RE: Diskussion: Maßnahmen unserer Regierung in der Corona-Krise wirklich hilfreich ?
Erst einmal vielen lieben Dank für Deine Antwort - schön, dass Du immer noch hier bist.
" Noch eine Frage an Dich: Hätten die Menschen in Ischgl denn weitere 2 Wochen im Edelhotel auch selber bezahlen müssen? Oder wären die Hotels verpflichtet worden, die Infizierten für lau zu versorgen. Der Staat hätte jedenfalls sicherlich nicht gezahlt und aus der Position kann man natürlich herrlich Anordnungen zu verfügen."
Also: Erst einmal gehe ich davon aus, dass jeder bis dahin wo er selbst gebucht hat selbst bezahlt bzw. dies bereits bezahlt ist.
Ansonsten kann ich aber nicht sehen warum der Staat hier nicht bezahlen sollte. Ich meine in guten Zeiten kassiert der Staat auch Steuern also ist er in so einer Situation m.E. auch dafür da einzuspringen. D.h. ich bin schon der Meinung, dass der Staat ab Ende des gebuchten Urlaubs bis zum Ende der Quarantäne die tatsächlichen Kosten hätte tragen sollen.
Dann noch eine Anmerkung:
"Es scheint moralisch überhaupt kein Problem zu sein Menschen ihrer Freiheit zu berauben, nur um einem Pandemieverlauf, den sowieso niemand voraussagen kann, vielleicht ein wenig zu beeinflussen."
Warum geht es hier um ein klein wenig beeinflussen ? Wären die Leute in Ischgl geblieben und hätten das nicht überall herum verteilt (wofür sie nichts können, sie wurden ja staatlicherseits gezwungen abzureisen) hätten wir die Maßnahmen heute wahrscheinlich überhaupt nicht.
Also ist es besser 82 Millionen in ihren Grundrechten einzuschränken (Versammlungsfreiheit u.s.w.) weil man sich nicht rechtzeitig gekümmert hat, als zeitig max. 10.600 Urlauber in Quarantäne zu nehmen ?
Übrigens: Ich war auch schon einmal selbst in Quarantäne. Ich habe mit meinem Sohn eine Vater-Kind-Kur gemacht und da er dort erbrochen hat wurde er für 72 Stunden in Quarantäne geschickt und ich für 48 Stunden gleich mit.
Die Bedingungen waren übrigens viel schlechter als die für alle, die heute in Quarantäne sind. Ich hatte zwar Bad & WC auf dem Zimmer und auch das Essen wurde mir gebracht, aber keinen Internetzugang.
48 Stunden ohne Internetzugang wäre heute für viele wohl deutlich schlimmer als 48 Stunden kein Bad ...
Ich möchte weder 10600 Urlaubern ihre Grundrechte nehmen, noch möchte ich, dass 500 Millionen Europäern ihre Grundrechte genommen werden.
Das Virus ist nun mal in der Welt und nicht einmal alle Infizierten zu erschießen, würde es von diesem Planeten vertreiben können. Vielleicht sollte man versuchen, Tote ( ich hörte, das Leben sei sowieso endlich) in Kauf zu nehmen und fürderhin einfach mit dem neuen Virus zu leben, so wie wir es seit Jahrtausenden mit dem Grippevirus tun.
Ich erwarte von einer Regierung lediglich, dass sie mich nicht willentlich tötet. Ich verlange hingegen nicht, entmündigt und eingesperrt zu werden um einer eventuellen schweren Erkrankung zuvorzukommen und mein und das Leben meiner Mitbürger "koste es was es wolle" in Watte zu packen.
liebe Grüße
gernfried2000
OK Deinen Vorschlag kann man durchaus diskutieren und wenn ich es richtig sehe sind wir in einem Punkt einig: So wie es jetzt geregelt wurde ist es nicht gut.
Ich meine ist es besser Dich zuerst nach Hause zu schicken und dann einzusperren als dies in Deinem Urlaubsort zu tun ?
Wie naiv kann man eigentlich sein, dass die Menschen in Tirol ins Auto steigen und dann natürlich ohne jeden Halt nach Hause, vielleicht nach Schleswig-Holstein fahren ?
Ach sie konnten nicht damit rechnen, dass die statt direkt nach Hause zu fahren noch woanders übernachtet haben ?
Es war auch eine Zwangsmaßnahme, die Leute (ob sie wollen oder nicht) nach Hause zu schicken und eine nicht nur unsinnige sondern sogar schädlich.