Kurz und knapp (und unter dem Bildchen mehr dazu):

Der dritte Satz von Beethovens Sonate Nr. 14 (op. 27 Nr. 2) lässt mich fast immer an den "Erlkönig" denken.

"Der Erlkönig": Illustration des Künstlers Moritz von Schwind (1804-1871, Gemälde um 1860)

Hier ein Link zu einem interessanten Video zu Beethovens Musik, aber leider ist die Performance hölzern (daher gleich noch ein weniger interessantes Video mit besserem Spiel):

Und jetzt meine Erläuterung:
Ich assoziiere beim Musikhören so gut wie nie Situationen oder Leute. Keine Liebesgeschichten, keine sonstigen Erlebnisse. Auch meine Stimmungen zum selben Musikstück können unterschiedlich sein.
Mich erinnert Musik an andere Musik oder assoziiert abstrakte bewegte Formen, selten Landschaften.
Das liegt an meiner Vorliebe für Instrumental-Musik, so dass ich auch bei Rock- und Pop-Musik selten auf Texte achte. (Große Ausnahme: "Ihre Kinder", eine deutsche Rock-Gruppe aus den frühen Siebzigern.)

Bei dem letzten Satz der sogenannten "Mondschein"-Sonate (dieser Titel stammt übrigens nicht von Beethoven, sondern kam erst nach Beethovens Tod in Umlauf) drängt sich mir fast immer ein wilder Ritt und gleich dann auch der dramatische Galopp des "Erlkönig" von Goethe auf. Das Gedicht stammt aus 1782, da war Goethe Anfang 30.

Beethovens Musik stammt aus dem Jahr 1801, da war er 30 Jahre alt. Ob er dabei an Goethes "Erlkönig" dachte, ist möglich, da Beethoven viel von Goethe gelesen hat; es ist aber nicht überliefert.

Sicher ist nur, dass ICH beim Hören des "Satzes" (das ist jetzt kein Tennis, sondern Musigeschichte) oft oder fast immer daran denken muss.
;-)