Google beherrscht den Suchmaschinen-Markt - was kommt danach?

in #deutsch6 years ago

Wer - wie ich - schon ein bisschen länger im Internet ist, kennt noch die Prä-Google-Zeit, in der Verzeichnisse wie Yahoo oder Suchmaschinen wie Infoseek, AltaVista und besonders in Deutschland Fireball genutzt wurden.
Die Suchmaschine ist zwar seit 1997 online (1998 erfolgte die Gründung der Google LLC), wurde aber erst ein paar Jahre später wirklich populär - dann aber richtig.
Grund hierfür waren die deutlich besseren Suchergebnisse im Vergleich zu den bisherigen Suchmaschinen.

Mittlerweile kennt wohl fast jeder Google, der Marktanteil an der Suche liegt - je nach Region und Gerät - zwischen knapp 90 % und gut 95%.
Wird das immer so bleiben, droht ein neuer Wettbewerber oder ist dieser Wettbewerber schon da? Anscheinend Letzteres.
Denn der Markt der manuell bedienten Suchmaschinen ist zwar (noch?) fest in der Hand von Google, aber die Nutzung hat in den letzten Monaten abgenommen?

Suchen die Menschen nun weniger Informationen?
Ja und nein!

  • Einerseits ja, denn immer mehr Menschen konsumieren die Inhalte, die ihnen die Timeline von Facebook zur Verfügung stellt bzw. ihrer bevorzugten Seiten. Sie begeben sich damit zwar mehr und mehr in eine Filterblase, in der sie bevorzugt Inhalte (nicht zwingend wirkliche Informationen) gezeigt bekommen, die ihrem Weltbild entspricht. Aber entweder wissen sie es nicht oder sie empfinden es sogar als angenehm, sich nicht mit anderen Informationen beschäftigen zu müssen.
  • Andererseits nein, denn natürlich werden auch heute noch Informationen gesucht - nur nicht mehr über den klassischen Weg, indem man eine Suchmaschine aufruft! Heutzutage wird immer mehr über Amazon Alexa gesucht, weshalb Google nicht mehr wie bisher das Monopol auf Suchanfragen hat.

Was bedeutet das für Google?
Während Google bisher quasi alle Suchanfragen kannte und deshalb ein relativ genaues Bild über die Interessen und ggf. Krankheiten der Person hatte, laufen nun mehr und mehr Suchanfragen zu Amazon und damit nicht mehr zu Google.
Damit entgehen dem Konzern nicht nur Werbeeinnahmen, sondern auch die Genauigkeit der Werbeaussendung lässt nach, was sich in sinkenden Preisen für Online-Werbung bemerkbar machen dürfte. Google stellt nach wie vor das Herzstück der "Mutter" Alphabet dar, da die dort gewonnenen Daten die Grundlage für viele weitere Angebote darstellen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass Google in Zukunft mit sehr viel Aufwand versuchen wird, Amazons Eindringen in den Markt für Suchanfragen zu verhindern.

In Zukunft wird es also wieder ein bisschen spannender als es in den letzten 15 Jahren war.

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Alexa ist aber keine Suchmaschine, sondern nur das Bedienelement. Soweit ich weiß, ist Bing die Suchmaschine und daher profitiert eigentlich eher Microsoft und nicht Amazon an den Suchergebnissen inklusive erbrachter Werbung.

Dass Alexa im Hintergrund die Suchmaschine Bing nutzt, war mir nicht bekannt. Ich habe aber auch keine Alexa daheim. :-)
Und ja, es ist keine Suchmaschine, aber trotzdem erfährt Google nichts mehr von den Suchanfragen und kann deshalb keine so zielgerichtete Werbung mehr ausgeben.
Amazon kennt alle Suchanfragen und ich würde keine Wette eingehen, dass Amazon die Ergebnisse von Bing dauerhaft nutzen wird oder nicht zumindest die Suchergebnisse um eigene Angebote erweitert.
Wenn ich nach einem Buch oder einem Produkt suche, würde ich mich nicht wundern, wenn mir Amazon anböte, mir das gleich zu liefern - und zwar sicher nicht von einem anderen Händler. ;-)

Ich denke, Amazon wird letztlich alle verfügbaren Suchmaschinen benutzen. Vielleicht sogar minütlich oder je nach Anfrage wechselnd.

Was der Benutzer gesucht hat, weiß Amazon doch damit. Und die benutzte Suchmaschine weiß nun nur, was Amazons Alexa gesucht hat, erfährt aber nicht , wer die Suche aufgerufen hat.

Bätschi - würde Frau Nahles da wohl sagen.

liebe Grüße
gernfried2000

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Kenn ich auch noch. Von Google das erste Mal gehört (und gesehen) habe ich 2001. Irgendwie hat man dann sehr schnell nichts anderes mehr benutzt ...

Ich bin ja quasi mit den ersten Schritten die das Internet in die Haushalte gemacht hat, mitgegangen.
Erster Zugang zum Internet war ein 14.400er Modem. Das hat damals gute 150 Mark gekostet.

Die ersten Suchmaschinen die ich benutzt habe waren Fireball, Lycos und AltaVista. Yahoo kam dann mal dazu und das war auch ein gutes Portal.

Bei Google ist es halt so, dass sehr viele Menschen einfach bequem sind. Und daher ist Google eben so oft vertreten. Viele Browser haben das ja als Voreinstellung.

Ich persönlich benutze in 90% der Fälle www.ecosia.de
Da findet man zwar nicht alles aber in den meisten Fällen kommen man auch zum Ziel.
Und nebenbei tut man noch was Gutes.

Ecosia hat angeboten, den Hambacher Wald für eine Million Euro zu kaufen - auch ein Weg, um ein bisschen bekannter zu werden. Denn an der fehlenden Bekanntheit dürften auch viele andere alternative Suchmaschinen (wie DuckDuckGo, Ixquick/Startpage, MetaGer, ...) leiden.
Windows-Nutzer kennen wahrscheinlich wegen der Microsoft-Browser auch noch deren Suchmaschine Bing, aber ansonsten dürfte es bei den meisten Leuten eng werden.

https://rp-online.de/nrw/landespolitik/hambacher-forst-ecosia-will-wald-fuer-eine-million-euro-von-rwe-kaufen_aid-33565355

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