Männerfriedhof

in Deutsch Unplugged3 years ago

Seit die neuen Untermieter in Form von drei Bienenvölkern in unserem Garten leben, verbringe ich durchaus das ein oder andere Stündchen mit ihnen bzw. bei ihnen und beobachte ihr Treiben. Ich hatte berichtet, dass direkt unter dem Einflugschlitz zum künstlichen Bienenstock, der Bienenbeute, einige Bienenleichen liegen, wobei es sich bislang um "verirrte" Opfer fremder Völker handelte, deren Eindringen in den Stock die Wächterinnen eines Volkes nicht zulassen. Mittlerweile sind die toten Insekten in sehr großer Anzahl vorhanden, nun sind es die männlichen Bienen des eigenen Volkes. Wir schreiben die Zeit der "Drohnenschlacht".

Der Drohn, besser bekannt als die Drohne, ist eine männliche Biene. Drohnen schlüpfen aus unbefruchteten Eiern der Bienenkönigin eines Volkes (während aus den befruchteten Eiern Arbeiterinnen, ganz selten neue Königinnen schlüpfen).
Die Drohne ist deutlich größer als ihre weiblichen Artgenossinnen, hat keinen Stachel und ist nicht dazu in der Lage, selbst Nektar oder Pollen zu sammeln. Die Arbeiterinnen eines Volkes füttern ihre Drohnen.

Drohnen haben nur eine einzige Aufgabe in ihrem Leben: Die Begattung einer Bienenkönigin.
Dabei sollen sie zwecks Vermeidung von Inzucht fremde Jungköniginnen im Hochzeitstanz begatten, wofür sie im frühen Sommer aus ihren Stöcken fliegen (Hochzeitsflug).

Die Drohnen sterben nach der Begattung. Einige Drohnen, die nicht zu einer Königin vorgedrungen sind, dürfen nach dem Hochzeitsflug zurück in ihren Ursprungsstock. Andere Drohnen sind ohnehin noch im Stock, da sie geschlüpft sind, nachdem die Welt nach Sexualhormonen, den Pheromonen (chemische Lockstoffe) der jungen Königinnen roch.
Es ist wissenschaftlich nicht ganz sicher, weshalb die Drohnen im Stock "geduldet" werden, man geht aber von einer Art "Thermoregulation" aus:

Durch seine Körperfülle, die Wärme abstrahlt, hilft [der Drohn] mit, die Temperatur im Stock zu halten und auch den Honig zu trocknen.
Quelle

Irgendwann - so ab Mitte Julei - wird es den Arbeiterinnen aber zu bunt und sie füttern ihre männlichen Mitbewohner nicht mehr durch. In die Beute einfliegen wollenden Drohnen wird der Zutritt verweigert, noch im Stock lebende Drohnen werden verbannt. Sie müssen gehen, werden gegebenenfalls per Stich gezwungen. Vor Hunger geschwächte Drohnen werden von den Arbeiterinnen aus dem Stock geworfen.

IMG_4267.JPG

Mit etwas Geduld konnte man das natürliche Drama an einem unserer Bienenstöcke sehr gut beobachten. Ich habe heute Vormittag die Kamera in die Hand genommen und mich als Tierfilmer probiert. Die Sache an sich ist super spannend und interessant - das Video... och... :-))
Ich würde mich sehr freuen, wenn du dir 6 Minuten Zeit nimmst! Und wenn du nur mal meine Stimme hören möchtest... ;-)



DU
Herzlich willkommen in der Community Deutsch Unplugged!Be smart, steem on - mit Netiquette!

Bilder & Video: @chriddi


21.07.2021


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 3 years ago 

Da fallen mir spontan die Prinzen ein.
"Gabi und Klaus":
Das Leben ist grausam
und schrecklich gemein...

Nee is' nur Spaß.
Das Leben ist ... einzigartig.
Schön ist es auf der Welt zu sein
sprach die Biene zu dem Stachelschwein...

