Spoilerwarnung

, aber wirklich nur sicherheitshalber für den aktuellen Kinofilm „Birds of Prey“.
Denn eigentlich gibt es keine Handlung die man spoilern könnte. Selbst wenn man Handlung finden würde, das Wissen darum würde beim Ansehen nix verändern. Alle jagen nen Diamanten – ja das ist besonders originell, oder? Ein rosa Seepferdchen hätte mehr Sinn gemacht!

Diesmal war ich „etwas“ schlauer, habe gleich während dem watchen einige wenige Notizen gemacht. Hier nun kleine Details die mir auffielen in der richtigen Reihenfolge

• Zeichentricksequenz als Einleitung.
  Irgendwo wurde gesagt, das sei nun in Mode, man werde das in Zukunft andauernd bei neuen Produktionen sehen. Ich kann darauf verzichten, mir hat das nicht gefallen. Besonders der Zeichenstiel traf überhaupt ned meinen Geschmack

• Harley mit nicht zusammenpassenden Stiefeln.
  Das fand ich witzig, denn die Absätze hatten unterschiedliche länge, und sie schritt wie eine Gehbehinderte herum, konnte aber dennoch mit den Dingern von „Montoya“ davonlaufen.

• Harley plappert und spult den Film zurück.
  Es wird von Margot Robbie die vierte Wand durchbrochen, erklärt und zurückgespult, mit den hübschen Streifen die wir noch von VHS Kassetten kennen.

• Black Mask und Victor Szasz sind schwul! Black Canary ist schwarz!
  Die sind ja komplett verrückt geworden bei DC, sowas zuzulassen. Ich hab nix gg Schwule und Lesben, aber alteingesessene Charaktäre einfach so mirnix-dirnix so radikal zu verändern und damit komplett zu verhunzen…. - EINE FRECHHEIT! Sowas DARF man IKONISCHEN Figuren nicht antun! Harry Potter knattert den alten Dumbledor, Hermine Granger heiratet ihr Gummientchen… - das sind Dinge die GEHEN EINFACH NICHT! Bei aller künstlerischen Freiheit der Welt - sowas darf man nicht machen!

Dinah Lance in eine Schwarze zu verwandeln, PFFF, auch eine saublöde Idee. Auch wenn nicht so übel gespielt, stört das einfach – zerstört einen weiteren ikonischen Charakter. Da lob‘ ich mir doch die Canary‘s aus dem Arrowverse!

• Harley singt als Marilyn Monroe „Diamonds are the Girls best Friend“
  Jubel, ein Hochgenuss, wohl die erinnerungswürdigste Szene des Films für mich. Das kam soo unerwartet, mir blieb die Luft weg. Oberaffentittengeil!

• Harley zündet einem Gegner den Bart an!
  Eine sogenannte „Pelzgosche“ (Ösislang) hat Harley in Bedrängnis gebracht, sie zündet ihm einfach den Bart an. Das war echt zum schreien komisch, aber ich war soooo überrascht das mir die Luft wegblieb.

Okay, allzuviele Notizen waren‘s nicht, denn zwischenzeitlich habe ich darauf vergessen. Das Tempo ist hoch, allzulange kann man im dunklen Kino auch nicht am Papier rumkritzeln.

Ich ging da ja völlig spoilerfrei rein, habe nix vorher gelesen, alles auf Youtube ignoriert.

Gut oder Schlecht?

Ich weiss es einfach nicht.
Grundsätzlich für mich als Leser der Comics eine RIESENENTTÄUSCHUNG. Unter den „Birds of Prey“ stelle ich mir was ganz anderes vor.
Andererseits ein wirklich cooler Actionfilm. Wer prügelndes Weibsvolk mag, kommt auf seine/ihre Kosten. Von dieser Warte aus hat‘s wirklich Spass gemacht. Also definitiv kein Kleinkinderkram ab 12. Habe ich ehrlich gesagt nicht drauf geachtet wie die Altersfreigabe aussah, aber definitiv nicht für die Kleinsten geeignet.

Warum der Film nun „Birds of Prey“ heissen musste, mit Harley im Begleitsatz (Kann mir den wirklich dummen Titel ned merken) verstehe ich so überhaupt nicht.

Denn es ist ein

Harley Quinn Film!

Margot Robbie trägt die nicht vorhandene Handlung völlig alleine. Margot Robbie macht das als Harley so gut, die würde man sich sogar beim Hausputz 2 Stunden lang ansehen ohne das es fad wäre. Hat SIE alleine schon die „SUICIDE SQUAD“ erträglich gemacht, ist der Charakter und die Darstellung nun NOCH besser gelungen.

Renee Montoya, Helena Bertinelli/Huntress und Dinah Lance/Black Canary sind völlig überflüssig! Black Canary, trotz falscher Hautfarbe noch halbwegs gut besetzt, sind die anderen beiden völlige Fehlbesetzungen. Da passt nix. Dafür bekommt man sie wenigstens nicht allzuoft zu sehen.

Handlung gibt es sonst wirklich keine. Cassandra Caine (hoffe ich verwechsle da jetzt nix, denn Caine kommt in den Comics in unterschiedlichen Schreibweisen sehr häufig vor) klaut unwissentlich nen Diamanten, wird verhaftet, schluckt den Diamanten. Dann wir weggerannt, und gewartet das der Klunker auf natürlichem Wege wieder rauskommt. In der Zwischenzeit prügelt man sich munter durch die Stadt.

Cassandra Caine war die Nachfolgerin von Barbara Gordon als Batgirl in den Comics als diese dank dem Joker im Rollstuhl landete und zu „Oracle“ wurde.

Der Film ist in Gotham City angesiedelt, was sich aber ÜBERHAUPT nicht so anfühlt. Sieht alles nach Los Angeles aus – wirklich schlecht gemacht.

Black Mask, performt von einem bekannten Actor dessen Name mir nicht einfällt, war genauso schlecht wie der seltsamerweise erblondete Serienkiller Victor Szasz. Die Schwulereien, die absolut NULL Referenz zu den Comics haben sind total unpassend und stören einfach nur.

Sonst gibt es nix zu sagen:

Wunderbare Margot Robbie, die diese Rolle wohl NIE wieder abstreifen kann – sooooo GROSSARTIG ist sie!
Prügelnde Weiber, brennende Bärte, halbwegs gute Verfolgungsszenen und eine Hyäne die Harley für einen Hund hält und „Bruce“ tauft.

Beim Verlassen des Saals war ich jedenfalls sehr gespalten. Einerseits so überhaupt nicht das was ich mir erhofft hatte – Lichtjahre entfernt. Andererseits eine ÜBERRAGENDE Margot Robbie und viel Mädchengeprügel, das eigentlich sehr unterhaltsam war.
Tja, wie definiert man in so einem Fall ob GUT oder SCHLECHT?