100PS vs 100kW - ein Gedankenspiel
Hiho ich grüße euch.
Heute mal ein kleines Gedankenspiel zu meiner Serie "100PS vs 100kW". Es soll mal darstellen, wo welche Technologie meiner Meinung nach am sinnvollsten ist.
Ich stehe früh auf, reibe mir den Sand aus den Augen und gehe in Richtung Bad. Über Nacht ist die Holzpelletheizung gelaufen und hat den großen Warmwasserspeicher gefüllt, damit ich mit warmen Wasser duschen kann. Alle zwei Tage kommt ein LKW vorbei, der die Brennstoffzelle in der Nachbarschaft mit frischen Wasserstoff befüllt, damit weiterhin der Strom fließt.
An eine kontinuierliche Speisung wird gerade gearbeitet. Weil ich hunger habe, fahre ich mit meinem Elektroauto, welches über Nacht an meinem Windrad angeschlossen war, zum Bäcker und kaufe für meine Familie ein paar Brötchen und Gebäck.
Weil ich durch die abgeschlossene Transformation meinen alten Arbeitsplatz verloren habe, muss ich nun jeden morgen ca. 60km einfach auf Arbeit fahren. Hierfür nehme ich meinen Audi A6, den ich erstmal an der Tankstelle mit synthetischen Kraftstoff befülle. Eine Füllung kostet mich etwa 25Euro, weil nur 10% Steuern auf den Liter kommen.
Ich fahre an liegend gebliebenen Elektroautos vorbei, bei denen der Strom ausgegangen ist.
An meiner Arbeit muss ich erstmal den Wasserstofftransporter vorbei lassen, der Werksinterne Logistik macht. Die Produktion wird angetrieben durch mehrere in Reihe geschalteten Brennstoffzellen, die genug Energie erzeugen, um auch die Umgebung mit Strom zu versorgen. Eine Wasserstoffanlage steht auf dem Werksgelände, die auch mal gewartet werden muss. Das ist meine Aufgabe.
Der Transporter fährt zu der Anlage, weil er fast keinen Brennstoff mehr hat. Ich helfe ihm beim Tanken seines 18Tonners. Nach ca. 10Minuten hat er voll getankt und kann wieder 1500km am Stück fahren.
Der überschüssige Wasserstoff wird in großen Tanks gespeichert. Durch Windräder und Photovoltaik auf dem Dach wird kontinuierlich Strom für die Wasserstoffanlage hergestellt.
Wenn die Tanks für Wasserstoff voll sind, schalte ich parallel eine Anlage zu, die synthetische Kraftstoffe herstellt, die wiederum die Energie speichern kann und bei Bedarf an eine örtliche Tankstelle verkauft werden kann. Zum Mittagessen kommt ein Lieferservice mit einem E-Auto. Sein Akku ist bereits halb leer, kein Wunder bei -5Grad Außentemperatur. Kurz vor Ende kommt zu mir ein Truck, der nach Rumänien und zurück fahren soll. Ich betanke ihn mit eFuels, damit er zur Not in Rumänien normalen Diesel tanken kann.
Mein Arbeitstag endet und ich fahre mit meinem Audi wieder heim. Natürlich muss ich wieder Arbeitskollegen mit heim nehmen, weil sich ihre Lithium-Ionen Akkus bei der Kälte entladen haben.
Vorbei an Windrädern und Wasserstoffaufbereitungsanlagen schlängel ich in meinem beheizten Auto nach Hause. Zuhause angekommen überprüfe ich noch kurz die Pelletheizung, und die Wasserpufferspeicher, damit ich morgen wieder heißt duschen kann.
Nur mal ein Gedankenspiel. Jede Technologie hat seine Vorteile, aber auch seine Nachteile. Jeder Konsument muss das für sich entscheiden, aber die Politik muss jeder die Möglichkeit geben. eFuels steuerlich begünstigen, Subventionen in die Anlagen, Wasserstofftankstellen ermöglichen und mit gutem Beispiel voran gehen. Infrastrukturen für dezentrale Energieversorgung............
Schnapp
Alles richtig gemacht, weiter viel Erfolg...
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