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RE: Urlaubsverbrecher [Polizei-Prioritäten #2]
Polizisten, die sich an Derartigem beteiligen, haben keinen Funken Respekt verdient...
Die einzelnen Polizisten können ja nichts dafür. Die wurden von ihren Vorgesetzten an die Flughäfen geschickt. Glaubst Du, die können da einfach sagen, "Nö, mach ich nicht!"?
ist bestimmt nicht einfach. Aber wenn ich mein Brot verdiene indem ich in Ausschwitz die KZ-Tür bewache, brauch ich nicht erwarten, dass ich dafür auch noch Respekt verdiene. Das Problem ist letztlich immer auch der Einzelne, der z.B. Totalitarismus möglich macht.
Immer diese Nazivergleiche...
Das Problem des Befehlsnotstandes ist ein grundsätzliches. Ich kann niemandem moralisch vorwerfen, eine Entlassung zu riskieren, da ich nicht weiss, wie ich in der gleichen Situation handeln würde. Es ist soo einfach, einen hypermoralischen Standpunkt einzunehmen vom weit entfernten Schreibtisch aus.
Richtig, ich wüsste auch nicht, ob ich in der Situation meinen Maßstäben gerecht handeln würde. Trotzdem würde ich mich persönlich schämen und nicht mehr von anderen erwarten, dass sie mich und generell meinen Beruf respektieren. Ich wüsste sozusagen, dass ich kacke bin.
Bzgl. Nazi-Vergleiche: klar wirken die hier übertrieben, aber denk es halt mal zu Ende. An welchem Punkt sagt jemand (bzw. Hier ein Polizist), dass er seine Befehle aus moralischen Gründen nicht mehr ausführen kann? Bist du dir sicher, dass dieser Moment überhaupt bei der Mehrheit der Staatadiener kommen würde?
Und andersrum: Wenn die Polizei 1. moralisch wäre und 2. sich über das Streikverbot hinwegsetzen würde, hätten wir mAn viel weniger absurde Strafverfolgung usw..
Ihr habt wirklich beide Recht.
Das einzig Vernünftige, das der wahrlich nicht luzide Kohl je von sich gab, war die Bemerkung von "der Gnade der späten Geburt", womit er diesen Konflikt thematisierte. Fatalerweise bezog er gerade dafür verbal Prügel.