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RE: Literatur am Sonntag #13 - "Querfront" von Benedikt Kaiser
Kapitalismus-Kritik ist bei den identitären oder anderen Rechten Gang und Gäbe, oftmals findet man dort viel Kritik gegenüber der Konsumgesellschaft, die ich auch sehr nachvollziehen kann, oder die Vorstellung vom ausbeuterischen Kapitalisten gegen den kleinen Mann. Erinnert mich an die Rassemblement National, die, soweit ich verstanden habe, wirtschaftlich ebenfalls äußerst links eingestellt ist. Und auch wenn ich nicht diese französische Partei oder unseren Autor in ausgerechnet diese rechte Ecke stellen möchte; Oliver Janich schrieb auch schon etwas zu dem Bemühen der Nationalsozialisten, ein Vereinigtes Europa zu schaffen, das von einem "sozialen Gewissen" bestimmt ist.
"Kapitalismus-Kritik ist bei den identitären oder anderen Rechten Gang und Gäbe, oftmals findet man dort viel Kritik gegenüber der Konsumgesellschaft, die ich auch sehr nachvollziehen kann, oder die Vorstellung vom ausbeuterischen Kapitalisten gegen den kleinen Mann."
Absolut. Das Problem ist nur, dass man sich dort nie ergebnisoffen mit der freien Marktwirtschaft auseinandersetzt (und z.B. Hazlitt liest), sondern immer nur auf das hört, was andere Neue Rechte (Venner, Kaiser, Stein) dazu sagen.
Auf der anderen Seite kann ich auch ihre Kritik an Liberalen / Libertären verstehen, da diese sich oft ausschließlich auf diese Themen einschießen und bspw. die Migration außer Acht lassen.
Gleichzeitig spricht sich auch ein Libertärer wie Miró von Unblogd (oder war er Anarchist? Oder Voluntarist ...) gegen eine ungezügelte Masseneinwanderung aus. Auch die Ausbeutung durch Die-da-oben wird von Freiheitlichen kritisiert, sie richtet sich zumeist jedoch gegen den Staat, der diese Ausbeutung ermöglicht, während die etatistischen Rechten diesen Staat benutzen wollen, um ihre eigenen Ziele durchzusetzen. Wohl an der Rolle des Staates, da hakt es.
Libertäre, die sich in unserer Welt der sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaaten für offene Grenzen aussprechen, haben ohnehin einen Schuss ;)