You are viewing a single comment's thread from:

RE: [Erzählung] 7 Psychologen und eine Menge Probleme - Teil 4+5

in Deutsch Unplugged2 months ago

weil die Freundin dann stresst, dass dies und das noch im Haushalt zu erledigen ist …

Kardinalfehler! Sowas kann durch ganz profane Taten in Bereichen verhindert werden, die auch durch dich kontaminiert werden. Klo putzen oder Abwasch erledigen, Staubsaugen und was dir noch für lustige Sachen einfallen. Bettwäsche wechseln macht gemeinsam richtig Spaß. Bei vielen dieser Tätigkeiten kannst du dem Geist ruhig Auslauf lassen. Fegen ist dafür sehr geeignet. Kochen eher nicht, wäre aber auch nett. Ist sogar kreativ. Wenn du das drauf hast, tust du was nötig ist in so einem ganz normalen Menschenleben. Mit zunehmender Routine bei Erledigung des Notwendigen wirst du feststellen, dass du dir dadurch Freiräume schaffst und die Freundin würde auch lieber was Schöneres tun, als herum zu stressen. Freundin, Freiraum, was immer dir dazu einfällt kann passieren.

Sort:  

Guter Denkanstoß ;)
Sicherlich, Haushalt ist beider Angelegenheit, da stimm ich zu. Ich hab nur meist nicht die Energie, nach der Arbeit noch zu "arbeiten". Ich bin das auch nicht gewohnt. Ich wohnte ab 14 Jahre bei meinem Vater im Hotel. Ein Hotel hat Putzfrauen, die zwei mal im Jahr in unsere Wohnung kamen. Nachdem sie bei uns geputzt hatten, hatten wir wieder einen Fließen-/Holzboden. Das restliche Jahr über hatten wir einen Männerhaushalt mit einem Teppich - aus Hundehaaren. In meinem Zimmer sah es aus wie Sau: ich hatte sicherlich eine Tabakpackung auf meinem Regal liegen, die beim Drehen herausgefallen sind. Zimmer lüften? Ich sah den Sinn die Rollo hinaufzuziehen nicht, wenn ich sie am Abend eh wieder runterlasse. Meinen Vater kümmerte die Wohnung wenig, da er bei seiner Freundin schlief. Dies nahm ich mir als Beispiel - bis auf den Teil mit der Freundin, da ich keine hatte^^ Es war wirklich dreckig - wenn nicht schon toxisch. Und ich lebte einige Jahre so. Jetzt fällt es mir natürlich schwer zu sehen, wenn etwas unordentlich ist und noch schwerer regelmäßig den Haushalt zu machen. Was für meine Freundin unordentlich ist, geht für mich noch in Ordnung. Ich sehe die Unordnung einfach nicht. Das dreckige Geschirr steht in der Küche rum? Naja, es steht alles auf einem Fleck und ist nicht überall verteilt - so unordentlich ist es ja nicht Und dann bleibt es dementsprechend auch einige Tage, bis mir auffällt, dass ich es in die Spühlmaschine reintun könnte, oder meiner Freundin wurde es zu viel und sie hat es schon erledigt, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme.
Es gibt zwei Dinge, die ich gerne und meist regelmäßig im Haushalt erledige:

  1. Kochen
  2. Gartenpflege

Kochen tu ich gerne, habe ich, seit ich meine Freundin habe, gemerkt. Und auch das Rasenmähen macht mir nichts aus, da ich das im Hotel auch immerzu tun musste - mit dem Unterschied, dass ich für die zwei Wiesen vor und hinter dem Hotel in etwa eine Stunde benötigte und unseren, für uns ausreichend, aber im Vergleich doch kleinen, Rasen in 10 Minuten gemäht habe. Heuer gehe ich sogar regelmäßig ran und entferne das Unkraut, damit dies nicht die Überhand nimmt. Das Geschirr in die Spühlmaschine räumen wäre auch eine Aufgabe, die ich irgendwo übernehmen könnte - das Problem dabei ist, dass ich nach dem Essen so aufgebläht bin, dass das Bücken extrem meinen Magen zusammendrückt, dass mir schlecht wird und in der Früh habe ich meist Stress zur Arbeit zu kommen. In der Zwischenzeit erledigt das dann meine Freundin. Und mir geht es dann auch irgendwo auf die Nerven, dass ich ihr Zeug wegräumen muss. Mein Frühstück besteht aus einer Tasse Kaffee und einer Zigarette - die Tasse schwänze ich nachher aus und gut ist. Sie hingegen nutzt jeden Tag eine neue Tasse, macht sich ein Brot und braucht dafür ein Messer und ein Teller - warum muss ich ihre 3 Sachen wegräumen, wo ich doch nichts zum wegräumen habe? Ich habe immer diese Einstellung, sehe dabei leider nicht die Dinge, die sie für mich tut. Wären mir diese bewusster, würde ich ihr auch gerne den Gefallen tun und ihre Sachen vom Frühstück wegräumen. Mein Gehirn blendet das immer aus. Ich bin da irgendwie sehr ignorant, ich weiß nicht warum... Wenn ich, so wie jetzt, darüber nachdenke, dann kommt mir alles in den Sinn, was sie alles machen muss oder nur wegen mir macht. Dann kommt mir das Einräumen des Geschirrs wie eine Kleinigkeit vor, welche ich doch übernehmen könnte. Nur dann vergeht wieder Zeit bis ich zu Hause bin und mein Gehirn hat diese Gedanken leider schon wieder vergessen... Da muss ich mir noch eine Strategie überlegen, um mir ihre Tätigkeiten mehr ins Bewusstsein zu rufen.

Zuletzt bringe ich noch (nach 2-3 Tagen wo die Kübel voll sind, endlich) den Müll raus und sortiere ihn. Ich mach das nur nicht gerne, weil ich mich einerseits davor etwas ekle (dagegen könnte ich vlt. Handschuhe anziehen, fällt mir grad auf), andererseits geht am Abend wenn ich nach Hause komme stark der Wind, der es unmöglich macht den Müll zu sortieren und das ist jetzt keine Ausrede, denn es ist wirklich so: Du möchtest das Nylon weghauen, dann machst du den Behälter des Nylons auf und ZACK! der Wind bläst den Behälter leer. Dann kann ich alles wieder aufsammeln... Der Wind macht das ganze sehr umständlich. Am Wochenende bringe ich den Müll dann schon raus, weil ich da zu Hause bin und auch schon am Vormittag den Müll sortieren kann, wenn der Wind nicht bläst. Nur laufen die Kübel mehrmals unter der Woche voll...

Generell tu ich mich bei den ganzen Sachen schwer, weil ich mir nie ein ganz normales Menschenleben vorstellen konnte. Ich wollte nie arbeiten gehen, weil ich dann Steuern zahlen muss, die der Staat lieber verschwendet, anstatt in etwas, das in meinem Interesse liegt, zu investieren. Ich war immer schon etwas speziell, aber bin mittlerweile froh, dass ich arbeiten gehen kann. Irgendwo denke ich immer noch, dass Arbeiten falsch ist, aber es gibt mir eine Steuktur und Routine im Leben, die ich sehr dringend brauche ;)

Coin Marketplace

STEEM 0.20
TRX 0.13
JST 0.029
BTC 66682.62
ETH 3447.75
USDT 1.00
SBD 2.73