 3 years ago 

Jo. Irgendwie bisschen grausam, aber das ist wohl recht vermenschlicht.
Einzigartig! Und faszinierend!
Danke für dein musikalisches Feedback. Jetzt habe ich 'nen Ohrwurm. Aber das ist gut so, denn endlich hat er Karel Gott verbannt... ;-)

 3 years ago (edited)

Faszinierende Bilder, Super Kommentartorin. Die Wespen waren der absolute Hammer. Da habe ich sofort an Mad Max und Alien gedacht. Das vergebliche Wehren vor der Kante! Die fetten Dinger werden von einer einzigen Arbeiterin hinaus befördert. Na ja, sie leiden schon an Austrocknung. Das macht sie leichter.
Das hast du sehr gut gemacht, Christiane. Ich bin begeistert.

 3 years ago 

Vielen Dank für deine tolle Rückmeldung! Freut mich sehr, dass dir die Aufnahmen und auch mein Debüt als Kommentatorin gefallen haben.
Natürlich kann ich frei reden, das ist aber meist lauter und deutlicher, über "Stammelpausen" hinweg helfen Gesten. So dicht am Kriegsschauplatz traute ich mich aber echt nicht, mich zu bewegen, gar die Stimme etwas mehr betont zu erheben... ;-)

Weißt du, was mich begeistert? Dieser Kommentarbereich! Es ist hier wie früher, als ich auf dem Steem hängenblieb. Ein mit Mühe - sei es durch fundierte Recherchen oder die mehrere Stunden währende Hingabe für eine Beobachtung und den anschließenden Videoschnitt - gestalteter Beitrag ist Impuls für einen ziemlich befruchtenden Austausch. Kommentare sind so wichtig und - wie hier - teilweise noch lehrreicher als der Beitrag selbst.
Das ist eine wunderbare Bestätigung für meinen geduldigen Versuch, weiter auf guten Content (und der kann einfach nicht entstehen, wenn man täglich irgendwas, teils mehrfach, raushaut - das können vielleicht Profis) zu setzen. Es sollte doch die größte Freude für einen Verfasser sein, wenn sich mit seinem Beitrag auseinandergesetzt wird. Wenn man sich dann noch Zeit für die Kommentare nimmt, mit den Gedanken nicht bereits beim nächsten Artikel ist, läuft's doch eigentlich optimal. Der - nicht zu verachtende - Rest, wird sich schon einstellen, wenn wir beharrlich bleiben.

 3 years ago 

Deine Zuversicht in allen Ehren, Christiane, doch ich leide tatsächlich noch immer unter dem, was nicht mehr ist. Deshalb muss ich dir jetzt was von einer Anderen gestehen, die eine ebenso honigsüße, wie starke Frau ist.

Solch mutige Filmaufnahmen, schmerzfrei aus dem Gefahrenbereich, mit wohlklingenden, geradezu witzigen Kommentaren, hat meine lange verschollene Steemfreundin @englishtchrivy genau so charmant wie authentisch, mit der gleichen Geduld und Kunstfertigkeit in Artikel verpackt. Sie war der Wissenschaft etwas ferner, hat aber trotzdem gekonnt die eigene Faszination auf Leser übertragen. Das Amateurhafte in ihrern Berichten aus der Natur des heimischen Kleingartens mit Gewächshaus mündete oft in Sachfragen, was die Qualität der Beiträge noch steigerte, weil sie so zum Mitmachen animierte. Womit sie auf etwa die gleiche Weise fesselte, wie das deine sachkundige, spannende Dokumentation vom Drohnenmord tut. Ich vermisse die Frau aus Holland/Indonesien, Sie war eine Bereicherung und Katalysator für eine großartige, kapitalstarke, internationale Community.

Schön zu sehen, dass du es auch tust. Du hast tatsächlich das nötige Talent für solcherart Dokus.

 3 years ago 

Ach ja, die Ivy. Mit ihr habe ich mich auch gern ausgetauscht, ihre - langen - Beiträge mit Freude gelesen. Tolle Fotos hat sie gemacht, jo, das ein oder andere Video habe ich auch geschaut.
Auf Ivy bin ich durch dich gestoßen (war ich sogar ein bisschen eifersüchtig... ;-) ). Damals, als es noch wichtig war, wenn ein Steemian mit guter Reputation (natürlich nicht die Zahl in Klammern!) etwas resteemte, sich dessen Follower sich des geteilten Beitrags annahmen.

