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RE: Sind wir hier eigentlich richtig?
Ich finde es durchaus auch berechtigt, fundierte Kritik zu üben - wenn man das will. Sehe aber auch keine moralische oder sonstige Verpflichtung, das immer und überall zu tun. Man verdirbt sich damit ohnehin selbst das Leben, da es unendlich viel mehr Kraft kostet, zu argumentieren, als irgend ein Geschwurbel ins Netz zu stellen.
Genau @sco. Wer sich gerne in sinnlosem Tun aufreibt, sich mit trotzigen Erwachsenen ewig im Kreise drehen will, um dabei langsam und unmerklich selbst auf den Hund zu kommen, soll das gerne tun.
Ich habe das mit einem Bekannten auf Facebook erlebt und alles versucht ihn zu erreichen. Da dringt man nicht mehr durch. Hass ist wie Religion. Er trübt die Sinne und zieht alles in seinen Bann, was damit in Berührung kommt.
Ich habe das sogar in der Familie erlebt. Die mir nahestehende Person ist gut situiert, gebildet, belesen, kulturell interessiert, treibt Sport, macht Yoga und beherrscht trotzdem mittlerweile das komplette Verschwörungsrepertoire für Intellektuelle. Man hört nur noch das absurde Getröte aus dem Kopp–Verlag. Es fängt mit der Holocaust–Lüge an und der Wahrheit zu WTC (9/11), geht über viel zu fruchtbare Neger (pol. Korrrektness wird lächerlich gemacht!) und Wirtschaftsflüchtlinge, bis hin zum abchasischen Machtjuden, der an allem Schuld ist. Hitler war seine Marionette und die Amerikaner wollen Europa zum Schlachtfeld machen. Ich liebe diese Person, doch sie wird mir immer unerträglicher in ihrem ausweglosen Wahn, die Wahrheit zu kennen. Rationale Argumente helfen gegen eine geballte Macht aus Verblendung nicht mehr.
Wo jede seriöse Geschichtsschreibung mit einer nonchalanten Bewegung als Betrug vom Tisch gewischt wird, ist kein Raum mehr für die Vernunft.
Da gebe ich dir recht, und deine Erfahrungen decken sich mit meinen eigenen. Allerdings ist das halt genau der Grund, warum ich mir dann und wann doch eine Replik antue. Irgendwo steigen die Leute ja in den Müll ein, bei irgend einem Youtube-Video oder Blog macht es Klick und sie denken sich: " Na ja, da ist vielleicht ja was dran!"
Und genau an der Stelle wäre es gut, direkt darunter ein Kommentar zu sehen, das den Beitrag kritisch hinterleuchtet und inhaltlich auseinandernimmt. Wenn ich mit den Leuten diskutiere, mache ich das weniger um sie zu überzeugen (weil das eh nicht geht), sondern mehr, um ihre unentschlossenen und für ihre Botschaften empfänglichen Leser zu erreichen.
Genau dieses „da ist was dran“ ist das Verführerische. Ich meine ja selbst, dass in Allem ein Körnchen Wahrheit steckt und sehe mindestens nachvollziehbare Gründe für all den Verschwörungsmüll. Dass mächtige Manipulatoren ständig am Wirken sind, zeigt die gesamte Menschheitsgeschichte und wir sehen das ja auch offen an den Lobbyisten, die unserer Regierung auf dem Schoß sitzen. Aber das ist nichts Neues. Früher war es der Adel, der auf seine Pfründe geachtet hat.
Edit, 9 hours after:
Heute sind es Militärs und der davon profitierende Industriekomplex. Und, und, und… Alle wollen was.