Kurzbesuch an der deutsch-dänischen Grenze
Diese Fotos habe ich heute Nachmittag auf dem Deutsch-Dänischen Deich gemacht. Er verläuft auf dem Festland an der Nordseeküste unmittelbar gegenüber der Insel Sylt. Für Eingeweihte: Die Gegend heißt Rickelsbüller Koog.
Bei den Aufnahmen stand ich (fast) direkt auf der deutsch-dänischen Grenze. - Nein, ich bin nicht auf dem Foto, ich stehe hinter der Kamera. 😉
Ganz interessant ist der Grenzstein.
DR steht für deutsches Reich und P steht für Preußen.
Die durch den 1. Weltkrieg entstandenen Grenzen wurden aufgrund des Versailler Vertrages durch Volksabstimmungen korrigiert. Die Abstimmungen erfolgten 1920 und wurden durch eine internationale Kommission kontrolliert. Nach den Abstimmungen löste sich die Kommission am 15.06.1920 auf. Damit war die Grenze besiegelt. Mehr noch, geradezu in Stein gemeißelt ...
Dieser Grenzstein ist übrigens ein Endgrenzstein, erkennbar an dem spitz zulaufenden oberen Abschluss. Zwischengrenzsteine sind oben flach und haben eine Rille, die die Richtung zum nächsten Grenzstein anzeigt.
Das rot-weiße Gebilde aus Holz ist eine von zwei Grenzbaken. Genau genommen die obere Grenzbake. Erkennbar an der nach unten zeigenden Spitze. Ja ja, du musst dich schon ein wenig konzentrieren. 😈
Die untere Grenzbake zeigt mit der Spitze nach oben. Wer nun auf der Nordsee dahinschippert wird irgendwann die Spitzen der oberen und unteren Grenzbake genau übereinander stehen sehen und dann weiß er: "Aha, ich bin auf der Grenzlinie. - Die Grenzsteine am Meeresboden kann er ja nicht sehen ... 😜
Zur Klarstellung: rechts von der Bake ist Dänemark, links ist Deutschland. Oh, ich sehe gerade, dass die Grenzbake schief steht. Wenn man jetzt von See aus peilt ... sollten die Dänen hier etwa eine smarte Form der Landgewinnung ... nee, das glaube ich einfach nicht. 😇
Der Blick in etwa westlicher Richtung. Da existiert ein kaum sichtbarer schmaler Streifen, ungefähr unter dem kläglichen Versuch der Sonne, das ist Sylt, ca. 17 km entfernt.
Quelle:
http://geodaesie.info/system/files/privat/zfv_2009_3_Gauss.pdf
Toller Bericht von einer schönen Gegend. Vielleicht passiert es uns im Sommer, dass wir dort landen mit dem Womo. Dann werde ich versuchen, die Grenzbake wieder zu richten - tss tss, diese Dänen aber auch!
Das erinnert mich an den Französischen Klamauk-Spielfilm "Rien à déclarer" der vom Streit der französischen und belgischen Zöllner handelt. Da ist auch eine Szene drin, wo der belgische Zöllner nachts seinem Sohn zeigt, wie man Belgien vergrößert, indem er die Grenzmarken umstellt. :)
Ha Ha, ja, tu das! 😉
Weißt du, welches seit vielen Jahren mein Spruch ist, wenn mir jemand seine Urlaubserlebnisse aus Übersee oder was weiß ich wo schildert?
Solange ich nicht meine Füße auf dänischen Boden gesetzt habe, besteht für mich keine Notwendigkeit meine Nase in Miami oder Bangkok in den Wind zu strecken!
Ich warte jetzt nur noch, bis der Wind sich etwas gelegt hat. Aber dann ...
Gruß, Wolfram
OK, bei Miami, Bangkok oder vergleichbaren "Traumzielen" stimme ich mit dir überein.
Dass ich nicht nur einmal in Dänemark war, kannst du dir sicher gut vorstellen. Muss aber sagen, da gibt es diverse andere Länder "um uns herum" die ich lieber besuche.
LG, Werner
Schöner Bericht! Auch wenn ich etwas verwirrt mit den ganzen Baken und so war, da blicke ich nicht so ganz durch :D
Der Humor fehlt bei dir aber auch nie!
Liebe Grüße, Tom