Das glaube ich nicht... Niemals!
Herzliches Hallo an alle,
heute mal etwas, was ich nie glauben konnte - auch wenn ich es immer und immer wieder gehört habe.
"Ohne Drogen geht es dir besser",
wiederholte damals mein Psychologe immer, "du wirst schon sehen". Ich konnte das nicht glauben. Wie soll es mir ohne Drogen besser gehen? Die sind das einzig Schöne im Leben. Ich nehm' was und ZACK Happy! Ohne Drogen ist es nicht schön, da habe ich nichts, was mich aufmuntert, was mich ablenkt von meinem traurigen Leben...
Und ich behielt lange Zeit recht!
Zumindest solange ich Sertralina nahm. Denn ich wurde clean, bevor das Sertralina abgesetzt wurde. Und da gab es echt nichts schönes im Leben. Außer eben den Konsum. Da spührte ich wieder etwas an Freude, wenn ich konsumieren durfte. Nur durfte ich das sehr selten. Daher war die meiste Zeit mein Leben so --------. Kein Auf, kein Ab, einfach gleichgültig. Ich hätte können im Lotto gewinnen, sowohl auch jemand dem ich nahe stehe draufgehen hätte können; meine Stimmung wäre immer nur ------- gewesen.
Klar, anfangs, also vor vielen Jahren, wünschte ich mir nichts zu fühlen, da ich davon immer extreme Auf oder Abs bekam. Und dort hatte ich mich nicht unter Kontrolle, ich handelte immer impulsiv: Entweder ich schiss auf alles und tat einfach bei einem Auf, oder ich warf mich gegen die Wand, in der Hoffnung ich gehe drauf, oder bin zumindest für eine Zeit lang bewusstlos, bei einem Ab.
Es war eine sehr schwere Zeit für mich damals, vor etwa 10 Jahren, als die Trennung meiner Eltern, gefolgt von dessen Rattenschwanz, in mir hoch kam. Der Psychologe vermutete damals Borderline, wegen der ganzen Auf und Abs. Lag aber daneben, denke ich, zumindest seit den Medikamenten bin ich tranquillo (ruhig) und habe nur selten Extreme. Dann klar, sind es die Medikamente die mich so tranquillo machen, oder liegt das in meiner Natur?
Ich finde ja es liegt in meiner Natur
Ich war immer schon ruhig, zumindest seit der Trennung der Eltern kann ich mich zurückerinnern. Dann klar, explodierte ich plötzlich. Ich fraß vieles in mich hinein, vielleicht auch unterbewusst, weshalb ich dann in der Schule explodierte, als die Anderen mich nervten. Häulkrämpfe, Geschreie, Abhauen, Schlägereien, geworfene Gegenstände, bis hin zum Nachrennen mit dem Teppichmesser - es war so gut wie alles dabei! Aber immer nur nach Auslösern (mich nicht in Ruhe lassen). Ansonsten saß ich brav auf meinem Stuhl und verfolgte den Unterricht.
Dann klar, war ich stark gedämpft vom Gras nachher und den Medikamenten. Aber auch jetzt mit weniger Gras und Medikamenten bin ich die meiste Zeit ruhig.
Es gibt schon Triggermomente, z.B. wenn meine Freundin mal wieder sagt ich sei zu faul oder habe nur keine Lust dies und das zu tun, was überhaupt nicht stimmt, denn ok, zugegeben, große Lust den Müll rauszutragen habe ich nicht, aber mehr ist es die Energie, die mir fehlt, nach der Arbeit noch etwas zu tun, bzw. würde ich lieber gerne etwas chillen/abschalten können und nachher Haushalt machen, nur ist es dann dunkel draußen und den Kleinen muss man auch beschäftigen, bis er schläft.
Aber um den Kleinen kümmere ich mich ja und wenn ich frei habe, z.B. Wochenende, dann trage ich den Müll auch raus usw. Solche Aussagen meiner Freundin triggern mich einfach extrem und ich weiß nicht genau warum... Vielleicht die Ungerechtigkeit, die mir angetan wird/wurde? Also die Unterstellung ich sei zu faul, obwohl ich einfach nur keine Energie mehr dafür habe. Vielleicht erinnert mich das an damals, als die Mutter mir die Schuld gab, dass ich selbst schuld bin, mit meinem Verhalten, wenn ich gemobbt werde. Keine Ahnung. Aber ich merke, dass diese Aussagen meiner Freundin irgendwas in mir triggern, einen Impuls, bei dem ich dann entweder abhauen möchte, zurückbrüllen, oder mit Gegenständen werfen, so in die Richtung. Bevor ich aber irgendwas mache, gehe ich zum Tabak, dreh mir eine und rauche sie, um wieder runterzukommen. Ist zur Zeit meine Bewältigungsstrategie und vermutlich besser, als dem Impuls zu folgen.
