran halten. Sicherlich, es gab doch noch einige wenige Ausrutscher, aber ich konsumierte somit in einem Jahr etwa soviel, wie damals in einer einzelnen Woche.
Die Termine wurden von wöchentlich auf jede zweite Woche und bis zum Schluss auf einmal im Monat reduziert. Der Konsum war nur mehr selten ein Thema. Wir redeten mehr darüber, dass ich wenig fühle, ich füllte ein paar Fragebögen aus, bekam wiedermal Andeutungen von Borderline diagnostiziert und meine Freundin kam immer wieder mal mit zu den Terminen.
Irgendwann hatte ich auch bei ihr den letzten Termin, da sie schwanger wurde. Ich war sicher 3 Jahre bei ihr. Der abschied fiel schwer. Sie schenkte mir zum Abschied eine Karte, wie jedem, mit einer netten Erinnerung drauf.

Ich war somit Psychologenlos

Zwar besuchte ich weiterhin das Zentrum für Psychische Gesundheit (ZPG) doch da hatte ich bis jetzt nur die Krankenpfleger und die Psychiaterin, die mir Medikamente verschrieb, mit denen es irgendwie besser ging, jedoch lösten diese meine Gefühlstaubheit aus, kam mir zumindest vor. Was mir hilft meine Gedanken in den Griff zu bekommen ist das Abilify zu 10 mg. Was mir nicht half und mich nicht mehr wirklich fühlen lies war das Sertralin zu anfangs 100 mg. Als es nicht besser wurde, wurde es auf 150 mg erhöht, bis zum Schluss auf die Höchstdosis von 200 mg. Es wurde gegen sozialer Phobie verschrieben, damit ich in der Klasse bleiben konnte und nicht früher nach Hause ging. Das lief mehr oder weniger, vlt. war das auch nur Placebo, jedenfalls ging ich regelmäßig zur Schule. Aber wie gesagt, es lies mich gefühllos werden, träge und unmotiviert. Ich hatte meine Routine, Aufstehen, Schule gehen, Kiffen (anfangs) und Wochenende schlafen, da mich die Medis so extrem müde gemacht haben. Ich konnte gar nichts machen. Ich dachte das lag an den Konsum vom Cannabis, aber wie ich nachher drauf kam war das einzig und allein die Schuld vom Sertralin. Die Psychiaterin vom ZPG ging in etwa zur selben Zeit wie meine Psychologin vom SerD. Mit einem Unterschied: Für sie hatte man sofort Ersatz, für die Psychologin nicht.

Keine Ahnung, was ich vom neuen Psychiater halten soll…

Fangen wir mit dem Positiven an: Er hört auf mich, wenn ich sage, dass das nichts hilft, dass es mich unmotiviert macht, oder was weiß ich, und verschreibt mir dann ein neues Medikament, Bupriopion zu 150 mg, für die Motivation. Half die ersten zwei Wochen richtig gut, dann kam die Depressionsphase und nachher merkte ich nichts mehr von der Motivation… Als ich ihm das beim nächsten Termin sagte, änderte er die Medikation: Weg mit Bupriopion, her mit Brintellix zu 10 mg (und nein, das hat nichts mit Asterix und Obelix zu tun - ist leider nicht eine Art Wunderpille wie deren Zaubertrank^^). Damit geht es besser. Ich war anfangs zwar extrem müde und fertig, wie damals mit dem Sertralin, aber als ich ihm das mitteilte, hat er das Sertralin beim letzten Gespräch runtergeschraubt auf 100 mg, ich vermute, dass er das absetzen wird, und seitdem bin ich wieder fitter. Bzw. auf dem üblichen Fitness-Level. Daher finde ich seine Arbeit gut, weil er auf mich eingeht und verschiedenes Probiert – nicht wie seine Vorgängerin, die beharrte auf meiner Therapie…
Was er aber schlecht macht, ist seine Haltung: Er liegt immer in seinem Stuhl drinnen, mit seiner zu engen Brille im Gesicht und spricht nicht wirklich deutsch oder italienisch. Als er mir das Brintellix verschrieb habe ich nicht verstanden, was er mit „Neues Medikament, nicht mehr Altes, schlecht“ meinte: Ist das alte Medikament schlecht, weil es nicht anschlägt? Ist die Kombination aus beiden schlecht? Ich nickte einfach und nehme die Medikamente wie auf dem Zettel verschrieben.


Macht euch bereit für das morgige Grande Finale mit meiner aktuellen Situation!

Beste Grüße,
BlackButterfly666

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 6 months ago 

Es klingt, als hättest du eine sehr wechselvolle und herausfordernde Reise mit deiner psychischen Gesundheit und den verschiedenen Fachkräften hinter dir. Der Abschied von der wirklich guten Psychologin scheint dich tief bewegt zu haben, was verständlich ist, wenn man bedenkt, wie sehr sie dir geholfen hat. Die Reduktion des Konsums und die Struktur, die sie dir gegeben hat, scheinen wichtige Schritte in Richtung Stabilität gewesen zu sein.

