Das Recht auf den Tod

in #health7 years ago (edited)

Sterbehilfe: was ist das?

Sterbehilfe, oder auch Euthanasie genannt, bezeichnet die geleistete Tätigkeit einer Person oder eines Hilfsmittels um jemandem das Sterben zu erleichtern.
Hier in Deutschland ist die aktive Sterbehilfe verboten. So darf zum Beispiel kein Gift verabreicht werden, welches die betroffenen Menschen nehmen können um den Tod bei eventueller Krankheit einfacher zu machen. Die Passive Sterbehilfe, wie zum Beispiel das Abschalten von lebenserhaltenden Maschinen bei komatösen Patienten, ist erlaubt.

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Ein Recht auf den Tod?

Die Frage, ob ein Mensch das Recht auf den Tod hat ist umstritten. Die meisten Menschen machen sich über diese Ansichtsweise gar keine Gedanken und sehen den Tod eher als etwas furchterregendes an (mich eingeschlossen).
Jedoch gibt es auch jene, unter einer Krankheit oder ähnlichem leidenden Menschen, welche sich den Tod herbeisehnen. Diese Menschen haben es in Deutschland wie schon erwähnt sehr schwer: sogar der Selbstmord ist in Deutschland genau genommen illegal.


Ich bin der Meinung, dass Menschen das Recht auf Tod gewährt werden sollte. Wäre das der Fall könnte man einigen leidenden Patienten einen großen Wunsch erfüllen und sie in ertragbarer Weise ihrem Tod näher bringen.

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Ist der eigene Tod verantwortungslos?

Nun ja- viele von euch werden sich jetzt wohl denken, Selbstmord oder der verfrühte, freiwillige Tod, seien verantwortungslos den Mitmenschen gegenüber. Diesem Gedankengang kann ich zwar zustimmen, bin aber der Meinung, dass die bemängelte Verantwortungslosigkeit in diesem Falle an zweiter Stelle eingereiht werden sollte. An erster Stelle steht meiner Meinung nach die Selbstbestimmung welche auch dieses Recht gewähren sollte.

Was wenn der Freitod legal wäre?

Wäre der Freitod auch in Deutschland legal, so hätten es viele Menschen leichter. Die Betroffenen ringen sich durch die engen Fäden der Bürokratie um ihrem Ziel näher zu kommen, während sie unermessliche Qualen erleiden.

Da die Sterbehilfe in Nachbarländern wie zum Beispiel der Schweiz legal ist zieht es viele kranke Menschen in das Ausland. Dies erschwert es ihnen erneut dem Leid zu entkommen.

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Ein sehr sensibles Thema

Mir ist bewusst, dass es unzählige Meinungen zu diesem Thema gibt. Ich habe euch hier meine geschildert und welche Kritikpunkte ich an der aktuellen Gesetzeslage zu bemängeln habe.

Wenn ihr anderer Meinung seid, teilt sie mir doch bitte mit. Ich freue mich darüber auch andere Ansichten zu hören und mich mit diesen auseinander setzen zu können.

Sort:  

Ich bin absolut dafür! Ich habe schon viele Menschen leiden sehen, auch in der eigenen Familie. Und viele von ihnen sehnen sich den erlösenden Tod herbei. Jeder hat das Recht darauf in Würde gehen zu können. Das würde ich mir für mich auch wünschen. Dafür möchte ich nicht ins Ausland gehe, um dann weit von zu Hause weg sterben zu müssen. Ich hoffe das es in nicht allzu ferner Zukunft auch in Deutschland möglich sein wird. Die die dagegen sind, müssen ihr Recht darauf ja auch nicht in Anspruch nehmen.

Interessantes Thema und da gibt es viel Stoff zum diskutieren.

Vielen Dank für deine Meinung :-)
Das Recht auf Selbstbestimmung so weit auszudehnen ist in meinen Augen auch das Richtige.
Wichtig ist nur, Aufklärung für die betroffenen zu schaffen, damit es nicht zu Kurzschlussreaktionen kommt.

Auf jeden Fall ein sehr gut geschriebener Beitrag.
Der Tod ist immer noch ein Tabu Thema. Dabei gehört er zu unserm Leben, wir kommen und gehen. Traurig ist er immer. Wir könnten aber besser damit umgehen, wenn wir von klein auf leeren würden das es etwas ganz normales ist. Dann wäre nämlich auch die aktive Sterbehilfe kein Problem.