Aber das sind "normale" Impulse, sicher vielleicht etwas extremere, wegen dem Trauma von damals, aber nicht, dass ich jetzt sagen würde das ist Borderline.
Ich war dann eine lange Zeit unzufrieden
Mit mir, mit meinem Leben, usw. Wollte unbedingt konsumieren, um mich wieder mal glücklich fühlen zu können, aber durfte das nur sehr selten. Meine Freundin wollte mich clean, ich wollte mal wieder Freude fühlen können. "Durfte" das aber nicht, also konsumieren, weshalb ich dann unzufrieden war, warum musste ich mir genau eine Freundin aussuchen, die mich nicht konsumieren lässt? Alleine wäre ich besser dran... Schluss machen wollte ich dann aber doch nicht, weil ich ja selbst merkte, dass sie mir gut tut. Ich bin auch froh, dass ich nicht schluss machte damals in diesen schweren Zeiten ansonsten hätte ich den Absprung echt nicht mehr geschafft, denn...
...das Sertralina wurde endlich abgeschafft!
Anfang letzten Jahres, als die Psychiaterin ausgetauscht wurde, kam ein Neuer, der mir das Sertralina endlich reduzierte, um es komplett abzusetzen, anstatt es zu erhöhen. Wobei mehr erhöhen hätte er nicht mehr können, war schon auf der Höchstdosis^^
Und ich muss sagen, das Absetzen war extrem unangenehm, weil ich es total falsch gemacht habe: Er reduzierte es zu erst von 200mg auf 100mg, was auch passte. Danach reduzierte er auf 50mg, ich hatte aber noch 2 Schachteln zu 100mg zu Hause und anstatt diese zu halbieren nahm ich immer die ganze Pille. Dann kaufte ich mir welche zu 50mg, nahm davon die halbe Packung und das wars. Die andere Hälfte der Packung habe ich erst 2 Wochen später bemerkt, als ich schon keine mehr nahm. Mir wurde in der Zeit immer wieder schwindelig, was mir ja irgendwo auch passt, aber war trotzdem nicht so fein^^ Mir war sicher über einen Monat jeden Tag schwindelig, weil ich falsch abgesetzt hatte. Aber nach 2 Wochen wieder mit 50mg anzufangen, dachte ich mir, ist auch wieder kontraproduktiv, da entziehe ich lieber so.
Es dauerte noch eine ganze Weile, aber es wurde echt besser! So nüchtern passt es mir mittlerweile. Klar, irgendwo vermisse ich die Zeit des Konsums auch. Es war halt cool, wenn spontan jemand zu besuch kam und man dann zusammen Serata machte. Aber das waren andere Zeiten. Jetzt wüsste ich nicht mit wem ich Serata machen sollte. Der Eine sitzt im Entzug, der Andere ist auch clean, mehr kenne ich nicht^^
Auch da ich jetzt arbeite und nicht mehr zur Schule gehe/zu Hause bleiben kann, sind es andere Umstände. Ich könnte jetzt nie an einem Mittwoch eine Serata machen, wenn ich am nächsten Tag arbeiten gehen muss. Und ich merke auch, dass ich mittlerweile vieles bei der Arbeit verstehe, was ich vorher durch meinen zugedröhnten Kopf nicht verstehen konnte. Auch wäre es kein gutes Bild für den Kleinen, wenn ich jeden Tag drauf wär. Gut, dann würde es vermutlich den Kleinen auch nicht geben, da hätte meine Freundin geblockt was auch richtig ist. Aber der Kleine bedeutet mir so unendlich viel und ich kann es mir auch nicht mehr ohne ihn vorstellen!
Mittlerweile kann ich sagen der Psychologe damals hatte recht!
Aber ich kann verstehen, wenn man so eine Aussage nicht glauben möchte, oder kann. Ich hätte mir das nichtmal selbst geglaubt, wenn ich mit einer Zeitmaschine zu meinem vergangenen Ich gereist wäre und das gesagt hätte.
Aber es wird echt besser. Klar, es ist ein langer, schwerer Weg, überhaupt wenn man sein Glücklichsein in den Substanzen sucht. Dann hat man diese Last auch noch. Aber es lässt sich machen und es wird auch immer leichter mit der Zeit. Man muss halt konsequent sein und sich durchzwingen, aber es lohnt sich am Ende!
