Vorstellung // Heiß, schwarz & ohne Zucker...
Hallo an die steemit community!
Ich freue mich, heute etwas über mich zu erzählen, denn mein Weg war geprägt von immer wiederkehrenden Richtungswechseln. Ich hoffe, damit bekommt ihr einen kleinen Einblick über mich und meine Arbeit.
Nachdem mich @chriddi darum gebeten hat, mich gerne einmal vorzustellen, curtain call...
Meine Name ist Henry und ich bin 27 Jahre alt. Ich komme aus Rheinland-Pfalz und wohne dort mit meiner Frau, meinem Sohn und zwei Katern in einem kleinen Ort, der aber alles hat was man braucht. Zu unserem Glück, macht sich unsere Tochter schon bald auf den Weg, die Welt zu erblicken.
Geburtstermin ist nämlich in den nächsten Tagen :-)
Das tolle an dem Ort wo ich wohne ist, dass nicht weit von uns meine Mama, meine zwei kleinen Brüder (9 & 16), mein Opa, meine zwei Cousins sowie Tante und Onkel wohnen. Generell haben wir eine relativ große Familie. Als Sohn russlanddeutscher Einwanderer, kommt man da nicht selten so auf über 50 (Groß-)cousins und cousinen ;-)
Die sind jedoch deutschlandweit verteilt... sonst gäbe es da an Weihnachten echte Engpässe!
Um einen Ausgleich für meine (momentan noch) 65 Stunden Wochen aufrecht zu erhalten, mache ich Sport. Ich bin im Box Verein und spiele gerne Basketball. Ich hatte bereits einige Kämpfe und in 8 Jahren Basketball Zeit auch unzählige Vereinsspiele. Aber wenn es mal ruhiger sein soll, schnapp ich mir ein Buch. Jedoch ist nichts schöner als Zeit mit der Familie zu verbringen. Da mein Vater so gut wie nie Zeit mit mir und meinen Geschwistern verbracht hat und es vorzog, seinen kriminellen Gelüsten nachzugehen, sehe ich es als meine Pflicht, es genau anders als er zu machen.
Wie ihr es bereits bestimmt nicht übersehen konntet, dreht sich bei mir ziemlich viel um eins: Kaffee.
Doch bis es dazu überhaupt gekommen ist, gab es einige interessante Wege, die ich bis dahin laufen durfte...
2012 nach meinem Realschulabschluss wusste ich - so wie die meisten in dem Alter - noch gar nicht so recht was ich mit mir anfangen sollte. Kurzerhand entschied ich mich für eine Ausbildung zum Physiotherapeuten, die ich relativ schnell wieder an den Nagel hing. Mir wurde schnell bewusst, dass der "Gesundheitssektor" nicht der interessanteste Weg für mich war.
Ich wollte was erleben, so abenteuerlustig und draufgängerisch wie ich bin. Nach fast einem Jahr auf der Baustelle mit meinem Vater, entschied ich mich etwas zu tun, was nicht jeder mit 17 Jahren einfach so mal tun würde.
Ich bewarb mich bei der Bundeswehr - genauer gesagt bei der Marine. Und das direkt für ganze 13 Jahre in der Laufbahn eines Bootsmanns. Die 6 Monate dort waren eine aufregende Zeit, das kann ich euch versichern! Stationiert war ich in der Marineunteroffizierschule in Plön in Schleswig-Holstein, sowie eine kurze Zeit in Wilhelmshaven, da ich dort auf die Fregatte Karlsruhe versetzt wurde. Da hatte ich sogar die Gelegenheit einen Einsatz zu fahren. Was zu dieser Zeit jedoch auch sehr präsent war -> Seekrankheit. Und zwar eine richtig schlimme. Ganze 7 Kilo verlor ich im ersten Monat, weil ich nichts und wieder nichts an Essen in mich reinbekam.
