Hörner
„Sam! Frühstück!“
Dieser Ruf hallte durch das klapprige Farmhaus, gefolgt von schnellen Schritten auf der knarzenden Treppe. Sam kam mit Schwung um die Ecke in die Küche, in der seine Mutter vor dem Herd stand.
„Morgen, Mum, was gibts denn?“
„Haferbrei, wie jeden Morgen.“
Er setzte sich an den rauen, selbst gezimmerten Tisch und sah erwartungsvoll auf den dampfenden Topf vor seiner Mutter. Sie schöpfte etwas Brei in eine Schüssel und stellte sie vor ihren Sohn. Gierig griff er nach seinem Löffel und wollte sich gerade die erste Portion in den Mund schaufeln, als er unsanft unterbrochen wurde.
„Samuel Kruger! Ist das eine Art? Nur weil dein Vater nicht da ist, verfallen wir nicht in heidnische Barbarei!“
Er ließ seinen Löffel langsam zurücksinken.
„‘Schuldigung, Mum.“
Sie setzte sich mit ihrer Schüssel an den Tisch und sie fassten sich bei den Händen. Ihre Stimme hatte immer noch einen resoluten Unterton.
„Also, lass uns Beten.“
Gemeinsam murmelten sie leise und andächtig das Vaterunser, sie hatten kaum ihre Hände losgelassen, als Sam schon mit vollen Backen kaute.
„Lecker, Mum.“
Ihre Augen blitzen amüsiert auf.
„Nicht mit vollem Mund, Herr Kruger, was ist denn heute mit dir los?“
Sam schluckte und es schien fast so, als müsste er sich konzentrieren, um wirklich alles aus dem Mund in seinen Magen zu bekommen.
„Es ist das erste Mal, dass mich Pa alleine lässt. Ob er schon in der Stadt ist?“
„Er hat gestern Abend noch angerufen, er ist in einem kleinen Motel untergekommen. Heute wird er sich die Traktoren ansehen, hoffentlich ziehen Sie ihn nicht über den Tisch.“
„Aber gut, das wir uns nach einem umsehen, der verdammte Truck ...“
„Samuel! Es wird nicht geflucht!“
„Entschuldige Mum, aber der Truck ist gestern auf der Weide einfach stecken geblieben. Wie ein störrischer Ackergaul.“
„Ich weiß, Sam, wir haben ja lange genug auf den Traktor gespart, dein Vater wird schon alles richtig machen und der Herr ist mit ihm.“
So zuversichtlich dieser Satz auch klang, eine gewisse Sorge konnte sie nicht verbergen.
„Wann, denkst du, kommt er wieder?“
„Er wollte morgen zurück sein.“
„Okay.“ Versonnen betrachtete er seine leer geputzte Schüssel. „Meinst du, ich könnte noch eine Portion bekommen?“
„Ausnahmsweise, eine Kleine, Samuel. Oh und gut das du es sagst, ich muss noch schnell telefonieren.“
Er wunderte sich kurz, dann forderte die Sonderration seine volle Aufmerksamkeit. Seine Mutter ging ins Wohnzimmer, in dem das alte, ausgeleierte Wählscheibentelefon stand. Er hört seine Mutter kurz und angebunden mit jemanden Sprechen, dann war sie auch schon wieder zurück.
„Das war Margret, wegen eines neuen Kuchenrezepts, ich werde später noch Mehl und Zucker einkaufen, kommst du zurecht?
„Aber ja, Pa hat mir gesagt, was ich zu tun habe. Ich muss nur auf Suse aufpassen, das Kalb ist schon fast überfällig und das Wetter soll schlecht zu werden, hat er gesagt.“
„Dann mach dich an die Arbeit, damit alles glatt läuft.“
Sam verließ das windschiefe Farmhaus seiner Eltern. Er bleib kurz auf der Veranda stehen und sah in den Himmel. Sein Vater hatte ein wirklich gutes Gefühl für so was, seit gestern hatte sich der Himmel zugezogen. Dunkle Wolken, ließen die ausgeblichenen Farben des Farmhauses und des Stalls noch etwas trostloser erscheinen. Bald würde es auch noch zu regen anfangen, dachte er und machte sich auf den Weg.
