Meine erste Vollnarkose

in #deutsch6 years ago

Ich hatte gestern meine erste Vollnarkose und wollte über diese Erfahrung sprechen.

Die Vollnarkose wäre nicht notwendig gewesen. Ich hatte eine Zyste im Kiefer und habe dies lange vor mir hergeschoben. Da mir vor ca. einem Monat eine Art Blase am Kiefer aufgefallen ist, bin ich zum Zahnarzt und mir war schon klar dass ich es jetzt Richtig behandeln lassen muss. Da ich Angst vor Spritzen hab, habe ich dies natürlich dem Zahnarzt so gesagt und der hat mich an einen Kieferchirurg überwiesen, der dafür gut sein soll.
Für mich ging es erstmal zur Voruntersuchung, von dort aus zum Psychologe der mir die Angst bescheinigt und dann zum Narkosearzt, bevor es zur OP ging.

Die OP war gestern. Vorab habe ich 2 Emla Pflaster bekommen, die Betäubend wirken und für den Venen Zugang sein sollen. Leider ist mir ein Pflaster runtergefallen und hatte so nur eineen auf den rechten Handrücken.
Ich war relativ früh beim Arzt, da ich natürlich mit der Bahn nicht zuspät kommen wollte. Dort sollte ich erstmal knapp 100€ für die zusätzliche Betäubungsspritze zahlen, was vorab auch so besprochen war. Leider hat das Terminal meine Karten nicht akzeptiert (Mastercard un Maestro) und nimmt anscheinend nur explizit EC Karten, was meine ja nicht sind. Hieß für mich dann nochma zur Bank und das Geld abholen. War mir auch so ganz recht, da ich ne 3/4 Stunde Zeit hatte bis zum eigentlichen Termin.
Leider (oder zum Glück) hat es länger gedauert, weil es Probleme mit einem kleinen Kind gab, dass vorher in Narkose war. Ich kam dann so ca. 1 1/2 Stunden später als gedacht dran. Ein Teenager war mit einer Betreuerin da, die auch genau dann die OP hätte, wann ich dran sein sollte. Die hatte auch Angst und wie ich später gesagt bekommen hab, war die Betreuerin nicht so erfreut, da die eigentlich schon Feierabend hätte und die erst nach mir dran kam und meine OP hat auch ne gute Stunde gedauert.

Im OP Raum hat die Arzthelferin für die Narkose gesagt dass das Pflaster auf der rechten Seite natürlich nicht gut ist, da die links einstechen. Der Zugang wurde mir auch relativ fix gelegt. Es war schon unangenehm. Man spürt dass da etwas ist und es war leicht am brennen. Ich wurde auch an einen Herzmonitor angeschlossen und man konnte Live seinen Puls hören. Dazu wurde mir noch an dem anderen Arm eine Blutdruckmanschette angelegt. Ich wurde auch einigemale nach meinen Daten gefragt wie Gewicht, Alter und Geburtstag.
Es gab dann auch Diskussionen bezüglich des Stuhls, weil die meine Beine nicht höher machen konnten und was wäre wenn wenn ich kollabiert. Ich wurde auch an einem EKG angeschlossen und war mir nur am Fokusieren ruhig zu werden.
Dann wollte die Narkoseärztin noch wissen ob ich wirklich nichts mehr gegessen und getrunken hab. Mit dem Rauchen allerdings hätte ich sie korregieren können, dass ich es noch bis 2 Stunden vorher gemacht habe.

Die Narkoseärztin hat mir auch eine Atemmaske auf den Mund gehalten und war vorher noch am fragen ob die etwas anderes als den "Kinderfilter" haben. Die Maske selber war relativ klein aber es ging. Ich war nur damit beschäftigt ruhig zu werden und nicht an den Zugang zu denken, der immer noch leicht brannte. Ich merkte wie meine Augen schwerer wurden, obwohl die schon zu waren und ansich wurde alles schwer. Ich habe noch mitbekommen wie die Ärztin sagte dass das Schlafmittel schon läuft. Ich wollte noch sagen dass ich dies schon merke aber wollte nichts sagen und ein paar Sekunden darauf war ich weg.

Das erste woran ich mich wieder erinnern konnte war dass jemand sagte: "holt das raus". Mein erster Satz war: "Kann ich etwas zutrinken haben". Im Aufwachraum habe ich dann meine Augen aufgemacht. Meine Begleitung die mich abholen sollte, kam dann in den Raum. Ich habe ein kratzen im Hals gespührt und wollte eigentlich nur etwas zu trinken. Es fühlte sich einfach so an, als ob man gerade wach geworden ist und eigentlich noch ne Runde weiter schlafen wollte. Mein einziger gedanke war etwas zutrinken zu bekommen und dass der Zugang aus meiner Hand raus kommt. Es hat ein paar Minuten gedauert bis meine Tasche gebracht wurde und der Zugang entfernt wurde.
Ich bin dann fix aufgestanden und hab meine Kranmeldung und den nächsten Termin abgeholt.

Ich vermute mal warum mein erster Satz war, dass ich etwas zutrinken wollte, lag daran dass mir beim Narkosegesrpäch gesagt wurde, dass der Zugang raus kommt, wenn ich selber trinken kann. Das Aufwachen ansich fühlte sich normal an und ist als ob man gerade Aufgewacht ist und noch etwas Schlaftrunken ist. Die Betäubung im Kiefert konnte ich noch spüren, da die Nase zum Teil noch betäubt war.

Im Aufzug konnte ich im Spiegel sehen, dass genäht wurde. Wo die Betäubung nachgelassen hat, war mir auch eigentlich bewusst dass da noch etwas sein muss. Es war noch druck drauf und fühlt sich so an als ob man ein dickes Kaugummi an hinter der Oberlippe hat. Ich kannte dass von damals wo ich beim Notfallzahnarzt war und ich dort noch etwas Verbandsmaterial hatte, was ich damals selber rausnehmen konnte. Zuhause im Spiegel habe ich gesehen dass relativ weit Zugenäht wurde. Ich habe die vermutung dass die mir so eine Art Tasche genäht haben und dass darin noch etwas Verbandsmaterial liegt, was die eigentliche Wunde nur mit Druck alleine Zuwachsen lassen soll.
Zuhause wollte ich eigentlich sofort schlafen aber daraus wurde nichts. Ich hab dann irgendwann gegessen und war mich am Fragen ob die Fäden sich selber auflösen und dann das Verbandsmaterial rausfällt oder ob das erst eine Woche später entfernt wird.

Jetzt ein Tag später ist alles dick aber es tut kaum weh. Irgendetwas muss da noch sein. Einzig der Zahn fühlt sich komisch an. Der hat noch gewissen Druckschmerz. Dies kenne ich noch von Damals, wo die Zyste auf den Nerv gedrückt hat und der Zahn sich anders angefühlt hat, wenn man zu beißt.

Ich kann aber sagen dass man von der Narkose nur das Einschlafen merkt und dann der erst sich wie bekanntes anfühlt. Das einzige was ich geil fände, ist wie schnell ich eingeschlafen bin und das würde ich mir ernsthaft immer wünschen.
Ich hoffe aber dass dies die einzige Vollnarkose bleiben wird und ich auch sonst keine Eingriffe mit Betäbung haben muss. Ich hasse Spritzen oder generell dinge die so lange im Körper bleiben.

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