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RE: Anarchie, ein Traum für Dumme oder Optimisten?

in Deutsch D-A-CH5 years ago

Herrschaft gibt es aber nunmal und wird es auch immer geben.
Es fängt in der kleinsten Gruppengemeinschaft jeglicher Gesellschaftsform an, nämlich der Familie.
Da gibt's einen Entscheidungsträger der sagt wo es langgeht.
Er fragt vlt -was möchtet ihr denn?- und wird verschiedene Antworten bekommen und dann entscheiden was getan wird.
Diesen kann man auch Herrscher nennen.
Oder nicht?

Viele Menschen, viele Wünsche, Ansichten und Meinungen.
Das ist alles tolerierbar.
Aber wenn es wirklich um was entscheidendes geht wäre ein Konsens unmöglich wenn nicht einer oder mehrere, im besten Fall demokratisch, bestimmen was getan wird.

Letztendlich gibt es einen oder mehrere Herrscher.
Auch wenn du diesen einen anderen Namen gibst.

Sort:  

"Herrschaft gibt es aber nunmal und wird es auch immer geben."

  • Möglich bis wahrscheinlich, aber sicher weiss das niemand. Ich sehe es als vernünftiges Ziel das Ausmass von Herrschaft schrittweise zu reduzieren, soweit wie möglich.

"Letztendlich gibt es einen oder mehrere Herrscher."

  • Mag sein. Mir ging es darum, dass Du solch einen Zustand als Anarchie bezeichnest. Anarchie ist per Definition die Abwesenheit von Herrschaft.

Wenn es nicht einmal auf einer Blockchain, wie Steem klappt, wie soll das dann im richtigen Leben funktionieren?

Steem ist alles andere als Anarchie. Wenn das Projekt gut läuft, kann es sich irgendwann mal in diese Richtung bewegen. Aktuell ist Steem weit davon entfernt.

im richtigen Leben: In dem man dem grössten und gewalttätigsten Herrscher (d.h. der Regierung) Schritt für Schritt seine Befugnisse entreisst:

  • Geldmonopol (durch BTC)
  • Medien- und Bildungsmonopol (durch digitale, freie Medien im Internet)
  • Gewaltmonopol (durch 3D-Druck von Waffen)
  • ...

Mit jedem Schritt wird Herrschaft abgebaut und der Bürger erreicht mehr Freiheit.

Ja dieses schrittweise ausdünnen vom Gewaltmonopol ist absolut erstrebenswert.
Ich würde das Ergebnis jedoch nicht als Anarchie sondern eher als "wirkliche Demokratie" bezeichnen.

Ja ok das ist mir durchaus bewusst.
Habe dieses Szenario nur gebastelt um darzulegen was mMn passieren würde wenn der Staat sich auflösen würde und jeder machen könnte was er wöllte.
Die Natur würde sich durchsetzen, das Gesetz des Stärkeren.

Mir ist allerdings auch bewusst das es sowas wie abwesende Herrschaft nicht geben kann.
Das wäre für mich nur vorstellbar wenn Alle Alles wüßten und das von Geburt an.
Denn nur dann braucht es keinen Entscheider da ja jeder weiß was zu tun ist.

Ja.
Der Staat wird sich nicht auflösen, zumindest nicht freiwillig ;-)

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