Vorstellung - Wer bin ich?

in #deutsch7 years ago (edited)

Bereits vor ein paar Monaten habe ich beschlossen, meinen persönlichen Internetauftritt auszubauen. Ein Vorhaben, das ich aufgrund der letzten Repressionswelle nun auch ernsthaft umsetze. Denn nicht nur, dass Antifa, Politik, Medien und Behörden die ungeheuerlichsten Verleumdungen über die Identitäre Bewegung und mich verbreiten, sondern uns wird zunehmend auch die Möglichkeit genommen, auf die Anwürfe zu reagieren. Mein Ziel ist es deshalb nicht nur, in den nächsten Monaten meine Version der identitären Idee vorzustellen, sondern auch Einblicke in mein Leben als Sprecher der Identitären Bewegung zu geben. In diesem Beitrag möchte ich deshalb die wichtigsten Etappen meines politischen Werdegangs kurz zusammenfassen.

Mein politisches Denken begann bereits, als ich noch sehr jung war. Ich kann mich gut an ein Gespräch mit meiner Mutter erinnern, das wir über ein armes Mädchen in meiner Volksschulklasse führten. Es wurde gehänselt und auch ich sprach mit meinen sechs Jahren gegenüber meiner Mutter abfällig über sie. Ich handelte mir damit eine Belehrung ein, die mein weiteres Leben prägen sollte. Meine Mutter erklärte mir nämlich, was Armut bedeutet, das Mädchen es also nicht leicht habe und es eigentlich meine Aufgabe wäre, mich für sie einzusetzen. An viel mehr kann ich mich dann auch schon nicht mehr erinnern, aber ich weiß, dass mich daraufhin lange Zeit die Frage quälte, warum es eigentlich Armut gibt. Ich konnte es mit meinem kindlichen Denken einfach nicht verstehen, warum manche Menschen absurd viel besitzen und andere Menschen kaum das Geld für angemessene Kleidung haben. Das erste Mal hatte ich eine politische Fragestellung im Kopf.

Vom Linken zum Rechten

Später tendierte ich wohl deshalb zuerst nach links, weil mich der soziale Gedanke nicht mehr losgelassen hatte. Die Grünen fand ich toll, weil diese ja intelligent alles hinterfragen und ebenfalls selbstlos sind. Ihnen geht es nur um die gute Sache - so dachte ich damals zumindest. (Die Skandale um Peter Pilz & Co gab es damals noch nicht.) Ich hörte am liebsten klassischen Reggae, rauchte Marihuana und die Bilder von mir mit Dreadlocks sind ohnehin bekannt. Eine kleine Revolte und Trotzhaltung - ich wollte einfach nicht mitmachen. „Die Rechten“ und die Obrigkeit waren mein Feindbild und heute kapiere ich erst, dass ich damit erst recht mitgemacht hatte.

Irgendwann fragte ich mich dann, warum es diese „Nazis“ denn eigentlich gibt und schrieb über soziale Medien einfach mal welche an. Und dann kam die große Überraschung: Diese Leute waren nicht einfach bösartig und irre Menschenfeinde, sondern hatten ebenfalls Argumente und eine Motivation. Auch sie glaubten, auf der richtigen Seite zu stehen. Mein naives Weltbild brach zusammen. Während ich zuvor kaum theoretisch interessiert war (Ich glaubte ja auch, man muss nur einen Trommelkreis veranstalten und sich ganz doll lieb haben, dann lösen sich alle Probleme von selbst), wollte ich nun wissen, was diese Menschen, die ich so gar nicht verstehen konnte, antrieb.

Während ich auch schon zuvor sehr radikal war und einzig dem folgte, was ich für richtig hielt, wechselte ich nun die Seiten. Ich las allerlei altrechte Literatur, beschäftigte mich erstmals ernsthaft mit Geschichte und Politik und wollte jede Theorie verstehen, sei sie auch noch so absurd. Am Schwarz-Weiß-Denken hatte ich noch nicht gerüttelt. Ich muss hinzufügen, dass ich niemals in irgendeiner Szene „aktiv“ war - denn wer radikal ist, ist nicht gerade anschlussfähig. Und Extremismus war mir sowohl links wie rechts zuwider - Gewalt, Rassismus und Antisemitismus fand ich schlichtweg ekelhaft. Inzwischen machte ich dann meine Matura und begann Philosophie, Geschichte und Rechtswissenschaften in Graz zu studieren.

