Leonardo da Vinci - Der Erfinder

in #deutsch7 years ago (edited)

Der Traum vom Fliegen.

Der "Wissenschaftler" Leonardo da Vinci stand im Mittelpunkt DIESES Beitrages. Hier geht es um den Erfinder Leonardo, der sich vor mehr als fünfhundert Jahren mit dem uralten Menschheitstraum vom Fliegen intensiv auseinandersetzte.

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Kupferstich von Raffaello Morghen, 1817 (Quelle)

Die Sehnsucht des Menschen, sich einem Vogel gleich in die Lüfte zu schwingen, ist vermutlich so alt wie die Menschheit. Eine Sage aus der griechischen Mythologie erzählt von Daidalos, dem es gelang, aus Vogelfedern und Kerzenwachs Flügel zu fertigen, mit deren Hilfe ihm und seinem Sohn Ikarus die Flucht aus dem Labyrinth des Palastes von Knossos gelang.

Der Pionier der Bionik

Die Bionik befasst sich damit, Erkenntnisse aus der Natur auf die Technik zu übertragen. Leonardo beschrieb als einer der ersten Forscher die Flugbewegung von Vögeln - das Anlegen der Flügel bei der Aufwärtsbewegung und das Spreizen beim Abwärtsflug. Durch umfangreiche Studien zur Luft- und Wasserströmung erkannte er die Bedeutung des Luftwiderstandes.

Im "Kodex über den Vogelflug", datiert auf das Jahr 1505, beschreibt Leonardo in der für ihn typischen Spiegelschrift zunächst das Flugverhalten von Vögeln und entwickelt daraus Skizzen und Pläne zum Bau von Fluggeräten.

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Auszug aus dem "Kodex über den Vogelflug" (Quelle)
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Zunächst konstruierte Leonardo Flugmaschinen, die den Vogelflug imitieren. Diese sogenannten "Ornithopter" oder Schwingenflügler waren mit beweglichen Flügeln ausgestattet, die mit menschlicher Muskelkraft angetrieben werden sollten. Schnell wurde klar, dass der Mensch nicht über ausreichende Kräfte verfügt, das eigene Körpergewicht und das einer Maschine anzuheben oder sich sogar auf diese Weise in die Lüfte zu erheben.

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Entwurfskizze einer Flugmaschine (Quelle)
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Briefmarke der DDR, 1950 (Quelle)

Als Vorläufer des modernen Helikopters kann die Erfindung der "Luftschraube" gesehen werden, die bereits das physikalische Prinzip des Auftriebs berücksichtigt. Über einen drehbaren Mechanismus sollte eine Schraube mit Leinentuchbespannung von vier Männern schnell gedreht werden und sich bei ausreichender Drehgeschwindigkeit förmlich in die Höhe "schrauben".

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Entwurfskizze der "Luftschraube" (Pariser Manuskripte) (Quelle)

Aufgrund des Fehlens von leichtem, stabilem Material und eines leistungsstarken Antriebs konnte die Idee zur damaligen Zeit nicht umgesetzt werden. Erst im 20. Jahrhundert gelang mit der Erfindung des Antriebsmotors die technische Umsetzung.

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Bausatz, angelehnt an die "Luftschraube" (Quelle)

Seiner Zeit weit voraus war Leonardo da Vinci auch mit der Erfindung eines Fallschirms, der allerdings nicht rund, sondern spitz geformt war.

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Fallschirmmodell nach Leonardo da Vinci (Quelle)

Lange Zeit war man überzeugt, dass diese pyramidenförmige Konstruktion aus Holz und Segeltuch niemals fliegen könne. Bis der Brite Adrian Nicholas im Jahr 2000 den Fallschirm anhand von Leonardos Originalzeichnung nachbaute und in 3.000 Metern Höhe testete. Mit seiner sicheren Landung erbrachte er den praktischen Beweis dafür, dass Leonardo da Vinci der erste funktionsfähige Fallschirmentwurf gelungen war.

In Leonardos Aufzeichnungen finden sich viele weitere Konzepte und Entwürfe, die sich mit der Luftfahrt beschäftigen. Neben Skizzen zu Gleit- oder Segelfliegern finden sich auch Aufzeichnungen zu einem Neigungsmessgerät. Dabei handelt es sich um ein Instrument, das basierend auf Pendeln, die Neigung eines Flugzeuges zur Horizontale anzeigt. Man kann es als vereinfache Version des heute üblichen "künstlichen Horizonts" für den Piloten bezeichnen.

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Entwurfskizze eines Fluggerätes (Quelle)

Leonardos Traum vom Fliegen und seine unzähligen Ideenskizzen wurden zu seiner Zeit nichts als Hirngespinste abgetan, aus heutiger Sicht legen sie Zeugnis über das vorausschauende Schaffen eines genialen Visionärs ab.

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liebe @vieanna, wunderbar. meinen dank.
kennst du diese doku um ein geheimnissvolles bild,
das möglicherweise von LdV stammt? extrem spannend...

Ich danke dir lieber @pawos für die Empfehlung dieses packenden Kunstkrimis! Sehr interessant zu sehen, mit welchen (wissenschaftlichen) Methoden versucht wurde, den Schöpfer dieses Kunstwerkes ausfindig zu machen.

