Habe mich vor vielen Jahren eingehender mit Verschwörungstheorien beschäftigt. Das reichte von dem Klassiker 9/11 zu den Freimaurern, archäologischen Themen, Rosenkreutzer, den Zentralbanken, der Thule-Gesellschaft, versteckte Botschaften in Musik-Videos (seitdem ich keinen Fernseher mehr habe, ist auch das Interesse daran komplett erstorben) und den Satanisten. Danke Hagbard.

Unter anderem ging es dabei darum, tatsächlich etwas über die Vorgänge dieser Welt herauszufinden und zu erfahren, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Für jene, die nicht glauben, dass es keine Verschwörungen gibt, googled einfach mal "Propaganda Due". Eine Geheimgesellschaft (die es natürlich gibt) hat wichtige Positionen im italienischen Staat eingenommen und einen Staatsstreich geplant.

Andere Untersuchungen, die sich mehr auf mystische Geheimgesellschaften bezogen, waren eher für meine Belustigung. Nein, auch wenn ich was über die Freimaurer gelesen habe, glaube ich nicht, dass sie hinter jeder wichtigen politischen Entscheidung der westlichen Welt stecken. Doch hin und wieder erfährt man dadurch interessante Dinge. Zum Beispiel über den Einfluss Madame Blavatskys auf die Geheimgesellschaften des frühen 20. Jahrhunderts.

Oder zur Archäologie. Nein, nachdem ich mich mit den Pyramiden beschäftigt hatte, war ich nicht der Meinung, dass sie von Außerirdischen errichtet wurden. Jedoch weiß ich nun, dass das populäre Bild der Grabstätten der Pharaonen extrem löchrig ist. Wenn ich mich recht entsinne, wurde kein Pharao jemals in seiner eigenen Pyramide begraben gefunden.

Dass man sich lieber mit dem Jetzt beschäftigen soll, hallte ich für ein dummes Argument. Du könntest damit der gesamten Geschichtsliteratur die Existenzberechtigung absprechen. Die Beschäftigung mit Verschwörungstheorien kann ein Gewinn sein, wenn man dadurch mehr über unsere Welt lernt und die jetzigen Vorgänge besser einschätzen kann.
Dass man sich in etwas versteigen und das Jetzt aus den Augen verlieren kann, gilt für jede Beschäftigung.