Eine Steemit Kurzeschichte

Im Februar schlug mich eine Muse mit der Inspiration der Romantik hinterhältig nieder und ich schrieb diesen Text:

„Sie schlenderten an der langen Reihe der Schaufenster entlang. Doch die ausgestellten Köstlichkeiten konnten kaum in ihr Bewusstsein vordringen. Seine Aufmerksamkeit galt nur ihr und der zarten Hand in der seinen. Er flüsterte ihr ein paar Worte zu, ihre Wangen hüllten sich in zartes Rot. Spielerisch wandte sie den Kopf zur Seite und ihr Haar fiel vor ihre strahlenden, blauen Augen. Verlegen strich sie die Strähne hinter ihr Ohr und sah zu ihm auf. Ein Blick wie tausend Worte, die Liebe war frisch und aufregend, fast schon greifbar. Die Luft um sie schien vor süßer Verzückung fast zu bersten, er beugte sich leicht vor, nur ein kleiner Kuss und er zog sie an sich. Seine kräftigen Arme umschlangen ihren zierlichen Körper. Sie war verzaubert von diesem Moment, sie stand auf ihren Zehenspitzen, fest an ihn geschmiegt und ...
Ich stapfte an diesem Schauspiel vorbei, einen Döner in der Hand und dem leichten Geschmack von Galle im Mund.“

Romantik by TheDeadFrog

Gott sei Dank war einer meiner Kobolde rettend zur Stelle und half mir diese sanfte, rosarote Porzellanfigur von einem Text, mit einem Vorschlaghammer zu verschönern.

Doch das Unheil war geschehen, der Text wurde auf die Menschheit losgelassen. So stolperte auch die liebe @janasilver über meinen kleinen Ausrutscher und kürte ihn mit ihrem hoch dotierten Preis der Liebe.

Der Preis der Liebe Februar by janasilver

Zu dem Zeitpunkt zog ich es vor mich artig zu bedanken, trotz dieser unsäglichen Entgleisung meines sonst so perfekt trainierten, finsteren Gemüts.

Doch es folgte eine weitere Erwähnung, meiner Person und ich konnte mich der Freude über diese Verquickung lustiger Zufälle nicht mehr erwehren. Die Versuchung war zu groß, ich konnte nicht widerstehen, ich musste kommentieren.

Der Preis der Liebe Juni by janasilver

Natürlich haben mich diese Worte tief im inneren meines schwarzen Herzens sehr gerührt. Die Positivität nahm überhand und überrannte meine harte Schale. Ich wollte den Ratschlägen unbedingt folgen. Also stellte ich mich am nächsten Morgen zerknautscht vor meinen Spiegel. Ich sah mir müde und verschlafen entgegen. Meine Mundwinkel zuckten, fast als würde sie sich sträuben. Mühsam, als wäre mein Gesicht aus schwerem Ton, knitterte sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Ein Schlag traf mich hart auf die ungewohnt belastete Wange und mein Spiegelbild sah mich zornig an.
„Sag mal, spinnst du?! So ne Fresse, schon in der Früh?!"

@janasilver ich konnte wieder nicht widerstehen! Vielen Dank für die netten Worte und den tollen Preis, verzeih mir die kleine Schelmerei.

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