Deine Erlebnisse mit den verschiedenen Medikamenten und Fachleuten zeigen, wie kompliziert und individuell die Behandlung von psychischen Erkrankungen sein kann. Es ist ermutigend zu hören, dass du jemanden gefunden hast, der auf deine Rückmeldungen eingeht und bereit ist, die Medikation anzupassen. Auch wenn die Kommunikation mit deinem aktuellen Psychiater manchmal schwierig ist, scheint er zumindest offen für Änderungen zu sein, was ein großer Pluspunkt ist.

Die Herausforderungen mit den Medikamenten sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Die Nebenwirkungen, die du beschrieben hast, insbesondere die Gefühlstaubheit und die Müdigkeit, sind oft ein großer Hinderungsgrund für viele Menschen in der medikamentösen Behandlung. Es ist gut, dass du aufmerksam darauf achtest und diese Beobachtungen mit deinem Psychiater teilst.

Insgesamt zeigt deine Geschichte, wie wichtig es ist, einen guten Draht zu den behandelnden Fachleuten zu haben und eine individuelle Behandlung zu finden, die zu einem passt. Es wird interessant sein zu hören, wie deine aktuelle Situation aussieht und welche weiteren Schritte du planst.

Was du durchgemacht hast, ist nicht einfach, und es erfordert viel Mut und Ausdauer, diesen Weg weiterzugehen. Hoffentlich bringt das "Grande Finale" neue Einsichten und vielleicht auch eine positive Wende in deiner Behandlung. Bleib dran und gib nicht auf – es gibt immer Wege, die sich lohnen, erkundet zu werden.

Die psychische Behandlung ist wirklich komplex und individuel, was ja auf der einen Seite auch etwas Positives sein kann, da es zeigt, wie einzigartig jeder einzelne ist. Was jedoch negativ daran ist, ist die daraus schwierige Behandlung: Es ist nicht wie bei einer Erkältung, dass man einfach zum Arzt geht, der verschreibt dir Medikament XY und nach einer Woche ist man wieder fit. Es gleicht mehr der Informatik mit Try and Error. Man geht nicht einfach ins Krankenhaus, lässt ein Blutbild erstellen und weiß, was einem fehlt. Das lässt sich nur durch diverser Fragebögen vielleicht erahnen, da das Ergebnis des Fragebogens auch immer anders ausfallen kann, zumindest bei mir je nachdem wie ich grad drauf bin/welchen Film ich grad fahre, vorallem jedoch durch die unterschiedlichen Interpretationen der einzelnen Fragen, geschuldet durch die Fragestellung und dem dazukommenden "Überdenken" (overthinking). z.B. mach ich gerade einen Fragebogen für das Autismusspektrum. Da ist z.B. die Frage "Ich besuche lieber das Theater, als ein Museum". Wie ist das gemeint? Ich besuche zwar lieber das Theater, wenn ich mich unterhalten möchte, war erst gestern bei einem und mein letzter Museumsbesuch ist ewig her. Wobei beim Museum die Frage ist welche Ausstellung? Ist es z.B. das technische Museum ins Sinsheim, das würde mich mehr interessieren, als ein dramatik Theater. Andererseits interessiert mich eine Komödie mehr, als eine Ausstellung im naturwissenschaftlichen Museum. Oder ist das nur beispielhaft als lauter Ort/ruhiger Ort? Im Theater wird gesprochen, geklatscht usw. Im Museum flüstert höchstens der Museumsführer...

Da hilft es sehr, wenn man vom Therapeuten durch die Fragen geleitet wird, als ihn alleine auszufüllen, da man so zumindest Rückfragen stellen kann. Beim ersten Mal als ich diesen Test vor Jahren ausgefüllt habe, auch im ZPG, bei einer Psychologin (mit der habe ich nur die Tests gemacht, daher habe ich sie in dieser Auflistung weggelassen), habeb wir die ersten 5 Frageb gemeinsam gemacht und den Rest sollte ich alleine zu Hause machen. Was ich eh nicht verstehe, sie meinte damals, wir machen einige Fragen zusammen, damit ich verstehe, wie der Test funktioniert, was ich von vornherein schon kapiert habe, zum einen sind da jeweils 4 Beispielfragen dabei, was ich ebenso nicht verstehe, weil die Tests sind eigentlich selbsterklärend: Es ist eine Aussage und ich muss ankreuzen: ich stimme zu, ich stimme eher zu, ich stimme eher nicht zu und ich stimme nicht zu. Also eigentlich wirklich nicht schwer. Das Schwere allerdings ist dann zu verstehen, wie die Fragen gemeint sind^^

Ich persönlich, halte nichts von Psychiatern.
Habe immer das Gefühl, die brauchen selbst einen😂😂😂
Bin gespannt auf das Finale 😉