Diese Umstände und die Tatsache, dass mein kleinster Bruder zu dieser Zeit gerade zur Welt kam, veranlassten mich dazu, von meiner Probezeit gebrauch zu machen. Und so verließ ich die Marine wieder, denn die Sehnsucht nach zu Hause wurde immer größer. Mit meiner damaligen Freundin zog ich also wieder runter. Da kam schon die nächste Herausforderung: was nun? Ich schrieb mich an einer Höheren Berufsfachschule ein und schloss diese nach drei Jahren mit der Fachhochschulreife und einer technischen Ausbildung ab.
Kurz vor Ende, bewarb ich mich für duale Studienplätze. Die gute Nachricht: Ich bekam einen Platz in einem Softwareunternehmen und begann nach der Schule dort zu arbeiten und zu lernen.
Zu dieser Zeit war ich bereits ein Jahr mit meiner damaligen Frau verheiratet. Zugegebenermaßen eine überstürzte Entscheidung, denn selbst nach fast 5 Jahren Beziehung kann man nicht immer wissen, welches zweite Gesicht dein Ehepartner haben kann. So ging das Ganze auch in die Brüche. Die Scheidung stand an. Viel Stress, viel Geld, aber dafür wieder einen klaren Kopf. Also zog ich in ein Studentenwohnheim und konzentrierte mich von nun an auf mich selbst und darauf, an meiner Zukunft zu arbeiten. Ich war es satt, dass man mir das Geld aus der Tasche, und die Kraft aus meiner Seele zog, nur um sich mit materiellen Dingen ständig selbst zu beglücken. Egoismus und Überheblichkeit, obwohl nichts dahinter, sind Eigenschaften, mit denen ich nicht unter einem Haus wohnen möchte.
Um die Kosten für die Scheidung zu decken, nahm ich einen weiteren Job an. Nicht weit von der Fachhochschule bekam ich die Möglichkeit, in einem E-Schrott Unternehmen zu arbeiten. Nach einigen Monaten bot der Betriebsleiter mir die Position als Produktionsleiter an. Unwissend und grün hinter den Ohren, ließ ich mich darauf ein. Natürlich mit der Bedingung, meinen dualen Studienplatz zu kündigen. Ehrlich gesagt war dies für mich keine schwere Entscheidung. Denn ich sah eine Position, die mir eventuell als Sprungbrett dienen konnte. Ein großes Unternehmen aus den Niederlanden, über 30 Mitarbeiter für die ich die Verantwortung hatte, ein tolles Grundgehalt und Platz um eigene Ideen einzubringen. Ich konnte mir nichts besseres vorstellen.
Ich hatte die Möglichkeit viele Reisen in die Niederlande, nach Belgien und sogar nach Shanghai, Hong Kong, Peking und Changsha anzutreten. Das war keineswegs eine schlechte Zeit. Nur stellt euch mal vor: Da kommt ein 21-jähriger ins Unternehmen und ihr seid bereits teilweise über 20 Jahre dort beschäftigt - und der Typ wird euer Vorgesetzter? Ich konnte zwar mit allen gut kommunizieren, jedoch war einfach der Respekt nicht da. Und das völlig zurecht. Denn ich war auch nicht gerade der Beste in dieser Position. Die Leidenschaft für das was ich tat, hat mir gefehlt. Und ich funktioniere langfristig leider nur mit Leidenschaft.
Fast Forward und ich lande in der Gastronomie. Und finde meine Liebe zu Kaffee. Die Geschichte zu diesem Abschnitt meines Lebens habe ich bereits in folgendem Post beschrieben: Wie alles begann...
Lest es euch gerne mal durch. Denn dafür brenne ich. Mein großes Ziel ist es, den Aufstieg zum Q Grader zu schaffen. Keine leichte Angelegenheit, denn weltweit gibt es mittlerweile nur ca. 5000 Q Grader. Das liegt daran, dass um zu bestehen, ganze 20 sehr anspruchsvolle Prüfungen zu absolvieren gilt. Aber um diese Meisterstufe der Sensorik zu erreichen, liegt noch ein langer Weg voller Training und Übung vor mir. Ich nehme euch gerne mit auf diese Reise.