Wie dem auch sei. Wir sind uns darüber einig, dass es hier deutlich anders zuging und wir sehr viele User vermissen, die teilweise lange vor der "bösen" Fork gegangen sind. Doch das Rad ist nicht zurückdrehbar. Alles, was uns bleibt - sofern uns etwas am Bloggen und dem kommunikativen Austausch über Artikel liegt, ist ein Neu- bzw. Wiederaufbau, bei dem wir durchaus ein wenig lenkenden Einfluss nehmen können.

 3 years ago (edited)

Toller Post!

Der Drohn, besser bekannt als die Drohne, ist eine männliche Biene. Drohnen schlüpfen aus unbefruchteten Eiern der Bienenkönigin eines Volkes (während aus den befruchteten Eiern Arbeiterinnen, ganz selten neue Königinnen schlüpfen).

Ja ... die Haplodiploidie ...

Ob aus den befruchteten Eiern später eine Arbeiterin oder eine Königin schlüpft, hängt davon ab, womit die Larve gefüttert wird. Erst das Gelée Royale macht die Königin zur Königin. :)

Das Geschlecht der Bienen wird also zum Teil genetisch bestimmt (haploide Eier -> männlich, diploide Eier -> weiblich) und zum Teil durch Umwelteinflüsse (hier: Nahrung; Pollen & Hoing -> Arbeiterin, Gelée Royale -> Königin).

 3 years ago 

Danke für die Wertschätzung meines Beitrags. Sie bedeutet mir sehr viel, bist du als einschlägig bekannter Insektenexperte zu bezeichnen... :-)

Danke auch für die zusätzlichen Infos. Das ist ja interessant: Die weiblichen Larven haben alle denselben Genotypus und erst durch Nahrungsumstellung wird die Lebensaufgabe entschieden.
Ist denn bekannt, wie die Ammen erkennen, dass es an der Zeit ist, eine Königin heranzuziehen?

 3 years ago (edited)

Ist denn bekannt, wie die Ammen erkennen, dass es an der Zeit ist, eine Königin heranzuziehen?

Kurze Version: Wenn ein Volk sehr groß wird, wirken die Pheromone der Königin weniger nachhaltig, dadurch entsteht sonst unterdrückter Schwarmtrieb, weshalb die Arbeiterinnen damit beginnen, junge Drohnen und Königinnen heranzuziehen.

Etwas ausführlicher ist es hier beschrieben.

Die Haplodiploidie führt übrigens dazu, dass die Geschwister (also die Arbeiterinnen) näher miteinander verwandt sind als mit ihren Eltern:

Da ihr Vater haploid ist, hat er von jedem Chromosom nur eins, d. h. alle Kinder haben vom Vater 100 % gleiche Chromosomen. Die Mutter ist diploid, hat also von jedem Chromosom zwei. Die Wahrscheinlichkeit für jedes Chromosom, bei zwei Arbeiterinnen das gleiche zu sein, beträgt also 50 %.

Da zwei beliebige Arbeiterinnen 100 % gleiche Chromosomen vom Vater haben und durchschnittlich 50 % gleiche Chromosomen von der Mutter beträgt der durchschnittliche Verwandheitsgrad P = 100 % * 0,5 (die Hälfte vom Vater) + 50 % * 0,5 (die andere Hälfte von der Mutter) = 1 * 0,5 + 0,5 * 0,5 = 0,75, also 75 %!

Mit ihrer Mutter, also der Königin, hat eine Arbeiterin nur 50 % gemeinsame Chromosomen.

Mittels dieser Erkenntnis wird übrigens von Evolutionsbiologen scheinbar altruistisches Verhalten von Arbeiterinnen erklärt, die sich für ihr Volk, also ihre Schwestern, opfern: Letztlich kämpfen sie ja für ca. 75 % ihrer eigenen Gene, indem sie ihren Schwestern helfen ...
Gemäß der Theorie des "egoistischen Gens" sind es ja nicht (wie es auch früher in Tierfilmen immer hieß) Spezies, die in der Evolution miteinander konkurrieren, sondern in verschiedenen Individuen - sogar artübergreifend - miteinander im Wettbewerb stehende Gen- bzw. Allelkombinationen ... da passt es gut ins Bild, dass Gene ein Individuum sich opfern lassen, um in anderen Individuen enthaltenen gleichen Genen das Überleben zu sichern.

