Eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist SCHEIßE - WHEREVERWEWANT Nr. 7

in #deutsch7 years ago


Laut und dreckig war einmal. Wir wollten weg aus Hanoi. So wie Jungs gerne in der Schule sind, sind wir immer noch: Oftmals nicht genug vorbereitet. Aber irgendwie läuft es doch, denn die Schreibtischnachbarin weiß die Lösungen. In unserem Fall saß die Nachbarin nicht ein Stuhl weiter, sondern sie lag – ein Bett weiter. So wie das in Hostels ist. Ihr Tipp: „Ihr müsst nach Halong Bay!“   


Jeder weiß, man diskutiert nicht mit Frauen. So also schnappten wir uns unsere drei Dinge und gingen los. Zunächst erst einmal zum Busbahnhof von Hanoi. Wir hörten, von dort aus kommt man in die richtige Richtung. Und so ist es auch. Der Weg dorthin gestaltete sich als abenteuerreich. Denn wählt man diesen Weg per Fuß einzuschlagen, muss man über den Roten Fluss. Dieser ist der Hauptfluss der Hauptstadt Vietnams. Über die Strömungen führen zwei Brücken. Schilder am Anfang der Brücke weisen darauf hin, dass man diese nicht als Fußgänger betreten soll. Aber wenn wir schon einmal da waren.. Man kann sich diese Brücken nicht wie Brücken aus Europa vorstellen. Als Fußgänger musst du schon genau hingucken, wo du hinläufst. Ein falscher Schritt und es geht tief ab. 


Letztlich aber kamen wir irgendwann an unserer Busstation an. Von hier fahren wirklich einige Busse täglich nach Halong. Also wählten wir einen von diesen und stiegen ein. Der erste Eindruck war mega! Er hätte beinahe ein Yoga Raum darstellen können. Bunt gestaltet und man hatte viel Bewegungsspielraum. Nahezu niemand startete mit uns zu der Bustour.   


Kurz nach dem Verlassen des Busbahnhofsgeländes änderte sich die Situation allerdings schlagartig. Eine für eine Strecke, dir wir hätten in zwei bis drei Stunden absolvieren können, brauchten wir bestimmt 6 h. Warum? Weil die zwei Herren aus dem Bus ab Verlassen des Bahnhofsgeländes absolut bei jeden an der Straße anfragte, ob diese nicht vielleicht mitfahren wollen. Unglücklicherweise taten dies auch Einige. So war es das mit der Freiheit im Bus.   


Nachdem uns so langsam der Popo wehtat, durften wir allerdings nach einem viertel Tag feststellen, dass wir dem Ziel näher gekommen sind. Da der Bus als Endziel Halong angab, wir aber in die Bucht von Halong wollten, baten wir den Busfahrer uns schon vorher herauszulassen. Eine kleine Bitte. Sie schien auch kein Problem darzustellen. Wir waren wohl nicht die ersten Gäste, die eigentlich lieber zur Bucht, als in die Stadt wollten. Nachdem wir jedoch ziemlich gekonnt an der Abzweigung vorbeifuhren, wurden wir stutzig. Unsere Blicke suchten die Herren des Busunternehmens. Mit einem netten Lächeln gab er uns zu verstehen, dass alles in Ordnung sei. Wir sollen nur noch ein bisschen Geduld haben. Hatten wir. Es war ein Fehler. Angehalten haben wir letztlich genau in der Mitte zwischen Abzweigung und der Stadt Halong. Dort wartete ein Taxifahrer auf uns. Dieser hat uns dann freundlicherweise verraten, dass es zu spät für die Fähre auf die Hauptinsel der Bucht sei. Aber er könne uns nach Halong fahren. Da kennt er auch ein gutes Hotel! Kurz zusammengefasst: Er wollte uns genau dahin fahren, wo uns der Bus eh hingefahren wäre; nur für ein bisschen mehr Geld. Das darauffolgende möchten wir an der Stelle auch nur kurz zusammenfassen: Wir fanden ihn wie ein Kackhaufen - ihn und die Typen aus dem Bus. Und das nicht nur ein kleines bisschen. Das kommende Bild ist von Herzen euch gewidmet. 



Aber dies war uns auch eine Lehre. Man darf einfach nicht vergessen, dass neben sehr sehr vielen äußerst hilfsbereiten Asiaten uns einige auch nur als pure Geldquelle betrachten. Und von dem Kuchen können dann auch gerne möglichst viele etwas von abbekommen. Ist ja fast schon lobenswert.  Aber eben nur fast..


Etwas bockig, aber doch mit gehobenen Kopf, verabschiedeten wir uns vom Taxifahrer und gingen zu Fuß zum Anlegepunkt der Fähre. Ja, der Weg war nicht kurz. Aber diese Blöße gaben wir uns nicht. Stolz und Ehre bleibt. Angekommen am Anlegepunkt, trafen wir auf eine total liebenswürdige Familie, die dort versuchte ihr Leben aufzubauen. Dort entstand gerade sowas wie ein Disneyland für Vietnam. Vieles noch in der Bauphase. Ein riesen Projekt. Direkt am Wasser eröffnete diese Familie ein kleines asiatisches Restaurant. Da hier noch nicht allzu viele Touristen strandeten, waren wohl vermehrt die Arbeiter dort ihre Gäste. Sie boten uns eine Essens- und Schlafmöglichkeit zu einem wirklich fairen Preis an. Genau das, was wir nun brauchten. Dafür musste zwar die Omi ihr Bett räumen, aber dies tat sie wohl gerne. Wir lieben euch. Ihr seid der Beweis, wie unfassbar gastfreundlich Menschen im Ausland gegenüber Fremden sein können. Danke, dass es euch gibt! 


WHEREVERWEWANT  

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Klasse Bericht und wie du siehst, musste ich gleich mal schaun, wer bei mir so im blog war (ist). :-)))

Glück auf
sportfrei

Yeah deine neugierige Art ist super! Ich antworte dir auch gleich wieder auf deine Kommentare. Halt dich also schon einmal fest..

Ich halte mich schon die ganze Zeit fest und nun??? :-)))

Glück auf
sportfrei

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