Das Geheimnis der "bella principessa"scheint noch immer nicht gelüftet zu sein, zumindest habe ich in letzter Zeit keine Sensationsmeldungen über neue Rekordpreise auf dem Kunstmarkt mitbekommen.

can i resteem your post but i have resteem post @vieanna

yes we both respect and vote with each other @vieanna

Ich habe ebenfalls noch eine Empfehlung für dich:

ein youtube-Video:
Fritjof Capra @ Schumacher College: Learning from Leonardo. Ist auf Englisch. Aber super zu verstehen.

Nicht so schön wie Pawos Empfehlung, aber ich denke, auch sehenswert:)
Fritjof Capra ist übrigens ein Verfechter der System-Theorie und gehört damit zu meinen Vorbildern.

Wie immer hast du einen ausgezeichneten Artikel gemacht. Besten Dank!

P.S. warst du schon mal im Vinci-Mueseum in Italien? Ich bin 2000 dort gewesen und habe den ganzen Tag dort versunken verbracht in der Betrachtung seiner Werke (wir waren auch noch davor/danach, weiß ich nicht mehr im Kunst-Museum. Ich kann mich nicht mal erinnern, andere Leute gesehen zu haben. Es waren aber bestimmt welche da:)

Danke für den Tipp zu diesem interessanten Vortrag, der einen guten Überblick über das wissenschaftliche und künstlerische Schaffen gibt. Bemerkenswert finde ich die Tatsache, dass Leonardo da Vinci Vegetarier war, was zu seiner Zeit sicherlich äußerst unüblich war.

In Italien war ich noch nie in einem Leonardo-Museum. Vor vielen Jahren habe ich das Museum im Schloss Clos Lucé in Amboise (dort hat er seine letzten Lebensjahre verbracht), besucht. Ich erinnere mich noch an viele Entwürfe und Modelle von seinen Konstruktionen und Erfindungen. Heute würde ich wohl mit einem anderen, nämlich viel aufmerksameren Blick durch die Ausstellung gehen. Ich kann mir vorstellen, dass ich bei der Betrachtung eines Originalgemäldes auch Ort und Zeit vergesse :)

Toller Beitrag. Es ist eigentlich echt interessant, das zwar die meisten Leute Leonardo DaVinci kennen - wegen Mona Lisa - sonst aber kaum ein Bild von ihm haben. Er war mit Sicherheit deine der beeindruckendsten Persönlichkeiten, die je gelebt haben. Faszinierend an ihm, war das er in so vielen verschiedenen Feldern der Wissenschaft aktiv war...

Danke @enzo3785 :)

Ich denke, der einseitige Blickwinkel auf das Schaffen von Leonardo da Vinci in der breiten Bevölkerung wird sich spätestens im nächsten Jahr etwas erweitern, wenn sein Werk anlässlich des 500. Todestages in das Zentrum der medialen Aufmerksamkeit rücken wird.

Ich kann mich noch daran erinnern wie wir das Thema in der Schule hatten. Ich war damals richtig fasziniert gewesen, da ich zwar großen Respekt vor der Höhe habe aber begeistert bin vom Fliegen. Ohne Leute wie Leonardo da Vinci die ihren Traum zielsträbig verfolgen, egal was andere sagen, hätten wir heute wohl eine ganz andere Welt.

Leonardo da Vinci hat mich auch schon länger fasziniert. Seit ich mich mit dem Leben und Werk dieses Universalgelehrten der Renaissance näher beschäftige, steigt mein Respekt und meine Bewunderung ins Unermessliche ...

Der war wirklich seiner Zeit voraus. Ich wundere mich immer wie manche Menschen so werden. Gefühlte 99% der Bevölkerung scheinen aus ihrem denken nicht auszubrechen oder es nicht zu können. Mich wohl eingeschlossen ;) Bewundernswert.

Ich denke, solche genialen Persönlichkeiten sind absolute Ausnahmeerscheinungen, die es nur alle paar hundert Jahre einmal gibt. Absolut bewundernswert, da stimme ich dir voll zu.

Danke für diesen Artikel, sehr spannend! :)

Danke für's Vorbeischauen :)

Sehr cool! Seitdem ich vermehrt Sci-fi schaue, denke ich an Leonardo :P Ob es ihn wohl auch traurig gemacht hat, dass er Dinge die für uns heute so selbstverständlich sind wie Zähneputzen oder Zugfahren nicht mehr miterleben konnte?

Gute Frage. Ich kann mir vorstellen, dass er jedenfalls gerne noch die Umsetzung seiner unzähligen Ideen und Erfindungen erlebt hätte, was ihm aber leider nicht beschieden war.

Ich glaube, dass er in seinem Leben Momente der tiefsten Unzufriedenheit gehabt haben muss, woher sonst wäre der Antrieb gekommen aus dem Zeitgeistkorsett auszubrechen, um Dinge denken zu können, zu Papier zu bringen, welche so weit über sein Leben hinaus die Menschheit verändern würden

Ich denke, dass er auch zur "richtigen" Zeit gelebt hat. Der Übergang vom finsteren, durch Aberglauben dominierten Mittelalter hin zu einem modernen wissenschaftlichen Zeitalter erlaubte es ihm, sein Genie zu entfalten. Nicht umsonst fallen auch die Entdeckungen von Kopernikus, Columbus oder Gutenberg in diese Epoche.

Thanks for sharing this posting of great magnitude.

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UpVoted and followed. best regards


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