Reisebericht Sibirien, Sommer 2004, 2005 und Winter 2006 Teil 6
Festival Ustuu-Khuree
Donnerstag morgens um 9 Uhr Abfahrt nach Tschadan. So war die Information die
ich hatte und ich war um 9 Uhr dort. Viele Musiker waren ebenfalls dort, aber
von Abfahrt keine Spur. Vor einer Schule türmte sich ein bunter Haufen neben dem
Anderen, Musiker aus Tuva und dem Rest der Welt, jeder mit Instrumenten und
Gepäck für eine Woche. Um eins oder zwei ging es dann los. Ein Konvoi von was
weiß ich wie vielen Bussen der unterschiedlichsten Größen setzte sich in Gang.
Vorne, zwischendrin und am hinteren Ende begleiteten uns Polizeiautos. Das Großereignis des Landes begann. Nach langer Fahrt und unendlich vielen Stopps an Rasthäusern und Heiligtümern erreichen wir gegen Abend den Tempel in Tschadan. Mir wird ein Platz in der großen Nobel-Jurte zugewiesen, und ich staune nicht schlecht. Eine große Jurte mit zwei Stützen in der Mitte, außen weiß und innen in vielen freundlichen Farben.
Auf dem Boden liegen Matratzen, die von fleißigen Helfern mit Leintüchern überzogen werden. Vor der Jurte ein ständiger Wachmann, Tag und Nacht, vier Tage lang. Tschadan ist das Chicago von Tuva, die Kriminalstatistik ist die höchste im Land. In den vier Tagen, die ich hier bin, erlebe ich nur positives mit den Menschen, niemals habe ich Angst oder bin in Sorge um meine Sachen, ich fühle mich einfach nur gut hier.
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Auf dem Platz herrscht Alkoholverbot, von Morgens bis spät in die Nacht kann man nur lächelnde Kinder sehen, ganze Familien haben Decken ausgebreitet und verspeisen mitgebrachtes. Um den großen Platz herum entstehen nach und nach immer mehr kleine Buden, die Liste der angebotenen Speisen wird immer größer. Mein Lieblingsgetränk, Tschai, kostet 2 oder 3 Rubel, ein Spies mit Fleisch, Zwiebeln und Brot 8 Rubel. Neben dem Tempel ist eine Bühne aufgebaut und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Da heute noch keine Konzerte stattfinden, entstehen viele spontane Sessions im Bereich der kleinen Zelte. Kaum ist es dunkel lodern Feuer überall und der ganze Platz ist erfüllt von Klängen.
Vorne, zwischendrin und am hinteren Ende begleiteten uns Polizeiautos. Das Großereignis des Landes begann. Nach langer Fahrt und unendlich vielen Stopps an Rasthäusern und Heiligtümern erreichen wir gegen Abend den Tempel in Tschadan. Mir wird ein Platz in der großen Nobel-Jurte zugewiesen, und ich staune nicht schlecht. Eine große Jurte mit zwei Stützen in der Mitte, außen weiß und innen in vielen freundlichen Farben.
Auf dem Boden liegen Matratzen, die von fleißigen Helfern mit Leintüchern überzogen werden. Vor der Jurte ein ständiger Wachmann, Tag und Nacht, vier Tage lang. Tschadan ist das Chicago von Tuva, die Kriminalstatistik ist die höchste im Land. In den vier Tagen, die ich hier bin, erlebe ich nur positives mit den Menschen, niemals habe ich Angst oder bin in Sorge um meine Sachen, ich fühle mich einfach nur gut hier.
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Auf dem Platz herrscht Alkoholverbot, von Morgens bis spät in die Nacht kann man nur lächelnde Kinder sehen, ganze Familien haben Decken ausgebreitet und verspeisen mitgebrachtes. Um den großen Platz herum entstehen nach und nach immer mehr kleine Buden, die Liste der angebotenen Speisen wird immer größer. Mein Lieblingsgetränk, Tschai, kostet 2 oder 3 Rubel, ein Spies mit Fleisch, Zwiebeln und Brot 8 Rubel. Neben dem Tempel ist eine Bühne aufgebaut und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Da heute noch keine Konzerte stattfinden, entstehen viele spontane Sessions im Bereich der kleinen Zelte. Kaum ist es dunkel lodern Feuer überall und der ganze Platz ist erfüllt von Klängen.
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Freitag, erster Festivaltag. Irgendwann am Nachmittag geht es plötzlich los.
Karneval, ist das einzige das ich verstehe, aber nicht kapiere. Probleme kommen
und gehen, und so auch dieses. Wir beginnen uns aufzustellen, alle Mitwirkenden
des Festivals sind in Ihren Auftrittskostümen da. Ein LKW mit Buddhastatue fährt
voraus, dann eine Blaskapelle und dann die Amerikaner, denen ich mich
anschließe. Wie viele Gruppen hinter uns sind weiß ich nicht, ich bin froh
überhaupt irgendwo zu sein und dann geht es auch schon los.
Jede Gruppe bekommt einen Schildträger mit dem Namen des Landes darauf. Ich habe meinen eigenen Schildträger, der aber nie da ist wo ich bin. Schutka (Witz). Mit meinem Didgeridoo passe ich gut zur Blaskapelle, die alle zwei Minuten einen langen Ton spielt, es macht richtig Spaß. Der ganze Umzug dauert etwa 2 Stunden. Ein weiterer Lastwagen hat eine Bühne dabei und ab und zu stoppt der ganze Zug und es gibt ein Konzert. Jede Gruppe singt und spielt nur ein Lied auf der Wanderbühne.
