RE: Neues Jahr, neues Spiel gegen die Instanzen
Ach, kein Seitenhieb.
Ich stelle doch gar nicht in Frage, dass du dich nach wie vor für deine Heimat interessierst und auch eine ganze Menge Ahnung von diversen Zusammenhängen hast. Viele davon werden zu deiner Entscheidung beigetragen haben, nach Spanien auszuwandern - du bist nicht (nur) wegen der Sonne in Andalusien.
Und ich spreche dir auch nicht ab (wie könnte ich?), darüber zu reden, zu schreiben, zu philosophieren...
Es ist das ewige Gemecker, das mir so auf den nicht vorhandenen Sack geht. Die ständige Prophezeiung des Untergangs des Abendlandes Deutschlands und all seiner dummen, unbelehrbaren (jedenfalls nicht "vom Don") Einwohner, die den Absprung nicht so früh geschafft haben wie du bzw. gar nicht drüber nachdenken, wenn sie ganz blöde Mitläufer sind.
Das hört sich übel an, oder? Ich glaube, du meinst es gar nicht so, aber so liest sich leider dein Stil.
Du kannst super objektiv über Sachverhalte, die in deinem Kompetenzbereich liegen (und das sind bestimmt einige, das gestehe ich dir neidlos zu) reflektieren und referieren. Das hast du z.B. bei den Solargeschichten (für Ubongudofot) bewiesen. Oder wenn du von deinen Immobilien und der Preisentwicklung, der veränderten Kundschaft, whatever berichtest. Oder, oder, oder.
Doch immer, wenn es um Politik geht (besonders um deutsche), hörst du dich an, wie aus einem Elfenbeinturm heraus pöbelnd. Von oben herab auf Bildzeitungsschlagzeilenniveau.
Das kann ich meist ignorieren, manchmal nervt es mich aber ganz besonders. Habe halt auch mal schlechte Tage. Vielleicht, weil ich gerade die Zeitung gelesen habe? "Früher" hieß es mal auf dem Steem: 'Lies doch keine Zeitung/Nachrichten, die sind immer nur negativ, da kriegt man schlechte Laune.' Stimmt wohl, dass man allein von den Informationen (die man dann gefälligst für sich selbst zu (be)werten hat) schlechte Laune bekommt. Aber wenigstens kriegt man nur die Sachlage 'um die Ohren gehauen', es wird nicht immer und sofort alles schlecht gemacht. Und dann, dann, wenn ich die Info habe sacken lassen und eigenständig darüber nachdenken durfte bzw. Dialoge mit Vertrauten darüber führte, dann kann ich selbst werten (ich meckere übrigens meist über andere "Sachverhalte" als du, freue mich über ganz andere). Und dann, dann habe ich die Hoffnung, ein klitzekleines Bisschen mit meinem Wählerkreuzchen am Rad drehen zu können. Minimal, ziemlich unbemerkbar. Aber ich gebe eine Stimme ab. Und die kriegen definitiv nicht die, die am lautesten und populistischsten schreien.