Danke für die lobenden Worte :)
Gleiches Prinzip wie bei Homosexualität, Diversität der Religionen etc. - Stimmt!

Sicherlich handeln die meisten Menschen, die sich das Leben nehmen (wollen) unbedacht in Folge einer Kurzschlussreaktion, die sie dann wohl bereuen (oder eben nicht, da sie ja tot sind). Das ist jedoch wieder eine religiöse Frage.
Ich glaube jedoch Kurzschlussreaktion oder nicht, verantwortungslos oder nicht, man darf niemandem seinen freien Willen nehmen. Und wenn ich nun nicht mehr leben möchte, dann ist das meine freie Entscheidung als Mensch und da hat sich niemand, schon gar nicht irgendein Staat, einzumischen.

Ich denke, diese Kurschlussreaktionen werden allein durch unzählige Gespräche mit Psychologen, Ärzten und anderen Personen in Kombination mit vielen ärztlichen Untersuchungen ziemlich gut unterbunden.

Sicherlich hast du recht. Man muss sich wirklich 100% sicher sein wenn man sich dafür entscheidet "die Reißleine zu ziehen"
Kurzschlussreaktionen sollte es in diesem Thema nicht geben.
Durch Aufklärung kann man dem aber bestimmt zum Teil einen Riegel vorschieben.

Bhu, ein wirklich sehr komplexes Thema hast du dir da rausgesucht, alter Schwede.

Ich finde zwar das jeder Mensch ein Recht haben sollte, so aus dem Leben zu scheiden wie er möchte, aber, wie schützen wir die z.B psychisch Kranken vor einem Tod den sie evtl. gar nicht wirklich wollen. Was wenn man es in der letzten Sekunde bereut und wie verhindern wir mord?

Das Thema ist unglaublich komplex und vielschichtig.
Also ich bin froh, bin ich nicht für die Gesetzesgrundlage zuständig.

Danke auch an Dich für das Teilen deiner Meinung :-)

Es müsste eine Art Aufklärung geben, welche durchlaufen werden müsste wenn man sich für den Tod entscheidet. Eventuell kann zusätzlich auch die Zurechnungsfähigkeit der betroffenen Personen geprüft werden um nicht in emotionalem Affekt zu handeln.

Man muss nur aufpassen nicht noch mehr bürokratische Hindernisse in den Weg der Betroffenen zu legen. Wie schon angesprochen, das aktuelle Verbot ist ja auch eins davon.

Sehe ich auch so. Jedem Menschen sollte das Recht gewährt werden, in Würde zu gehen. Und das bei der Familie und nicht irgendwo im Ausland.

Wie asperger-kids richtig sagt, ist das Thema natürlich sehr komplex. Doch gehe ich davon aus, dass du nur von den Menschen sprichst, die ihr Leiden nicht mehr ertragen können. Eigene Erfahrungen liegen vor. Mutter mit ALS und der Vater mit Knochenkrebs - und ich stehe hilflos daneben. Dass in solchen Fällen den Menschen das Recht auf Sterbehilfe nicht abgesprochen werden darf, sollte eigentlich unumstritten sein. Sollte! Es ist ja nicht nur der Gesetzgeber, der hier die Weichen stellt. Der Einfluss der Kirche auf die Staatsorgane sind nicht zu uunterschätzen. Ich lebe in Kroatien, das sich selbst als katholisches Land bezeichnet. Da ist Kopfschütteln manchmal auf der Tagesordnung, wenn man mitbekommt, was da von der Kanzel tönt.

Danke für das Teilen deiner Eindrücke zu dem Thema :)

Sicherlich rede ich nur von schwerkranken Menschen, welche dem Leid irgendwie versuchen zu entgehen.

Die Einflussnahme der Kirche ist, wie ich finde, mit den teils sehr veralteten Ansichten auf den Staat nicht in Ordnung. Sie betrifft ja schließlich über die Gesetzesgebung auch Menschen die sich von Religion grundlegend distanzieren.
Vergleichbar mit dem erzwungenen Religionsunterricht in der Schule.

Damit sind wir bereits Zwei. Aber das wird nicht reichen. Die Schwarzkittel haben den längeren Arm. Aber, lass uns weitere Schäfchen sammeln!
Gruß und einen schönen Tag noch, Wolfram @w74/bilder

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