Kaffee Serie - Teil 5: Der Kaffeepreis und wie er zusammengesetzt ist
Willkommen zu einem weiteren Eintrag in meiner Steemit-Serie über die komplexe Welt des Kaffees
Dieses Mal werden wir das Geheimnis hinter dem Preis von Kaffee entdecken, das Gute, das Schlechte und das Hässliche.
Lasst uns mit den guten Nachrichten beginnen, der Preis von Kaffee wird von den Produktionskosten beeinflusst. Dazu gehören die Kosten für den Anbau, die Ernte und die Verarbeitung der Kaffeekirschen.
Aber keine Sorge, das bedeutet nicht, dass Kaffee so viel kosten wird wie ein kleines Auto oder eine Wohnung in Berlin Tiergarten, zumindest noch nicht.
Die schlechte Nachricht ist, dass der Preis von Kaffee auch von Angebot und Nachfrage abhängt. Wenn Sie also ein Kaffee-Hamsterer sind und Kaffee horten, treiben Sie wahrscheinlich den Preis nach oben. Aber wenn die Nachfrage gering ist und das Angebot hoch, wird der Kaffeepreis sinken, was großartig für Ihre Brieftasche, aber schlecht für Kaffeebauern ist, also hamstern Sie nicht!
Und jetzt das Hässliche, Marktspekulation.
Dies ist dann der Fall, wenn Investoren Kaffee-Termingeschäfte kaufen und verkaufen, die ihnen ermöglichen, Kaffee zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen.
Diese Art von Handel kann zu Schwankungen im Kaffeepreis führen, unabhängig von Angebot und Nachfrage. Kurz gesagt, es ist wie Monopoly, nur mit echtem Geld und dem Lebensunterhalt echter Menschen auf dem Spiel.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Kaffeepreis je nach Art des Kaffees und Herkunft variieren kann.
Spezialitätenkaffee, der als hochwertig und mit einzigartigem Geschmack angesehen wird, ist und sollte immer teurer sein als Warenkaffee. Wenn Sie also experimentierfreudig sind und sich etwas gönnen möchten, greifen Sie zum Spezialitätenkaffee.
So setzt sich der Preis zusammen:
- Steuern, Zölle und Frachtkosten (44,9%)
- Einzelhandel (23,7%)
- Händler und Röster (17,8%)
- Plantagenbesitzer (8,5%)
- Löhne der Arbeiter (5,1%)
Quelle: statista.de
Liis Elter von siebträgerbande.de formuliert das nachfolgend ganz gut:
"Den mit Abstand größten Anteil am Kaffeepreis nehmen mit fast 45% die Steuern, Zölle und Frachtkosten ein. Am Ende der Kette stehen die Löhne der Arbeiter auf den Kaffeefarmen, die nur etwa 5% des Kaffeepreises ausmachen.
Daraus kann geschlussfolgert werden, dass bei herkömmlichem Kaffee mindestens 86% des Preises, den wir für unseren Kaffee bezahlen, in unserem Land verbleiben und nur 14% in den Anbauländern verdient wird.
Folglich kann die Frage, ob die Anteile fair verteilt sind, mit einem klaren Nein beantwortet werden.
[...]
Ferner liegt die Kaffeeindustrie weltweit in den Händen von nur wenigen multinationalen Unternehmen – dieses Monopol verhindert darüber hinaus den freien Wettbewerb sowohl in den Konsum- als auch in den Exportländern."
Es existieren bereits einige Systeme, die sich für eine gerechtere Verteilung der Kaffeepreise einsetzen. Ein Beispiel hierfür ist Fair Trade, das sich zum Ziel gesetzt hat, einen Teil des Gewinns zugunsten der Produzenten umzuverteilen. Obwohl dieser Ansatz bewundernswert und lobenswert ist, macht Fair Trade letztendlich nur einen Anteil von 1% am gesamten Handel aus. Nichtsdestotrotz sind solche Projekte von Bedeutung, um eine gerechte Preisverteilung in Zukunft zu gewährleisten und somit der Ausbeutung von Kaffeebauern ein Ende zu setzen.