Zweite Geburt

„Wer nicht einmal links (oder wenigstens liberal) war, der wird kein richtiger Rechter. Der Schreibende hat jedoch Freunde, auf die das nicht zutrifft. Er sagt darum lieber: ein Rechter wird man durch eine Art von »zweiter Geburt«. Man hat sie durchlebt, wenn man sich – der eine früher, der andere später – der Einsicht öffnet, daß kein Mensch je die Wirklichkeit als Ganzes zu verstehen, zu erfassen und zu beherrschen vermag. Diese Einsicht stimmt manchen melancholisch, vielen aber eröffnet sie eine wunderbare Welt. Jedem dieser beiden Typen erspart sie, sein Leben mit Utopien, diesen Verschiebebahnhöfen in die Zukunft zu verplempern“ - das schrieb der Vordenker der „Neuen Rechten“, Armin Mohler.

Bis ich auf ihn stieß, vergingen allerdings noch ein paar Jahre. Ich erlebte diese „Zweite Geburt“ im Sinne von Mohler, als ich zuerst Joachim Fernau und in weiterer Folge die Arbeit in Schnellroda kennenlernte. Ich kann mich gut erinnern, wie ich das erste Buch von Fernau zu lesen begann und noch am selben Tag zehn weitere seiner Bücher bestellte, die ich dann eines nach dem anderen verschlang. Als ich meinen ersten Lichtmezs-Artikel las, wurde mir klar: Ich hatte mich bereits zweimal ideologisch völlig verrannt. Nachdem mir bereits das linke Denken zerbröselt war, demontierte die Neue Rechte nun auch jeden Stein meiner altrechten Vorstellungen - bis das Fundament aufgelöst und mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.

Ich musste mir nun eingestehen, dass ich niemals wieder eine „endgültige Wahrheit“ entdecken wollte. Es war eine Lektion, die ich natürlich erst viel später mit dem Konstruktivismus auch philosophisch begründen konnte: Zwar müsse man alles kritisch betrachten, aber am wenigsten sollte man seinen liebgewonnen Ideen trauen. „Der Mensch der Erkenntnis muss nicht nur seine Feinde lieben, sondern auch seine Freunde hassen können“, ließ Nietzsche seinen Zarathustra sagen. Es folgte eine Zeit, in der ich mir nach dieser zweiten Ohrfeige erstmal eine neue Orientierung schaffen musste.

Gründung der IB-Steiermark

Die einzige Fragestellung, die mich trotz allem Hin und Her seit Jahren konstant plagte, war die demographische Entwicklung Europas. Auch in meiner Zeit, als ich ein Faible für Reggae hatte, wusste ich bereits um den Wert von Kulturen und Wurzeln. Die Massenzuwanderung, die sich seit den 2000er Jahren zuspitzte, würde meine Heimat nicht bereichern, sondern ins Unglück stürzen. Die sozialen und ethnischen Probleme, die heute in aller Klarheit vor uns liegen, konnte man mit ein wenig Nachdenken auch schon damals voraussagen. Hätte es die Politik getan, wäre uns die Asylkrise 2015, Köln 2016 und der Terror in Europas Städten erspart geblieben. Doch sie taten es nicht.

Ich war im Jahr 2012 an einem Punkt angekommen, an dem ich dieser Untätigkeit nicht länger zusehen wollte. Doch hatten sich alle konkreten Gedanken immer wieder zerstreut. Bis zum Oktober 2012, als französische Identitäre die Baustelle der Moschee von Poitiers besetzten und das Video „Kriegserklärung an Multikulti“ veröffentlichten. Mir war sofort klar: Darauf habe ich gewartet. Ein neuer Stil, eine neue Idee, eine neue Bewegung. Abseits der ausgetretenen Pfade konnten wir nun etwas gründen, das unseren Ideen entsprach. Ich rief einen Freund an und sagte ihm: „Wir müssen die Identitären in Graz gründen, bevor es jemand anderes macht.“ Und er antwortete nur: „Ich wollte dich ohnehin schon anrufen.“