Die flammenden Reden der Moderatoren, Organisatoren, Bürgermeister und Übersetzer werden wie die Musik von tausenden von Menschen auf der Straße begeistert aufgenommen. Der Dalai Lama war hier und hat etwas versprochen. Er hilft bei der Finanzierung des Wiederaufbaus des alten Tempels wenn die Leute von Tschadan jedes Jahr ein Fest für Fremde ausrichten. Nach den etwas unglücklichen Vorkommnissen von 2004 hat der Staat die Unterstützung für 2005 zurückgezogen, erst im letzten Moment, als die Musiker schon da waren, aber doch noch etwas Hilfe gegeben.
Für ein Festival in zweijährigem Turnus ist eigentlich nur der Staat, um zu sparen, aber die Organisatoren um Igor lassen nicht locker und machen auch ohne diese notwendige Hilfe weiter. Auf der Internetseite von Ustuu-Khuree finden sich Bilderseiten und Infos von vergangenen Festivals.
Jede Gruppe bekommt einen Schildträger mit dem Namen des Landes darauf. Ich habe meinen eigenen Schildträger, der aber nie da ist wo ich bin. Schutka (Witz). Mit meinem Didgeridoo passe ich gut zur Blaskapelle, die alle zwei Minuten einen langen Ton spielt, es macht richtig Spaß. Der ganze Umzug dauert etwa 2 Stunden. Ein weiterer Lastwagen hat eine Bühne dabei und ab und zu stoppt der ganze Zug und es gibt ein Konzert. Jede Gruppe singt und spielt nur ein Lied auf der Wanderbühne.
Die flammenden Reden der Moderatoren, Organisatoren, Bürgermeister und Übersetzer werden wie die Musik von tausenden von Menschen auf der Straße begeistert aufgenommen. Der Dalai Lama war hier und hat etwas versprochen. Er hilft bei der Finanzierung des Wiederaufbaus des alten Tempels wenn die Leute von Tschadan jedes Jahr ein Fest für Fremde ausrichten. Nach den etwas unglücklichen Vorkommnissen von 2004 hat der Staat die Unterstützung für 2005 zurückgezogen, erst im letzten Moment, als die Musiker schon da waren, aber doch noch etwas Hilfe gegeben.
Für ein Festival in zweijährigem Turnus ist eigentlich nur der Staat, um zu sparen, aber die Organisatoren um Igor lassen nicht locker und machen auch ohne diese notwendige Hilfe weiter. Auf der Internetseite von Ustuu-Khuree finden sich Bilderseiten und Infos von vergangenen Festivals.
Soll ich versuchen drei Tage Musik von früh bis spät in einem Buch zu
beschreiben, nein ich tue es nicht. Lieber die anderen Geschichten wie die
Milane. Also das ist so. Über der Bühne sind bis zu 40 Milane gleichzeitig am
rumkreisen. Da passt jemand nicht auf und ein Stück vom Spies fällt auf den
Boden. Jeder der Milane hat es gesehen aber nur einer wird das Stück Spies
bekommen. Sobald um das Stück Spies ein menschenfreier Kreis von 5 Metern
entsteht stürzt der erste Milan heran und hat das Stück. Bravo. Mir ist es
gelungen einen dieser Augenblicke auf einem Bild festzuhalten.
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Der Höhepunkt für die Menschen in Tuva ist sicherlich der Auftritt des
legendären Sun Ra Orchestra. Beim Hit "Space is" tanzen die Musiker ins
Publikum und Tuva beginnt zu tanzen. Für mich ein Highlight ist der Auftritt
einer jungen Gruppe aus Russland, mit einem unglaublich guten Saxophonisten der
noch keine 20 Jahre alt ist. Die tuwinische Musik wird in sehr vielen Gruppen
aufgeführt, leider immer zu kurz und viel zu laut. Gut das ich viele der Lieder
von CD`s kenne, so genieße ich wenigstens die Möglichkeit zu sehen wie diese
Musik gemacht wird. Ich beschließe meine Konzerte im Tempel zu machen und der
Mönch ist ganz begeistert. Zu Hause mache ich dann eine CD für den Tempel,
verschicke etliche der CD`s und habe nichts mehr gehört. Schon komisch
irgendwie, da will man helfen und es geht nicht.
Fortsetzung folgt!
Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5
Erstveröffentlichung/Initial release by @schamangerbert mar/02/2017
Wieder ein interessanter Reisebericht aus einer Gegend, von der wir fast nie etwas in den Nachrichten hören.
Letztes Jahr war Putin dort beim reiten :) Das was mal kurz in den Nachrichten, das Bild mit dem nackten Oberkörper. Sonst kann ich mich nicht entsinnen jemals was von dort gehört zu haben. Obwohl die Ausgrabung in Arschan 2 von deutschen Wissenschaftlern begleitet wurde und zu den größten bisherigen Ausgrabungen gehört war es da total still darüber. Danke Dir!
Ach so da war das, kann mich nur an das Bild erinnern.