Hallo Reinhard,
ich komme zuerst noch einmal ganz kurz auf das Thema Sozialismus zurück.
Wann begann und warum kam es überhaupt zur Bastardisierung von Nationalismus und Faschismus?(Wobei sich mir noch immer nicht erschließen will, wieso es im Sozialismus kein liberales Denken geben sollte?)
Eine reine Unfähigkeit des Systems oder schlicht und einfach Überforderung? Denn kein noch so optimistischer Sozialist kann je der Meinung sein die Quadratur des Kreises entdeckt zu haben.
Das gleiche Problem plagt doch auch den Kapitalismus, der es auch nicht schafft (oder überhaupt schaffen will) systemkritische Strömungen in einen konstruktiven Dialog einzubinden.
Was aber vielleicht daran liegt, dass der Kapitalismus den Gedanken Nach mir sie Sintflut extrem mit Düngemittel versorgt.
Alles, was du aufführst, die effiziente Nutzung der Ressourcen, die "faire" Bewertung der Börse und legalisierte Effizienz, diese Auswüchse im Kapitalismus sind doch der Nährboden für radikalen Widerstand.
Der Kapitalismus ist in meinen Augen kein wirklicher Bastard des Liberalismus. Dieses Kind ist im Elternhaus so gehätschelt und verwöhnt worden, dass es zu diesem Monster heranwachsen konnte.
Ich habe noch aus keinem liberalen Mund der heutigen Zeit gehört, dass es an der Zeit sei, dem tollwütigen Sohn wieder zur Vernunft zu bringen.
Die kapitalistisch geprägte Marktwirtschaft war der Dolchstoß für eine ökologisch funktionierende Agrarwirtschaft. Wenn Bauern ihr Land abschreiten, nicht mit der Absicht festzulegen, was wo im nächsten Jahr gepflanzt werden kann, sondern um zu erkunden, wo das nächste Windrad oder subventionierte Biogasanlage in die Landschaft gedonnert werden kann, dann ist irgendwas ziemlich falsch gelaufen.
Gruß, Wolfram