Naja, es gibt halt die und die Art von Psychiatern - ob die nun selbst einen brauchen oder nicht ist Interpretationssache^^
Aber es gibt die, die wirklich versuchen zu helfen und leider die, die einfach etwas verschreiben, hauptsache der Patient ist ruhig also macht nicht viele Probleme, fällt nicht groß auf... Ich möchte meine vorherige Psychiaterin jetzt nicht schlecht reden, teils bin ich ja selbst schuld gewesen, bei den Terminen immer zu sagen, dass alles gut sei. Es war ja auch immer gut, im Sinne von mir geht es nicht schlecht, deshalb muss es mir gut gehen. Natürlich ging es mir oft auch schlecht, nur bis dann der nächste Termin in 3-6 Monaten war, war die schlechte Zeit schon wieder vorüber und ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, dass es mir schlecht ging... Dann dauerten die Termine immer nur höchstens 10 Minuten: Hallo, wie geht es dir? Gut... Ich wollte vielleicht etwas sagen, was mich belastet hat in letzter Zeit oder so, aber dann fiel schon sofort die Frage: Wie geht es mit dem Schlafen? Verwundert meinte ich immer gut, wollte dann mein Anliegen nennen, aber dann hieß es schon ok machen wir einen neuen Termin und tschüss... Sicherlich, ich hätte jederzeit etwas sagen können, damit mein Anliegen doch gehört wird, aber ich tu mich da immer schwer etwas dagegen zu sagen, wenn schon der Abschied geplant wurde^^ Einmal schaffte ich es, den Termin auf eine viertel Stunde zu bringen, in der ich mein Anliegen berichten konnte, hat nur nichts gebracht, da sie überzeugt war, die Therapie so beizubehalten.

Um ehrlich zu sein dachte ich ja, ich bekomme Medikamente die einen High machen^^ Mein Psychologe der mich auf das ZPG und den SerD verwies meinte ich solle eben zum ZPG gehen, da ich dort Medikamente bekomme und dadurch zumindest legal unterwegs sei. Ich hab das so verstanden, dass ich dann eben etwas bekomme, was high macht, aber legal ist, da ich es verschrieben bekomme^^ War dann jedesmal enttäuscht, wenn es hieß du bekommst dies und das, ich dann gegoogelt habe, wie man es als Droge verwenden kann und sich herausstellte, dass es nicht high macht, egal wie mans nimmt xD Im Nachhinein ist es auch besser so, weil ich war ja nie wirklich abhängig, süchtig vielleicht schon, aber ich seh eine Sucht mehr wie Gummiebärchen: Ich probiere mal, wie Gummibärchen schmecken. Mir schmecken sie, deshalb kauf ich auch wieder welche und ess sie. Ich probiere [Droge hier einfügen], mir gefällt die Wirkung, deshalb kaufe ich diese des öfteren oder ab und zu oder wann auch immer und nehme sie^^ Mittlerweile nüchtern betrachtet kann ich aber sagen: Ich will nie mehr so konsumieren wie damals. Das war einfach zu viel, jeden Tag high, dann häufig ab und an noch weitere Substanzen neben dem Gras und im Leben nicht vorwärts kommen. Immer nur im Bett liegen, TV schauen und schlafen. Fast keinen Kontakt mit anderen Menschen. Jetzt nicht, dass ich viel Kontakt habe, aber ab und zu jemanden (nüchtern) sehen macht halt auch einen Unterschied, als niemanden zu sehen und wenn doch, dann sind beide high... Meiner Meinung nach ist es nicht vorwurfsvoll, wenn man ab und an etwas nimmt, ich finde es ja sogar, dass es gesund ist ab und an etwas zu konsumieren, die Sau rauslassen und abschalten zu können. Wie eine Art Reset der Psyche. Jetzt abgesehen von den schädlichen Streckmitteln usw. Und natürlich sollte niemand mit Herzproblemen Koks, Speed oder MDMA nehmen, so wie jemand mit Psychosen besser die Finger von Psychedelikas (LSD, Pilze) lassen sollte.
Ich finde es schade, dass Alkohol so angepriesen wird und die restlichen Drogen wie Abschaum behandelt werden. Niemand sagt etwas gegen Ist ja nur ein Feierabendbier welches jeden Abend gesoffen wird. Doch die Gesellschaft verurteilt einen, wenn man mal nen Joint raucht oder auf einer Fete mal gekokst hat oder so... Ich mein jeder kann doch selbst entscheiden dürfen, was er/sie konsumieren möchte, solange der Konsumen niemanden dabei schädigt. Was ja ironisch ist irgendwo, weil potenziell jemand auf Alkohol plötzlich anfängt zusammenzuschalgen, aber das geht ja in Ordnung, während der schlimme schlimme Kifferling zu Hause chillt, das geht nicht in Ordnung, weil das ist ja Rauschgift ._.

Finale ist draußen ;)

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