Denk der Vergeblichen
Wenn ein Verzweifeln
– der du doch große Stunden hattest
und sicher gingst und viele Beschenkungen
aus Rausch und Morgenröten und Wendungen,
unerwarteten,
dir pflegen konntest –
wenn ein Verzweifeln,
selbst mit Zerstörung und Endverglimmen
aus dem Unergründlichen
in seine Macht dich will:
denk der Vergeblichen,
die zarter Schläfe, inngewendeten Gesichts
in der Erinnerungen Treue,
die wenig Hoffnung ließen,
doch auch nach Blumen fragten
und still Verschwiegenes
mit einem Lächeln von wenig Ausdruck
in ihren kleinen Himmel hoben,
der bald verlöschen sollte.
Gottfried Benn (1950)
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