Erst mistete er den Stall aus, trotz der Kälte eine schweißtreibende Arbeit. Nach dem alles annehmbar sauber war, drehte er eine kleine Kontrollrunde, wie es sein Vater immer tat. Es schien alles in Ordnung zu sein, nur Suse, war wieder unruhig in ihrem Gatter, ganz am Ende des Stalls. Sie hatte sich sehr verändert, seit dem sie trächtig war, früher zutraulich und freundlich, war sie nun ängstlich und aggressiv. Sie beäugte ihn misstrauisch, als er um sie herum ging und wich jeder Berührung aus. Er war gerade auf den Heuboden gestiegen um neues Heu für die Kühe hinunter zu werfen, als er hörte, wie der kleine Familienwagen über den Hof davon fuhr.
Das Stroh duftete und die Kühe mampften glücklich vor sich hin, er betrachtete sein bisheriges Tagwerk und war zufrieden. Aber der Anblick der fressenden Kühe ließ ihn bemerken, dass sein Frühstück sich schon in nichts aufgelöst hatte. Mit knurrendem Magen machte er sich an die nächste Aufgabe, die ihm sein Vater gegeben hatte. Am Weidezaun mussten einige Bretter ausgewechselten werden. Er suchte das Werkzeug und Nägel im Stall zusammen, die Bretter hatte sein Vater schon an der Wand bereitgestellt. Sollte er am Ende des Zauns beginnen, um dann einen kurzen Rückweg zu haben, oder wäre es besser am Anfang anzufangen um immer weniger Bretter schleppen zu müssen, diese Überlegung wurden jäh von einem dumpfen Magenknurren unterbrochen. Seine Gedanken flogen zu der Speisekammer und dem Brot, das er darin finden würde. Er nahm einige Bretter unter den Arm und stapfte los in Richtung der Weide, er würde am Anfang anfangen, das würde das Beste sein. Wieder meldete sich der Hunger zu Wort, eindeutiger und verärgerter als vorher. Die Speisekammer wurde immer verlockender, das Brot mit der leckeren Kruste, vielleicht noch etwas Butter darauf, allein bei dem Gedanken lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Er legte die Bretter ab und hebelte die erste morsche Latte von den Zaunpfählen, das Holz bröselte ihm nur so entgegen, es war wirklich höchste Zeit, den Zaun zu erneuern. Gewissenhaft zog er die alten Nägel aus dem bröckligen Holz und steckte sie in seine Hosentasche. Mühsam arbeitete er sich den Zaun entlang, bis seine Hosentasche voll mit rostigen Nägeln war und er neue Bretter holen musste.
Die Natur gewann schlussendlich doch die Oberhand und mit schlechtem Gewissen schlich sich Sam in die Speisekammer. Er entdeckte den angeschnitten Brotlaib und sah sich nach der erhofften Butter um, sein Blick schweifte über die leeren, staubigen Regale und er entdeckte eine volle Packung Zucker und direkt daneben eine Packung Mehl. Das musste aber ein großer Kuchen werden, den seine Mutter backen wollte, wenn sie noch mehr Mehl und Zucker dafür brauchte, dachte er. Er gab die Suche auf, wenn jetzt seine Mutter heimkäme, würde er sich wünschen, niemals das Licht der Welt erblickt zu haben. Mit dem Brot in der Hand ging er zurück in die Küche, schnitt sich eine dünne Scheibe davon ab und bracht es wieder zurück. Es war köstlich, der leicht säuerliche, schwere Teig fühlte sich saftig und voll an. Die Kruste knackte leicht zwischen seinen Zähnen. Er schwelgte in dem Gedanken, wie es wäre jeden Tag Brot essen zu können. Vielleicht würde der neue Traktor alles besser machen.