 3 years ago 

Danke... :-))

Spannend! Die Seite des Bieneninstituts habe ich mir gleich mal gespeichert - wird mir mit Sicherheit noch sehr nützlich sein.

Gewagte Theorie des Herrn Dawkins, besonders, wenn sie auf die Menschheit übertragen wird. Wurde bestimmt heftig diskutiert - und ist es definitiv wert, drüber nachzudenken!

 3 years ago (edited)

Der reinste Darwinismus und Neoliberalismus! Pfui Teufel! Und obendrein noch institutionalisierte Gewalt gegen Männer! Hilflose maskuline Kreaturen, die noch nicht einmal auf die Mutter durften, werden einfach aus dem Haus geworfen!
Fast wie im deutschen Unterhaltsrecht.
Ich ess keinen Honig mehr, die Amazonen können ihre Suppe alleine fressen.

 3 years ago 

Egal ob nun Mann oder Frau, sind wir doch alle lediglich von unseren Genen zur Übertragung in die nächste Generationen genutzte Vehikel, letztlich leere Hüllen, ohne jeglichen sonstigen Daseinszweck. ;-)))

 3 years ago (edited)

Unter Todesandrohung würde ich meinem biologischen Zweck, wenn auch maulend, nochmal nachkommen. Allerdings nur solange mir notariell zugesichert wird, dass ich keinerlei Pflichten, sondern nur Rechte in der Erziehung der Brut habe, bis sie wenigstens 12 Jahre alt ist.

Wenn Du den Drohnenmördern auch noch den Honig lässt, dann belohnt Du deren Fehlverhalten ja noch...

 3 years ago 

Gröl...

Ich ess keinen Honig mehr

Wenn du so schnell aufgibst, erreichen die Meuchelmörderinnen doch genau, was sie wollen: Keinen Honig für die Kerle - jedenfalls nicht aus dem Wintervorrat... ;-)

Mal wieder was dazu gelernt. Finde ich gut. Top Beitrag. 👍👍👍

 3 years ago 

Vielen lieben Dank... :-))
Ich freue mich besonders über die "Kommentarschlacht" - da gibt's wahrlich viel zu lernen.

Ist doch gut, wenn man Spaß und neue Erkenntnisse miteinander kombinieren kann.

Weiterhin frohes Schaffen und einen erholsamen und frohen Start in die neue Woche...

Ay.... Unser Gedanken laufen auf derselben Welle :-D.
Ich habe auch vor, einen Hochzeitsflug zu posten. In unserem Garten habe ich diese schöne Rituale bei den Ameisenvölker erwischt.
Du hast einen tollen Beitrag gemacht @chriddi, sehr schön <3.
Mein Video ist kurz, nicht so schön wie dieses.

 3 years ago 

Danke dir, liebe Ana... :-)
Wow, willst du wieder auf Steemit posten? Mit etwas Text (puh, die ganz "böse" 250-Wörter-Regel) zu deinem garantiert spannenden Video, bist du in dieser Community aufs Herzlichste willkommen! Ich freue mich auf dich... :-)
Ja, nun, ähnliche Gedanken... Wenn man wie wir an Naturereignissen auch der kleinen Krabbler interessiert ist, bietet es sich derzeit ja geradezu an, Augen und Kameralinse offen zu halten... ;-)
Schönes Wochenende euch Dreien,
liebe Grüße
Chriddi

Ja, sicher werde ich nochmal posten. Ich bin nur im Moment gerade begeistert mit der Digitalkunst, so dass ich mein Blog wieder vernachlässigt habe :-D.
Ich möchte lernen, digital zu malen, das kostet eh viel Zeit haha, schwieriger als konventionelles Malen. Ein Vorteil ist aber, dass man keinen Sondermüll verursacht :-D.
Fehler kann auch einfach entfernt werden.
250 Wörter sagst du? Das sollte gehen.
Ich wünsche dir und deine Familie noch ein schönes Wochenende.