Ich freue mich auf die Zeit bei steemit und ebenso auf den regen Austausch in der DU Community! :-)
Bis dahin und röstfrische Grüße,
Euer coffeessimo
Hi Henry,
dann mal herzlich willkommen in der Community Deutsch Unplugged (und nur um diese ging es mir eigentlich - in diesem winzigen Haufen ist eine Vorstellung durchaus wichtig und üblich). Wie hast du "uns" eigentlich entdeckt?
Auf ein angenehmes und bereicherndes Miteinander - viel Spaß und Erfolg auf dem Steem!
VG Chriddi
Hallo Christiane! Ich darf mich herzlich für die Aufnahme als offizielles Mitglied bedanken :-) Das weiß ich zu schätzen!
Ich habe tatsächlich ganz simpel nach deutschen Communities gesucht, in denen reger Verkehr herrscht. Ich glaube, wenn man sich gegenseitig unterstützt, kann man mehr erreichen als jeder für sich. Und mit erreichen meine ich den Ausbau einer Gemeinschaft, die für die selben Ziele steht. Ich bin mir sicher, ich bin mit DU fündig geworden!
Auf jeden fall toll, dass du DU damals ins "Leben" gerufen hast :-)
Grüße zurück !
Ein Q Grader... Also über Kaffee kann ich mitreden, aber die ganze kommerzielle Welt drum herum scheint ein ganz eigenes Universum (böhmisches Dorf) zu sein. Ich bin wirklich gespannt auf das, was Du uns alles erzählen wirst!
Dein Weg war bis heute nicht ganz geradlinig und Du hast es scheinbar trotzdem geschafft, immer gerade rechtzeitig zu checken, was Dir gut tut. Alles erdenklich Gute für die bevorstehende Ankunft des Töchterleins!
Ich möchte mich doch auch noch mal melden... auch wenn ich etwas in Verzug bin. ;-)
Ein wenig hattest du ja schon in dem anderen Post von dir geschrieben. Nun rundet dieser das ganze ein wenig ab.
Ich darf mich selbst als Kaffeetrinker outen. Wobei Trinker eher zutrifft als Kenner. :-) Ich kann zwar schon einen (mir) weniger gut schmeckenden von einem (mir) mehr zusagenden Kaffee geschmacklich unterscheiden, allerdings könnte ich dir nicht sagen, durch welche Eigenschaften dieser Unterschied besteht.
Wir haben hier im Ort auch einen ... nee sogar zwei ... Unternehmer, die Kaffee selbst rösten. Ich habe davon auch schon welchen probiert. Ich kann aber nicht behaupten, dass mich diese nun besonders vom Hocker gerissen hätten. Sie schmeckten, keine Frage, der Geschmack rechtfertigte für mich jedenfalls nicht den Aufpreis.
Ob Verzug oder nicht, danke für deinen Kommentar @moecki! :-)
Es klingt verwirrend, aber manchmal wünsche ich mir eine gewisse "Unwissenheit" wieder zurück. Ungelogen: 8 von 10 Kaffees, die ich außer Haus trinke, kriege ich kaum runter. Klingt nach einem Luxusproblem, ist es auch. Ich schmecke oft verbrannte, zu heiß und zu schnell geröstete Bohnen, das macht mir meistens dann schon nach dem ersten Schluck keine Lust mehr auf die Tasse.
Da muss ich dir Recht geben. Einige Röstereien konnte ich bereits besuchen und muss leider zugeben, dass bei dem ein oder anderen leider wirklich viel heiße Luft dahinter ist und nicht viel mehr. Aber da bleibe ich (meistens) mit meinen Gedanken für mich und spiele nicht den Klugscheißer. Der Preis sollte - wie in einem anderen Post von mir beschrieben - transparent sein und die faire Bezahlung der Farmer beinhalten. Es kann gut sein, dass der Röster in deiner Nähe super Bohnen einkauft und die Bauern auch gerecht entlohnt werden. Wenn man sich aber blöd dran stellt, kann man in solchen Fällen aber auch Gold zu sch**** machen.
Sprich: eine falsche Röstung kann die besten Bohnen ruinieren :-)
TEAM 1
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