Beim Kauf von Kaffee als Verbraucher verdient der deutsche Staat auf zweierlei Weise: durch die Kaffeesteuer in Höhe von 2,19€ pro Kilogramm gerösteten Kaffee und die Mehrwertsteuer. Eine sinnvolle Maßnahme wäre, einen Teil der Einnahmen aus einem dieser beiden Steuern an die Entwicklungsländer zurückzugeben. Dort könnten die Menschen das Geld für den Ausbau der Infrastruktur, die Fortbildung der Bauern oder die Förderung von Bildung und Gesundheit ihrer Kinder nutzen.
Zusammenfassend ist der Kaffeepreis eine komplexe Angelegenheit, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Aber durch Unterstützung des fairen Handels und nachhaltiger Kaffeebaupraktiken können wir sicherstellen, dass die Bauern für ihre Bohnen faire Preise erhalten und die Umwelt geschützt wird.
Und wenn alles andere fehlschlägt, denken Sie immer daran, dass eine gute Tasse Kaffee jeden Penny wert ist.
Also, beim nächsten Mal im Café oder wo auch immer Sie Ihren Kaffee genießen, nehmen Sie sich einen Moment, um die Reise zu schätzen, die Ihre Tasse Kaffee unternommen hat, um zu Ihnen zu gelangen. Und denken Sie bitte an die Menschen und Farmen, die in dem Prozess beteiligt waren. Bleiben Sie gespannt auf weitere interessante Fakten und weitergehende Entwicklungen im nächsten Eintrag dieser Serie. Cheers!
Kaffee Fakt # 1: Kaffee war ein Bestandteil der anfänglichen Energieriegel
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im vorangehenden Text auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beide Geschlechter.
... Kaffee hamstern scheint mir keine besonders gute Idee zu sein, auch wenn es bei einem guten Angebot verlockend sein mag. Egal, wie perfekt die Verpackung sein mag - besser wird Kaffee durch Lagerung m.E. nicht. Nee, nee - dann lieber eine Variante wie ein Kaffee-Abo.
Der Löwenanteil - es sind mal wieder Steuern und Co. Daß Fair Trade nur 1% vom Handel ausmacht hätte ich nicht gedacht.
Hast du einen Tipp, wo man "fairen" Espresso kaufen kann? Welchen habt ihr z.B. in eurem Baristamobil?
Tatsächlich bekommt man "fairen" Espresso fast überall, sprich Supermärkte manchmal sogar im Discounter. Fair in Anführungsstrichen, da solch Kaffee oder Espresso trotz Fair Trade Zertifikat immer noch einen relativ günstigen Preis hat. Wenn du mal runterrechnest (siehe oben im Beitrag) wie viel ein Kilo Kaffee kostet und was davon abgeht, bleiben im besten Fall vielleicht 50 Ct pro Kilo Rohkaffee für den Farmer übrig. Da ist eine ziemlich schlechte Ausbeute. Das ist eben das trügerische.
Fair Trade Zertifikate können gekauft werden und die Ansprüche dafür sind leider nicht so hoch wie sie sein sollten. Ich würde ohne jeden Zweifel immer empfehlen, zum Kleinröster bzw. Privatröster zu gehen, und sich informieren und beraten zu lassen. Hier hast du nämlich nicht nur den Faktor "faire Preise für die Urprungsländer", sondern auch den Faktor "schonend und lang genug gerösteten Kaffee" der auch noch super im Geschmack ist. Ich arbeite z.B. mit einer Privatrösterei zusammen, die eben nicht auf jeden Kaffee das Fair Trade Siegel klebt, sondern direkt an die Farmer ordentliche Preise zahlt (zwischen 4 € und 8 € pro Kilo Rohkaffee).
Da kostet der geröstete Kaffee dann aber auch 30 € im Verkauf. Natürlich nicht erschwinglich für jeden.
Ich nutze im Wechsel den "Espresso Nero Nr. 21" und den "Espresso Craigmore Nr. 29" von der Reismühle Kaffeemanufaktur GmbH. Damit habe ich vor allem geschmacklich die besten Erfahrungen gemacht :-)
Die Reismühle kommt sehr sympathisch rüber, hab richtig Lust die von dir empfohlenen 21 + 29 zu probieren. Und ich hab auch einen kleinen Röster in der Nähe gefunden, da werd ich bei Gelegenheit vorbeischauen.
Danke für deinen Kommentar!
Mein größtes Ziel bei der Sache ist ja, dass ein Umdenken stattfindet. Es freut mich, dass du mal was neues ausprobieren möchtest und es würde mich freuen, wenn du mal von deinem Besuch dort berichtest :-)
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