Beste Grüße,
BlackButterfly666
Wenn eine Freundin meint, dass man zu wenig im Haushalt tut, spricht sie ein immer wieder störendes Verhalten im Zusammenleben an, das typisch für Mönner ist. Sie sehen nicht, was gerade nötig ist. Aber nicht, weil sie etwa einen Sehfehler haben, sondern vielmehr eine katastrophale Schmerzgrenze beim Erkennen von Dreck. Den Konflikt bekommst du nur mit der Disziplin aus der Welt, im richtigen Moment über deinen Schatten zu springen. Das ist schwer, ich weiß. Aber schwerer ist es, alleine zu sein und von allen verlassen.
Natürlich bekommst du eine größere Schaufel, je besser du gräbst. Das, mein Lieber, ist aber der geringste Preis dafür, eine Lady und ihr Kind in seinem Hause zu halten. Es gibt Frauen, die verlangen noch viel mehr vom Prinzen ihrer Wahl. Schmuck, Auto, Luxus. Klar wollen wir solche Weber nicht haben, aber wir leben im Kapitalismus.
Ich vermute, du kommst sowieso schon ziemlich einfach davon. Da ist so ein Mülleimer doch eher eine Lachnummer. Benutze deine Phantasie und mach dir einen Spaß draus! Dann musst du auch nicht mehr so viel über Stimulanzien und deine Befindlichkeiten nachdenken und Müdigkeit vor Notwendigkeiten zu schieben ist sowieso eine faule Nummer.
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Da hast du recht mit der Schmerzgrenze. Überhaupt meine ist ja richtig katastrophal. Wenn ihr wüsstet, wie es damals in meinem Jugendzimmer ausgesehen hat... Ich hätte mir von den Tabakresten die beim Wuzeln heruntergefallen sind locker eine ganze Packung wieder machen können^^ Überall Hundehaare, also ein richtiger Teppich - aber der war in der ganzen Wohnung, nicht nur in meinem Zimmer. Und die Sachen standen überall herum. Auf der einen Seite war es richtig cool dekoriert, richtig schön bunt. Aber man hatte halt kaum Platz für irgendwas... Und habe ich geputzt? Nope, in den ganzen Jahren habe ich vielleicht 5 mal mein Zimmer geputzt und aufgeräumt. Gut, wir hatten dann schon die Putzfrauen im Hotel, die einmal im Jahr kamen und alles putzten, aber das ist halt auch nicht viel, wenn sonst nicht geputzt wird. Zwischen Bett und Wand war eine Staubline, die war richtig schwarz...
Bei so einer Schmerzgrenze ist es dann natürlich schwer zu sehen, wenn etwas unordentlich sein könnte. Und mich stört es eigentlich nicht, wenn die Sachen rumstehen. Klar, ich müsste jetzt die Visitenkarten für die Mutter meiner Freundin machen, aber komme nicht dazu, weil alles mögliche vor dem alten iMac steht und ich nicht weiß, wo ich das hintun soll... Regale sind schon alle voll^^ Aber z.B. das Geschirr was außerhalb der Spühlmaschine ist stört mich einfach nicht... Ist ja alles auf einem Fleck und nicht verteilt. Wenn ich dann Lust habe, räume ich sie ein. Nur stört es meine Freundin eher, als dass ich Lust dazu bekomme. Ich habe dann schon ab und zu so Schübe bei denen ich Ordnung bringen möchte und etwas mache, aber die sind halt selten. Kleinere Sachen wie die Spühlmaschine einzuräumen geht dann schon eher, wie mein Zimmer aufräumen (habe ein eigenes Zimmer in der Wohnung meiner Freundin, in dem steht halt alles mögliche Technische herum).
Und ja, ich habe echt nicht viel zu tun im Haushalt. Wir haben es mal mehr oder weniger 50/50 aufgeteilt, aber jetzt ist es mehr ich mach Müll und Spühlmaschine, den Rest macht sie, wobei zum Saugen haben wir einen Roboter, dann fällt das weg und beim Kochen haben wir die Regel einer Kocht, der Andere macht sauber und ich koche so gut wie immer, das gefällt mir. Ah und den Rasen mähe ich im Sommer.
Aber ja, ich müsste mich wirklich mal aufraffen etwas im Haushalt zu machen... Mir fehlen da auch die Ideen, wie ich ein "Spiel" draus machen könnte.
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Streng dich an! Sonst fehlt es dir irgendwann an der Freundin und wer weiß, an was noch. Einem Freund ist die Ehefrau mitsamt Porsche und Weinkeller entschwunden. Letzterer wurde, wohlbemerkt, nicht mit dem Porsche abgefahren. Eine Jahrzehnte alte Sammlung vorzüglicher Rotweine, einfach weg.