Wildes Geschrei aus der Richtung des Stalls unterbrach seine Träumerei. Das letzte Stückchen Brot wäre ihm fast wieder aus dem Mund gefallen, so schrecklich war das Geheul. Er rannte los, als hätte ihn seine Mutter beim Mausen erwischt. Raus aus dem Haus, in langen Sprüngen bis zum Stall, aus dem diese unwirklichen Laute zu kommen schienen. Er riss das Tor auf und Lärm prallte ihm entgegen. Unter das wilde Schreien mischte sich das aufgeregte Blöken der Kühe, die wie panisch an ihren Ketten zerrten. Verwirrt sah sich Sam um, das Schreien war zu einem Kreischen geworden, er schritt schnell die Reihe der Kühe ab, ein letztes gurgelndes Brüllen, dann waren nur noch die aufgeschreckten Rinder zu hören. Er kam ans Ende des Stalls, dort wo Suse gestanden hatte, lag ein von Krämpfen durchzuckter Haufen, der ihn mit aufgerissenen Augen und heraushängender Zunge anstarrte. Wollte das Kalb etwa jetzt kommen? Wenn ja, wieso lag die Kuh? Er wusste, dass Kühe bei der Geburt eigentlich standen. Er machte einen Schritt auf das arme Tier zu, ein leises Gurgeln quälte sich aus dem rot umschäumten Maul. Er drückte sich an der Wand entlang, vorbei an der leidenden Kuh. Vielleicht ist das Kalb stecken geblieben, dachte er, das hatte er schon erlebt. Aber ein Blick hinter Suse genügte, um jeden klaren Gedanken zu vernichten. Das Kalb war schon da, es lag feucht glänzend und regungslos in einem See aus Blut. Der Hinterleib von Suse hing in Fetzen herab. After und Muttermund waren so zerrissen, dass der Darm hervorquoll, sogar an der Flanke der Kuh klaffte eine breite Wunde. Einen Augenblick lang starrte Sam auf das Bild vor sich, er sah alles, aber sein Kopf weigerte sich zu reagieren, dann fühlte es sich an, als würde ihm jemand ins Gesicht schlagen. Er rannte los, jede Kuh war wichtig für die Farm, er musste den Tierarzt rufen. Er preschte durch den Stall und prallte am Tor mit seiner Mutter zusammen.
„Sam, oh Gott, Sam was ist passiert?“
„Mum … Suse, … das Kalb … .“
Seine Stimme ertrank in Fassungslosigkeit, er rang nach Luft.
„Was ist mit Suse?“
Sein Schrecken spiegelte sich im Gesicht seiner Mutter wider. Er lehnte am Tor, die Beine versagten ihm und er plumpste auf den Boden. Seine Mutter rannte in den Stall, ihre Schritte wurden leiser, dann bestätigte ein Schrei, was Sam gesehen hatte. Die Schritte kamen wieder zurück und sie kauerte sich neben ihn.
„Mum, Suse braucht einen Tierarzt.“
Tränen liefen über seine Wangen, als er in das bleiche, starre Gesicht seiner Mutter sah.
„Suse ist tot, Sam …“
Auch ihr versagte die Stimme.
Erst als es anfing zu regnen, bemerkten die beiden, wie lange sie vor dem Stall gehockt hatten. Das kühle Nass brachte sie wieder in die trübe Gegenwart der Kruger Farm zurück. Sie liefen zurück ins Wohnhaus und nahmen dabei weder die schweren Tropfen noch sich selbst, wirklich wahr. Sam setzte sich an den Küchentisch und fixierte eines der Astlöcher. Dass so etwas passieren musste, während sein Vater nicht da war, als er die Verantwortung gehabt hatte. Wie aus weiter Ferne hörte er, dass seine Mutter anfing zu kochen. Ihre Bewegungen waren automatisch und routiniert, er wusste, dass das Kochen sie beruhigte.
Aus dem Topf roch es bereits sehr appetitlich und die Vorfreude auf ein warmes Mittagsessen, ließen Sams Lebensgeister wieder vorsichtig aus ihrem Versteck lugen. Er stand auf und legte Geschirr und Besteck bereit, als seine Mutter sich zu ihm umdrehte.
„Hast du das Kalb gesehen, Sam?“
Für einen Moment waren seine Gedanken dem Stall entflohen, aber dieser Satz riss ihn wieder zurück, zu dem düsteren Gatter und dem See aus Blut.
„Nein Mum, ich hab nur … dann bin ich gerannt.“
„Es hatte Hörner, Sam, keine Ansätze, richtige Hörner.“
Ihre Worte vernichteten, was der wohlige Duft des Eintopfes erreicht hatte. Er plumpste auf seinen Stuhl und starrte wieder auf die Tischplatte, bis seine Mutter sich zu ihm setzte. Sie fassten sich bei den Händen und beteten, still und für sich. Schweigend saßen sie da und aßen, das warme Essen und der immer voller werdende Bauch ließ seine Anspannung bröckeln. Er wurde müde, seine Arme und Beine wogen unendlich viel und der Eintopf schien in seinem Kopf gelandet zu sein. Mit drückenden Augenlidern sah er seine Mutter an.
