Keyword of the Week: THUNDERSTORM / Schlüsselwort der Woche: GEWITTER

Deutsch im Anschluß…

When it comes to thunderstorms and similar natural phenomena, I know of course that there are people (and many more animals!) who wait with anxious eyes for the storm to pass. I realise that lightning can cause destruction when it strikes buildings or power supply systems, that storms can topple trees and damage houses, that people (and animals) may be in danger... Heavy rain can lead to flooding and cause enormous losses. So: head, i.e. mind, knows that!

The rest of me says: oh how cool!!! These colours! Dark to black skies, brightly coloured lightning on the horizon, fantastic shapes, sounds like something out of a ghost train... The air, enriched with very special smells and electrified. The pattering of the rain, perhaps on a canopy or a rooflight: it's incredibly beautiful!

I can savour every single one of these impressions. Perhaps in the knowledge of the relative protection I enjoy; a homeless person who has no shelter hardly sees these romantic aspects of a thunderstorm. But perhaps also because elemental forces generally inspire me to marvel and admire. Volcanic eruptions, tornadoes, landslides. We humans seriously imagine that we can ‘control’ nature, make it subservient to us! And then: a bit of weather happens out of turn and we act as if we all have to die.

Surprise: we have to! Why are we so frightened by the possibility of dying that way? Is it more pleasant to suffer a miserable death in a hospital bed with a dozen cables and loops connected to instruments?

I know that I am provoking with these questions. But you'll get the answer, my answer, right away: if an earthquake or hurricane should one day take me away while I'm experiencing the situation with all my senses, it should be a perfect end. No panic, no escape.

Stormborn

I would love to be naked in the rain
subdued by the forces of nature.
Drops as big as oceans
hit my arms hard.
The wind whips my face hard
and the wild storm speaks:
Who is the little worm on the earth?
I want it to be my victim!
My laughter drowns out the rumbling -
I only feel pleasure, I am frolicking.
I'm not cold, I feel good.
The autumn inferno rages hollow.
Not much longer, then it will end -
I'm still here with clean hands.
Refreshed, revitalised and full of confidence,
to face the next attack.
Their power will also be wonderfully strong
my fountain of youth on this October day.

7th October 2006

https://hintergrundbild.org/gewitter-hintergrundbilder

Deutsche Version:

Wenn es um Gewitterstürme und ähnliche Naturerscheinungen geht, weiß ich natürlich, daß es Menschen (und noch viel mehr Tiere!) gibt, die mit ängstlichen Augen auf das Ende des Unwetters warten. Mir ist klar, daß Blitze Schaden anrichten können, wenn sie in Gebäude oder Stromversorgungsanlagen einschlagen, daß Stürme Bäume zum Umstürzen bringen und Häuser abdecken, daß Menschen (und Tiere) vielleicht in Gefahr kommen… Starkregen können zu Überflutungen führen und wiederum gewaltigen Schaden anrichten. Also: Kopf, also Verstand, weiß das!

Der Rest von mir sagt: oh wie geil!!! Diese Farben! Dunkler bis schwarzer Himmel, grellbunte Blitze am Horizont, phantastische Formen, Geräusche wie aus der Geisterbahn… Die Luft, angereichert mit ganz speziellen Gerüchen und elektrisiert. Das Prasseln des Regens, vielleicht auf einem Schleppdach oder eine Dachfensterscheibe: das ist unglaublich schön!

Ich kann jeden einzelnen dieser Eindrücke genießen. Vielleicht im Wissen um den relativen Schutz, den ich genieße; ein Obdachloser, der keine Möglichkeit hat sich unterzustellen, sieht kaum diese romantischen Aspekte am Gewitter. Vielleicht aber auch, weil mich Urgewalten generell zum Staunen und Bewundern animieren. Vulkanausbrüche, Tornados, Erdrutsche. Wir Menschen bilden uns allen Ernstes ein, die Natur zu „beherrschen“, sie uns untertan zu machen! Und dann: passiert ein bißchen Wetter außer der Reihe und wir tun, als ob wir alle sterben müssen.

Überraschung: müssen wir! Warum schreckt uns ausgerechnet diese Möglichkeit, das Zeitliche zu segnen, so extrem? Ist es etwa angenehmer, an einem Dutzend Kabel und Schläche mit Instrumenten verbunden in einem Klinikbett elend einzugehen?

Ich weiß, daß ich provoziere mit diesen Fragen. Die Antwort, also meine Antwort, bekommt Ihr aber gleich mit dazu: falls mich einst ein Erdbeben oder ein Hurrikan dahinrafft, während ich die Situation mit allen meinen Sinnen erleben darf, soll das ein perfektes Ende sein. Keine Panik, keine Flucht.

Sturmgeborene

Ich wär' so gerne nackt im Regen
Naturgewalten unterlegen.
Tropfen groß wie Ozeane
schlagen hart auf meine Arme.
Der Wind peitscht streng mir das Gesicht
und das wilde Ungewitter spricht:
Wer ist das Würmchen auf der Erde?
Ich will, daß es mein Opfer werde!
Mein Lachen übertönt das Grollen -
spür' nur Genuß, ich bin am Tollen.
Mir ist nicht kalt, ich fühl' mich wohl.
Das Herbstinferno wettert hohl.
Nicht mehr lange, dann wird es enden -
ich bin noch da mit reinen Händen.
Erfrischt, belebt und voller Vertrauen,
der nächsten Attacke ins Auge zu schauen.
Auch deren Macht wird wunderbar stark
mein Jungbrunnen am Oktobertag.

7. Oktober 2006