Ohne wirklich zu wissen, was wir da tun, gründeten wir die Facebook-Seite „Die Identitären in Graz“, bewarben die Idee eines politischen Neuanfangs im Bekanntenkreis und saßen drei Wochen später mit 25 Leuten zusammen, die - genauso wie wir - politisch heimatlos waren. Unsere drei Ziele waren:

  • 1. Aktivismus: Wir wollten die Politik verändern und nicht nur wie Besserwisser am Straßenrand der Geschichte stehen.
  • 2. Theoriearbeit: Eine politische Theorie, welche die Identität bewahrt und ohne die modernen Ideologien auskommt, sollte erarbeitet werden.
  • 3. Gemeinschaft: Die Schaffung einer patriotischen Gemeinschaft als Grundlage für eine neue Kultur.

Die IBÖ entsteht

Dabei wollte ich nie eine leitende Position übernehmen, in der Steiermark kam ich jedoch als Einziger in Frage. Man tut halt, was man tun muss. Im Dezember gründeten wir mit Gruppen aus Salzburg, Oberösterreich, Wien die IBÖ und im Februar folgte die erste Durchbruchsaktion mit der "Besetzung der Besetzung der Wiener Votivkirche“ (Ich bin am Bild ganz rechts, mit dem Kaplaken "Provokation" in der Hand). Unvergesslich bleiben mir die Minuten, bevor wir die Kirche betraten: Niemand wusste, was passieren würde. Im schlimmsten Fall dachten wir an jahrelange Haftstrafen. Dass wir mit einem Augenzwinkern der Polizei einfach gehen konnten, damit rechnete niemand. Unser Protest fand seinen Weg in die Medien und ich verlor erstmals meine Arbeit als Barkeeper.

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Die Idee zur Besetzung war auf dem Rückweg von Schnellroda geboren, als ich mit Martin Sellner stundenlang im Auto saß. Was soll ich über Martin Sellner groß erzählen? Mit ihm begann damals eine lange und intensive Zusammenarbeit. Ohne unser Aufeinandertreffen würde es die Identitäre Bewegung wohl nicht in ihrer heutigen Form geben. „Wenn zwei das gleiche denken, ist einer zu viel“, sagt ein altes Manager-Sprichwort und die Anzahl an stundenlangen Diskussionen zwischen uns lässt sich wohl kaum mehr zählen. Ich betrachte Martin als einen Künstler, als Dichter seines Lebens. Er ist bereit, für seine Überzeugungen alles in die Waagschale zu werfen, ein „unmöglich“ würde er niemals akzeptieren und seine Kreativität ist unerreicht. Ich möchte seine Freundschaft nicht missen.

Er baute damals die Regionalgruppe Wien auf, während ich mich um die Regionalgruppe Steiermark kümmerte. Beide waren wir bereit, alles für unsere Vision zu geben und ich bin sicher, nur anhand der Masse an Burnouts, die uns in diesen Jahren heimsuchte, war es möglich, das Rad ins Rollen zu bringen. Dutzende Gleichgesinnte fanden in den sechs Jahren zu uns und bauten an der IBÖ. Dabei blieb eines klar: Die Identitäre Bewegung will keine letztgültigen Wahrheiten anbieten, sondern Fragen stellen.

Der Weg zur NGO

Fragen, die gefährlich sind - gefährlich für liebgewonnene Wahrheiten, für intellektuelle Faulheit und etablierte Machtverhältnisse. Das wussten auch unsere Gegner, die ihren Kampf gegen den Erfolgskurs der Identitären Bewegung aufnahmen. Unsere Reaktion auf die Angriffe war eine stete Professionalisierung. Wir nahmen jeden Stein, der uns in den Weg gelegt wurde, auf und bauten uns damit eine Festung. Die Folge war auch, dass sich die Identitäre Bewegung Österreich Schritt für Schritt von einer kleinen, unerfahrenen Aktivistengruppe hin zur professionellen NGO entwickelte.