„Mum, ist es okay, wenn mich etwas hinlege?“
„Natürlich, Sam, möchtest du noch ein kleines Stück Schokolade?“
Schokolade war für Sam etwas so Seltenes, dass er es kaum wagte, danach zu fragen. Aber in seinem trägen Trübsinn steckte auf einmal ein fieser Splitter, die Brotscheibe vom Vormittag.
„Nein danke Mum, ich will nur etwas schlafen, glaub ich.“
Er spürte, wie der besorgte Blick seiner Mutter ihm folgte, als er langsam die Treppe zu seiner Kammer hinauf tapste. Einen kurzen Augenblick stand er vor seinem Bett und rang mit sich, ob er seine Kleidung ablegen sollte. Während er noch überlegte, entfaltete die Matratze einen unwiderstehlichen Sog. Er ließ sich einfach fallen, und so wie er lag, schlief er ein.
Er stand auf einer schwarzen Fläche, Wasser aus Obsidian, er war verloren in einem Labyrinth aus Spiegeln seiner selbst. Es zog ihn weiter, aber die Wände drängten auf ihn ein. Er rannte, gejagt und voller Angst. Hinter ihm lag Furcht, vor ihm Panik, er hetzte um Ecken und lange Gänge entlang. Nichts hielt ihn auf und alles war ein Hindernis. Er brach durch den letzten Durchgang auf eine weite Fläche, rotes Gras und ein schwarzer Himmel empfingen ihn. Vor ihm stand ein gehörntes Kalb, unnahbar und göttlich ragte es über ihn. Ein Gefühl der Machtlosigkeit umklammerte ihn. Das Kalb neigte kämpferisch seinen Kopf, auf seiner Stirn prangte ein grausiges Mal, aber seine Augen blickten traurig in sein Gesicht.
Sam schrak hoch und fand sich in seinem Bett wieder, schweißgebadet und fest in die Bettdecke verwickelt. Es dauerte eine Weile bis er voll und ganz in seiner Kammer angekommen war. Er hörte, dass das Wetter noch schlimmer geworden war, Regen prasselte gegen die Dachschrägen und der Wind ließ die Ziegel klappern. Er befreite sich aus den geblümten Fesseln und ging die Treppe hinunter in die dunkle Küche. Er knipste das Licht an und trat an die Spüle, um sich ein Glas Wasser ein zu schenken.
Der Regen wurde auf einmal ohrenbetäubend laut, er fuhr herum, seine Mutter schlug die Haustüre wieder hinter sich ins Schloss. Sie kämpfte sich aus ihrem durchgeweichten Regencape und kam zu ihm die Küche, er sah sie fragend an.
„Ich war noch mal im Stall, nach dem Rechten sehen.“
„Gehts den Kühen und dem neuen Kalb gut, bei diesem Wetter?“
„Die Kühe sind immer noch sehr unruhig, sie riechen das Blut, wir müssen Suse da raus schaffen, sobald dein Vater wieder da ist.“
„Und das Kalb?“
„Ich weiß nicht, es ist aufgestanden, ich hab es aus dem Gatter mit Suse raus gebracht, in eines der leeren. Irgendetwas ist komisch.“
„Ja, die Hörner.“
„Auch, aber da war noch was anderes.“
Sie schwieg für einen Moment, als müsste sie sich erinnern, was genau passiert war.
„Es hat geknurrt, Sam.“
„Aber Mum, Kälber knurren nicht.“
„Das weiß ich, Sam. Aber irgendetwas hat geknurrt, tief und … ich weiß nicht. Könnte auch das Wetter gewesen sein.“
„Oder das Blut hat was angelockt?“
„Gott steh uns bei, das wäre das Schlimmste, was uns passieren könnte.“
Er kratze den Rest an Mut zusammen, den dieser Tag ihm noch gelassen hatte.
„Ich werde im Stall übernachten, Mum, sicher ist sicher.“
„Nein, Sam, das ist zu gefährlich. Das geht nicht.“
„Doch Mum, ich nehm Pas Gewehr und lege mich auf den Heuboden. Wir können unmöglich alle Kühe verlieren.“
Ihr innerer Kampf zeichnete Sorgenfalten auf die Stirn seiner Mutter.
