Krieg in Europa: Die Erinnerung daran ist verblast

in #deutsch5 months ago

Bekanntlich galt die Zeit von 1871 bis zum Ersten Weltkrieg als die innovativste und wirtschaftlich fruchtbarsten Zeit in Deutschland. In dieser Zeit, wo das Land in Frieden lebte, ging es auch wirtschaftlich und wissenschaftlich voran. Deutsch war in dieser Zeit eine der führenden Wissenschaftssprachen. Heute ist Englisch in der Naturwissenschaft & Ökonomie die Sprache, in der fast ausschließlich veröffentlicht wird. Auch nach der Verwüstung des Zweiten Weltkrieges gab es ab den 1950er Jahren so wie damals ca. 40 Jahre, wo es aufwärts ging. Zwar kann diese Zeit nicht direkt mit der Kaiserzeit verglichen werden, da damals im Gegensatz zu heute, die Angelsachsen keinen Fuß auf deutschen Boden hatten und somit keine Kontrolle u. a. auch im Bildungs- und Medienbereich ausübten. Dennoch gelang es Deutschland vor allem im Bereich der Automobilindustrie & im Maschinenbau an Weltspitze zu kommen. »Made in Germany« & »Exportweltmeister« waren lange geläufige Begriffe, womit man Deutschland assoziierte.

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Die Kriegserfahrung immunisierte gegen die Kriegshetze

Da im Krieg bis auf die kleine Kaste der Profiteure & Kriegsgewinnler alle verlieren, sind danach die Überlebenden um eine Erfahrung reicher, die sie kein zweites Mal machen möchten. So war es nach dem Ersten Weltkrieg. Zum Beispiel fanden 1924 in ganz Deutschland Massendemonstrationen statt, die unter dem Banner »Nie wieder Krieg« standen. Daran erinnert auch das damals von Käthe Kollwitz bis heute bekannte Anti-Kriegsplakat. Warum es nach 1918 nicht so wie nach dem Deutsch-Französischer Krieg von 1870 bis 71 zu einem lang anhaltenden Frieden sowie wirtschaftlicher und geistiger Prosperität kam, sondern zu Wirren und einem erneuten Krieg, kann an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden.

Der Zweite Weltkrieg mit all seinen Folgen machte die Menschen endgültig kriegsmüde und empfänglich für den Frieden. Viele hatten ja bereits zwei Kriege erlebt. Die Überlenden befanden sich nun in einem Deutschland wieder, das wesentlich Gebiete im Osten verloren hatte, und von dort die Menschen in das zerstörte und am Boden liegende Restdeutschland einströmten. Zudem war das Restdeutschland Besatzungsgebiet der Alliierten. „Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen“2, dieser von Willy Brandt 1970 getätigte Ausspruch galt bis in die jüngste Vergangenheit als Staatsräson und gehörte mehr oder minder zur DNA der Bundesbürger. Zumindest bis zum Fall des Eisernen Vorhangs, denn bereits bei den Jugoslawienkriegen in den 1990er Jahren fand ein bis dahin undenkbarer Wandel statt. Es war die Zeit, wo sich die USA zur einzigen Weltmacht ausriefen (vgl. dazu Zbigniew Brzeziński) und in Deutschland jene Mitbürger, die beide Kriege miterlebt hatten, immer weniger wurden. Die politischen Führungskräfte, die in diesen Jahren an die Spitze gelangten, hatten keine Kriegserfahrungen mehr. Sie kamen in den letzten Kriegsjahren oder danach auf die Welt und wuchsen in einem Deutschland auf, wo es von Jahr zu besser wurde. Sie erlebten die Jahre des »Wirtschaftswunders« als Kinder, kamen in den 1960er Jahren in den Genuss der Bildung und machten sich in den 1970er & 1980er Jahren auf den Weg nach oben. Diese Politikergeneration unterschied sich von der Generation eines Helmut Kohl, Helmut Schmidt oder eines Hans-Dietrich Genschers dadurch, dass sie die ersten waren, die das amerikanische Umerziehungsprogramm durchliefen. Gerhard Schröder & Joschka Fischer seien an dieser Stelle stellvertretend genannt.

image.pngKarte der Jugoslawienkriege 1991-1999. BpB, Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ (mr-kartographie)