Nach drei Jahren waren auch die Regionalgruppen so weit entwickelt, dass Martin und ich im Jahr 2016 gemeinsam die österreichweite Leitung übernehmen konnten. Die Zuspitzung der Masseneinwanderung in den Jahren 2015 und 2016 jagte uns von Aktion zu Aktion, während wir parallel die Strukturarbeit vorantrieben. Nebenbei verdiente ich mein Geld abwechselnd als Kellner, Straßenfeger und Nachtportier.


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Ich musste in dieser Zeit erstmals wieder an die Anfänge und die Votivkirchen-Aktion zurückdenken. Wie nervös war ich, als wir damals die Kirche betraten und unsere Zukunft aufs Spiel setzen. Drei Jahre später standen wir mit über 1000 Patrioten an der Grenze. Aus unserer Vision wurde durch harte Arbeit Realität.In den letzten Jahren verstärkten wir unsere Anstrengungen (u.a. mit Defend Europe) und schafften mit festen Strukturen weiteren einen qualitativen Sprung nach vorne.

Der Wind wird rauher

Nach fünf Jahren IBÖ wurden die Angriffe gegen uns immer härter und haben gegenwärtig ihren Höhepunkt erreicht. Am 27.04.2018 durchwühlte der Verfassungsschutz u.a. meine Wohnung und beschlagnahmte mein Telefon, wichtige Dokumente und mein Bankkonto. Dasselbe passierte bei Phalanx Europa - einem Unternehmen, das Martin und ich seit 2013 neben der IBÖ aufgebaut hatten. Unser Beitrag zur patriotischen Gegenkultur.

Die Staatsanwaltschaft wirft uns vor, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben. Quasi eine „Meinungsmafia“. Im Juli sind 19 Prozesstage angesetzt, an denen ich und 16 weitere Identitäre dem Richter vorgeführt werden. Nur vier Wochen nach der Hausdurchsuchung beschloss außerdem Facebook, alle identitären Seiten zu sperren. Gerade jetzt vor dem Prozess wäre diese Reichweite wichtig gewesen. Ob ein Zusammenhang besteht, darüber kann ich nur spekulieren. Unsere Gegner haben nun alle Mittel ausgeschöpft, um die Identitäre Bewegung zu zerschlagen.

Doch so leicht werden wir es ihnen nicht machen. „Wenn die Vorstellung stark genug ist, hält die Realität nicht stand“, war sich bereits Hegel sicher. Und wir haben inzwischen so viele junge Männer und Frauen bei uns, dass ich mir wahrlich keine Sorgen darum machen muss, dass unsere Vorstellung von einer besseren Welt zu schwach wäre. Wie immer werden wir Mittel und Wege finden, um gestärkt daraus hervorzugehen.

Wie es bei mir weitergeht?

Ich habe mein Leben in den letzten sechs Jahre dem Aufbau der Identitären Bewegung gewidmet. Ich möchte in den nächsten Monaten ein Buch über diese Idee schreiben, wie sie in den vielen Jahren in meinem Kopf entstanden ist. Ich möchte den Weg Europas vom Mittelalter bis zur Gegenwart, durch alle Ideologien bis zum Status quo nachzeichnen und die Fundamente einer neuen Theorie in diese Geschichte einreihen. Unabhängig vom Ausgang des Prozesses im Juli steht außerdem seit zwei Jahren fest, dass ich mit 30 Jahren Österreich für einige Zeit verlassen werde. Das bin ich im Jänner geworden.

Es geht nicht nur darum, einen Schritt zurückzutreten und Abstand zur eigenen Arbeit zu bekommen, sondern auch darum, die kulturelle Vielfalt der Menschheit, für die ich so viel gegeben habe, auch kennenzulernen. Ich werde deshalb - insofern mir das Urteil im Grazer Prozess keinen Strich durch die Rechnung macht - im Oktober eine Weltreise beginnen. Auf diese Reise durch viele Kulturen werde ich euch mitnehmen und vor allem über die identitären Facetten dieses Weges berichten.

Auf meinem Blog und SocialMedia-Kanälen wird es also spannend bleiben. Was nach dem Ende dieser Reise sein wird, darüber mache ich mir noch keine Gedanken. „Ein guter Reisender hat keine festen Pläne und denkt nicht ans Ankommen“ sagte Laotse. Fest steht: Ich werde mich auch weiterhin für eine Welt der tausend Völker, Kulturen und Traditionen einsetzen.

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