„Ich weiß Sam, aber …“
„Mum ich pass schon auf. Ich schaff das schon.“
„Also gut.“ Der Konflikt zwischen Vernunft und Mutterliebe war deutlich. „Geh und zieh dir etwas Warmes an, ich suche ein paar Decken zusammen.“
Als er wieder in die Küche kam, trug er seine dicke Winterjacke, ein zweites Paar Hosen und seine gefütterten Stiefel. Sie hatte ein paar Decken bereitgelegt und das Gewehr aus dem Wohnzimmerschrank geholt. Er wollte entschlossen wirken, aber er merkte, dass sie ihn durchschaut hatte. Mit ernstem Gesicht zog er sich sein Regencape über und seine Mutter reichte ihm die Decken und das Gewehr. Sie standen sich gegenüber, sie strich ihm über die Wange.
„Danke Sam, du bist wirklich ein guter Junge.“
Er sah verlegen aus seiner Kapuze hervor.
„Mum, …“
„Pass auf dich auf! Halt die Decken und das Gewehr unter dein Cape. Und das du mir nicht waghalsig wirst! Hörst du! Keine Kuh ist dein Leben wert!“
„Mum, ...“
„Geh schon.“
Sie öffnete ihm die Tür und er rannte hinaus in das Fegefeuer aus Wasser und Schlamm. Der Regen prasselte auf ihn herab, als er in Richtung des Kuhstalls sprintete. Der Augenblick in der Sintflut hatte genügt um, ihn komplett zu durchnässen. Hastig fummelte er den Riegel des Tores auf und betrat die absolute Finsternis. Es schlug hinter ihm zu und der Regen wurde zu einem monotonen Rauschen. Er hörte die Kühe unruhig in Ihren Gattern scharren, hier und da ein nervöses Schnauben. Wie blind ging er einige Schritte in den Raum hinein, auf der rechten Seite sollte eine kleine Taschenlampe hängen. Er tastete an rauem Holz entlang, er war sich sicher, dass dort ein Nagel war, an dem die Lampe hing. Er spürte ein sanftes Stupsen an seiner linken Hand. Etwas Warmes und Feuchtes hatte ihn berührt. Vor Schreck ließ der das Gewehr und die Decken fallen. Seine linke Hand grapschte fahrig ins leere, als sie auf etwas Hartes traf. Dann hörte er es, ein dunkles, leises, gluckerndes Knurren. Er ließ sich auf die Knie fallen, das Gewehr, wo war es? Etwas entfernte sich von ihm, das Knurren verstummte. Er lauschte, war es weg? Wo war es? War es geflohen? Schutzlos saß er in der Dunkelheit. Seine Hände griffen hilflos in schmutziges Stroh. Etwas kam schnell auf ihn zu.
Das Klingeln des Telefons hämmerte gegen seinen Schädel, er richtete sich langsam auf. Sein Fuß stieß klirrend eine leere Whiskyflasche um. Eine schlanke Hand fasste nach seiner Schulter, genervt schlug er sie weg und nahm den Hörer ab.
„Mister Kruger? Ihre Frau für Sie.“
Schreib doch bitte eine kurze Einleitung, was das für eine Seite ist, und häng sie unten dran, oder oben davor.
Entschuldige, ich glaube ich kann dir nicht ganz folgen.
Naja, ich habe die Seite das erste mal gesehen. Ist das eine Seite für Kurzgeschichten, ein Fortsetzungsroman , sind das Geschichten die Du irgendwo gefunden hast? Eine Erklärung meinte ich. Nichts fyr ungut :)
Ah, jetzt komm ich mit. Danke für den Hinweis. Macht Sinn das zu erklären. Ich hatte früher mal einleitende Texte, das kam mir aber affig vor. Wie ein Trommelwirbel von mir, für mich. Ich überlege mir die Tage was.
Nur kurz als Antwort: Auf dieser Seite poste ich, was sich so aus meinem Drang zu schreiben ergibt. Kurzgeschichten, Gedichte, Gedanken, Bullshit ... wenn es nicht meine Texte sind, kennzeichne ich das natürlich. Wenn ich etwas mehrteilig schreibe, geb ich mir Mühe, dass es offensichtlich ist (Zum Beispiel ). Ansonsten haben meine Texte kaum Bezug zu einander, dafür bin ich zu wankelmütig. :)
Kurze Anmerkung, die keinen eigenen Post wert ist: Mich gibt es jetzt auch auf twitter.
https://twitter.com/TheDeadFrog1