Als dienender Vasall in den Krieg

Gab es zu Zeiten von Schröder noch lichte Momente, wo z. B. beim Irakkrieg die Gefolgschaft verweigert wurde4, muss man sich heute glücklich schätzen, wenn deutschen Regierungspolitikern keine Kriegserklärung herausrutschen.5 Die Politikergeneration von heute, einige AfD-Abgeordnete und von der Liste BSW ausgenommen, fanden sich nicht nur mit der Rolle des Vasallen ab, sondern nahmen sie mit Freude an und gehen in dieser Rolle total auf. Nicht nur das, der Wirtschaftsminister bekundete bei einem Besuch in den USA öffentlich sinngemäß: Die Herren sind erfreut, dass Deutschland bereit sei, eine dienende Führungsrolle auszuüben.3
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Bliebe dieses Mindset auf einen Olivgrünen beschränkt, wäre das auch schlimm genug, wenn dieser ein Regierungsamt bekleidet, aber das trifft zum Leidwesen von friedliebenden Bürgern auf alle Systemparteien zu. Ex BlackRock-Manger & Transatlantiker Merz meinte z. B.: „Wer Frieden will, muss zum Krieg bereit sein.“6 Auch der Sozialist Pistorius bläst ins gleiche Horn, wenn er kundtut: „Wir müssen bis 2029 kriegstüchtig sein.“7 Sein Parteikollege Gabriel, der sich vor Jahren noch beklagte, dass sein Vater ein Nazi war, lässt mit diesen martialischen Klängen aufhorchen: „Werden Russland niederringen müssen“8 Von den Wortmeldungen der FDP-Politikerin Strack-Zimmermann ganz zu schweigen.

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Fazit
Die Wahlen am 09.04. haben auch in diesem Kontext gezeigt, der Osten mal ausgenommen: Die Bilder des Krieges wurden nicht tradiert und die Worte von Lippmann bewahrheiten sich nun.
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U. a. verwendete Quellen:
1)https://www.kollwitz.de/plakat-nie-wieder-krieg
2)https://www.cvce.eu/content/publication/2003/3/12/c1a5ff66-10b6-49a3-b307-089877323151/publishable_de.pdf
3)https://www.focus.de/politik/deutschland/besuch-in-den-usa-habeck-sieht-deutschland-in-einer-dienenden-fuehrungsrolle_id_61552626.html
4)https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2013/42835651_kw06_kalenderblatt_irakkrieg-210866
5)https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/annalena-baerbock-doku-diplomatie-russland-100.html
6)https://table.media/berlin/interview/interview-mit-friedrich-merz-wer-frieden-will-muss-zum-krieg-bereit-sein/
7)https://www.n-tv.de/politik/Bedrohung-aus-Russland-Boris-Pistorius-will-Deutschland-kriegstuechtig-machen-article24991691.html
8)https://www.fr.de/politik/scholz-bundeswehr-soldaten-truppen-ukraine-krieg-sigmar-gabriel-putin-russland-nato-zr-93125130.html
9)https://taz.de/Sigmar-Gabriel-spricht-ueber-seine-Familie/!5075647/

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Ich hatte das schon mal hier auf Steemit irgendwo geschrieben als Kommentar, erst wer die Ura-Linda-Chronik gelesen hat, kann verstehen wo dieser unendliche Hass auf Deutschland herkommt. Es ist die Ethik und Güte der Teutonischen Sippen, der Sinn für Freiheit und die Liebe zur Natur. Es waren die Gesetze der Gleichberechtigung und absoluten Gerechtigkeit, welche den dunklen Kräften ein Dorn im Auge waren und immer noch sind. Ich hatte den Link zu PDF-Datei bei @parzifal1 in einem Kommentar gepostet.

Upvoted! Thank you for supporting witness @jswit.

Servus

Boah Alter, Bosnien!
Ich hab mal bei Bosniern gelebt und beruflich einiges mit Kroaten zu tun gehabt. Alter die können dir Geschichten erzählen da vergeht einem alles.

Doch der Mensch ist ein Individuum, kein Kollektiv. Er muss seine Erfahrungen jeweils selbst machen. Deshalb mag ich Geschichte. Die verändert zwar nicht die Menschheit, aber immunisiert einen selbst gegen viele Dummheiten!

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