 3 years ago 

Sehr cooles Video. Ich habe die Tage 45 Minuten einen Regenwurm beobachtet und dachte mir, das wäre ein tolles Zeitraffervideo geworden.

Von den Bienen sind es bestimmt nur ganz bestimmte,die mit der Aufgabe die Drohnen raus zu befördern, beauftragt sind. Oder ist eine Strafarbeit für diejeigen, die nicht genug Pollen gesammelt haben. Die müssen dann in die Aufräumabteilung zum Dienst.

 3 years ago 

Danke... :-)
Hat Spaß gemacht - das Filmen sowieso, die Bearbeitung auch.
Jo, so ein Zeitrafferwürmchen wäre bestimmt 'ne tolle Sache! Mach mal... ;-)

Hm, ich glaube, die Bienen haben während einer Staatskonferenz beschlossen, dass Strafarbeiten pädagogisch nicht so sinnvoll sind.
Ich weiß nicht, ob die Aufgabenverteilung wechselt, oder ob jede Biene lebenslang mit dem Job verbunden ist, der ihr einst zugeteilt wurde. Wäre ja irgendwie doof - andere Erfahrungen sammeln, motiviert viel mehr... Mäh... ;-)

 3 years ago (edited)

Die Aufgabenverteilung wechselt. Nach dem Schlüpfen muss zuerst der Panzer der jungen Biene aushärten. Nach einigen Stunden beginnt sie damit, die älteren Larven mit Pollen und Honig aus den Vorräten zu füttern. Nach etwa 4 Tagen sind ihre "Milchdrüsen" so weit entwickelt dass sie nun die ganz jungen, frisch aus dem Ei geschlüpften Larven füttern kann. Das macht sie etwa bis zum sechsten Lebenstag. Diese Drüsen heißen richtigerweise Mandibel Drüsen. Sie sondern aber tatsächlich eine Eiweiß- und Kohlehydratreiche milchige Flüssigkeit ab. Die ganz jungen Larven werden bis zum 3. Lebenstag, die Königin ihr ganzes Leben lang damit ernährt.
Nach etwa einer Woche übernehmen die jungen Bienen die nächste Aufgebe: Jetzt sind die Wachsdrüsen an der Bauchseite so weit entwickelt, das die Biene das bauen und reparieren der Waben übernehmen kann. Wieder ein par Tage später muss sie Waben-Zellern aus denen Jungbienen geschlüpft putzen (Da sind Kot- und Hautreste drin). Sie darf nun das erste mal vor die Tür, fliegen und sich orientieren lernen und Unrat wegschaffen. Einige Bienen werden dann Soldatinnen, für die meisten beginnt der Außendienst: Honig und Blütenstaub sammeln. So lange, bis der Verschleiß des eigenen Körpers dem ein Ende setzt. Im Sommer werden Bienen nur ca. 30-40 Tage alt. Im Herbst geschlüpfte Bienen überwintern und können bis zu 9 Monate lang leben. Die Königin erreicht ein Alter von 4-5 Jahren.

 3 years ago 

Wow, danke für diese ausführliche Biologiestunde! Sehr interessant!
Bin gespannt, was ich noch so alles entdecken darf. Vielleicht ausschwärmende Bienen, wenn eine neue Königin herangezogen wird? Dann zieht die alte Königin aus und ihre reiferen Getreuen folgen, richtig?

 3 years ago (edited)

Ja, ca 50% der Bienen, aller Altersgruppen (außer den ganz jungen) ziehen aus. Jede Biene nimmt einen Tropfen Honig in ihrem Honigmagen mit, das reicht um die ersten Tage zu überbrücken.
Von Ihrem ersten Sammelplatz werden Kundschafter ausgeschickt, einen geeigneten Hohlraum als neues zu Hause zu finden.
Meist fängt ein Imker den Schwarm ein und schmeißt Ihn in eine Kiste. Wenn die Königin dabei ist, nehmen die Bienen das neue Zuhause dankbar an, ansonsten sind sie schnell wieder draußen und sammeln sich erneut um ihre Gebieterin.

Übrigens, wenn sie jetzt schon die Drohnenschlacht veranstaltet haben, werden sie in diesem Jahr nicht mehr vorhaben zu schwärmen.

