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RE: Von persönlichen Steem-all-time lows und all-time highs! Betrachtungen des Balten!
Also eines habe ich in über 20 Jahren trading mit viel Schmerzen gerlernt und auch meine Lehrmeister haben es mir immer wieder ins Hirn geprügelt und wenn das nicht geholfen hat, hat es der Markt getan:
”Don’t add to your position!”
Kommt drauf an, was man addieren will und wie hoch das Risiko ist-- und in welchen Zeitkorridor man unterwegs ist.
Ich habe vor ca. 12 Jahren meine größten Verluste systematisch untersucht und bin dabei über ein ertaunliches Muster gestolpert als ich mir die Charts alle anguckte. Ich musste feststellen, dass mein Zentralnervensystem offenbar zu neigte immer wieder diesselben Fehler zu machen, die richtig Stress verursachten.
Seit dem mir dieses Muster wie Schuppen von den Augen gefallen ist, habe ich es für meinen Handel zu einem der interessantesten und besten zu handelnden Verlaufsmuster entwickelt, der sehr hohe Trefferquoten für Positionstrades aufweist und die Risiken begrenzt.
Die Positionsgröße gilt es zu beachten.
Signalisiert mein System ein hohe Wahrscheinlichkeit mit einer Gegenposition profitabl zu sein, dann wird diese auch eingenommen.
Oftmals muss man sich in Geduld üben ehe dann die Zeit gekommen ist sich richtig zu positionieren.
Manche Aktien verfolge ich mehrere Jahre ohne sie anzufassen - bis die Muster und Wahrscheinlichkeiten stimmig sind und das Risiko so massiv gesunken ist, dass selbst ein gegen ein weiter laufender Markt am Ende ohne Problem überstanden werden kann.
Bei komplexen Bodenformation wird dazugekauft und pyramidisiert, wenn der Ausbruch kommt. Diese zu erkennen setzt aber doch einige Jahre, wenn nicht gar ein dutzend Jahre an Börsenerfahrung voraus.
Ich schaue keine Charts an, aber bei folgendem Satz kann ich Dir zu 100% zustimmen:
Trading too big hat noch jeden über kurz oder lang ruiniert.
Du bist immer so hart zu meiner illusionär geprägten Weltsicht...
Oje, da verstoße ich nun seit mind. 15 Jahren gegen diese Regel:)
Aber ich bin halt einfach kein Trader!
Ein alter hodler , mit gelegentlichen Trades!
Oft aus dem Bauch heraus, trotz alles angelesen, vermeintlichen Wissens, und auch trotz meiner Erfahrung:)!
Letztlich entscheidet der freie Markt natürlich!
Ein Hoch auf diesen.
BGvB!
Zum Trader wird man erst, wenn man sich eingesteht, dass man gar nichts weiß und dass das vermeintliche Wissen überhaupt nichts zu bedeuten hat.
Als Investor glaubt man immer etwas zu wissen, was die anderen nicht wissen oder nicht sehen (wollen). Dies kann zu sehr großem Erfolg führen oder auch mächtig in die Hose gehen. 50/50 Chance.
Als Trader ist einem völlig egal was man tradet, so lange es liquide ist und man kümmert sich weder um Börsennachrichten, Prognosen, Charts oder Expertenmeinungen, weil man nur in Wahrscheinlichkeiten denkt. Sicher nicht der Weg zum schnellen Reichtum, aber man hat die geringste Portfoliovolatilität. Option Premium Selling ist in etwa so wie Flaschensammeln. Aber wenn man bedenkt, dass ein einfacher Short Strangle jeden Monat von der Rendite her über all die Jahrzehnte mehr abgeworfen hat, als Warren Buffetts Berkshire Hathaway, dann fragt man sich schon, was die ganze Recherchearbeit und Firmenanalysen bringen soll, die Warren Buffett sein Leben lang angestellt hat. Aber der macht ja mittlerweile auch einen großen Teil seiner Gewinne durch Optionsverkäufe.
Genau das. Natürlich kann man als Investor genauso darauf achten asymmetrische Positionen einzugehen und konvex zu sein. Man sollte nur hoffen, dass die Bewertungs-Heuristik die man anwendet funktioniert, sonst wäre es natürlich besser gar keine Meinung zu haben als eine mit Bias. Die Chance, dass es funktioniert ist sogar noch schlechter als 50/50, kann man ja an den Gewinnern die aus dem Casino namens Wallstreet kommen über einen langen Zeitraum ableiten. Vielleicht 95/5 dass es nicht funktioniert, was man sich da zusammen reimt.
Also bei den Floor Tradern scheitern über 80%.
Das ist aber nicht ungewöhnlich, z.B. scheitern auch über 80% der Restaurants.
Die meisten Privatanleger schaffen es nicht richtig zu diversifizieren.
Wenn es runtergeht bekommen die meisten Aktien und Indizes eine Korrelation von nahezu 100%.
Deshalb teile ich meine Positionen immer in Russell 2000 Index, Gold, Treasury Bonds, USD/EUR und Öl auf. Die haben die geringste Korrelation.
Jedes Jahr ist ein underying dabei, welches nicht funktioniert, oder mit plus minus Null endet. Leider weiß man vorher nie, welches es sein wird.