 3 years ago 

Ich kann mich nur wiederholen: Wow! Vielen, vielen Dank für deine Ausführungen - so interessant, so fundiert, danke!

Komischerweise ist die Drohnenschlacht nur in einer Beute in vollem Gange (sind ja drei Völker unterschiedlicher Arten). Mal sehen, wie der "Krimi" weitergeht. Ich werde berichten - bin voll angefixt. Unter anderem Dank dir... :-))

 3 years ago (edited)

Na da hast du ja echte Expertenantwort bekommen.
Ich hätte jetzt schlicht geantwortet ohne gross nach zu forschen, dass das Staatssystem der Bienen nicht sonderlich demokratisch ist und mit freier Jobwahl und überall mal rein schnuppern, was einem gefällt, läuft da auch nicht. Das wusste schon der Willi, wenn Maja mal wieder ausscheren wollte :) - Wobei mir jetzt gerade auffällt - was hatte der Willi eigentlich in der Sammlerinnengruppe zu suchen?

 3 years ago 

Über die Expertenantworten von @germansailor freue ich mich riesig! Schon lange nicht mehr einen so lebendigen Kommentarbereich erlebt, ich werde ganz nostalgisch... ;-)

Willi war halt ein ganz pfiffiger (natürlich lange nicht so plietsch wie Flip): Der hat sich direkt, nachdem ihm sein Geschlecht und die daraus folgenden Konsequenzen bewusst worden, ein gestreiftes Kostüm besorgt. So konnte er mitmischen. Und gefüttert haben die Arbeiterinnen das dicke Kerlchen scheinbar ja trotzdem... ;-)

Interesting information and good video!

It's great to study their life and watch them closely via your video. Meanwhile, it's so sad to know that the male bees have to leave the bee houses after mating....

Thanks so much for sharing. Well done! ;)

 3 years ago 

Thanks for your feedback.
Yes, it is very interesting to watch the bees. You can learn a lot, especially if you read up afterwards what exactly you have observed.
I'm glad you enjoyed the video. It's the first time I've gotten a little more into editing and cropping. Well, I still see potential upwards... ;-)
Well, sadness is humanized - just fascinating nature!

You're welcome!

Even though it's the first time for you in making the video, you did it well.... ;) (for me, I found it so hard to do such a good video...)

I absolutely agree with you, nature is always fascinating! ;))

Interessant zu sehen, sonst geht man ja lieber nicht so nahe ran.
Übrigens, hier gibt es dieses Jahr keine Wespen. In den Jahren zuvor kamen immer jede Menge zu der Vogeltränke, die ich hier aufgestellt habe. Und nie kam eine in die Wohnung, oder hat mich gestochen. Sie "tankten" nur voll und flogen wieder weg. Tja, und dieses Jahr - absolut nichts. War allerdings auch nicht so heiß und trocken wie in den vergangenen Jahren, vieleicht deshalb.

 3 years ago 

Ja, war spannend. Bisschen mulmig war mir so dicht schon...
Viele Wespen habe ich auch noch nicht gesehen. Aber ich denke, sie haben noch etwas Zeit. August? Ich setze die reifen Pflaumen immer mit vielen Wespen in Verbindung.
Deutlich erschreckender fand ich, dass wir tatsächlich überhaupt keine Bienen in Frühjahr und Frühsommer hatten. Dem konnte mit den "Leihbienen" ja zum Glück Abhilfe geschaffen werden.

Bienen gibt es hier schon, auch Hummeln. Ist aber Innenstadt, da haben sie es nicht leicht. Für Wespen ist das eigentlich eher geeignet, mit Mülleimern und sowas. Aber die machen sich rar, ich glaube 2 hab ich bisher dieses Jahr gesehen und die gingen nicht ans Wasser sondern suchten rum.
Dafür gibt es dieses Jahr hier allerhand Mücken, welche in den vergangenen Jahren sehr selten waren. Und ich kam auch prima ohne sie aus, ehrlich gesagt... :)

Krass und gnadenlos :-). Wer nicht mehr gebraucht wird, wird entsorgt.

 3 years ago 

Jo. Und sowas nennt sich Sozialstaat... ;-)

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