Das Coronavirus - Mit der Pandemie der Angst umgehen

in #deutsch5 years ago

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von Dylan Charles

Im Jahr 1952 brachte die US-Regierung einen Katastrophenschutzfilm mit dem Titel Duck and Cover heraus. Ziel des Films war es, Schulkindern beizubringen, wie man einen Atombombenangriff überlebt. Der Protagonist, Bert die Schildkröte, schlüpfte in seinen Schildkrötenpanzer, während der Erzähler mit beängstigenden Schilderungen darüber, was die Bombe einem antun könnte, die Kinder zu Tode erschreckte.

Nach dem Vorbild von Bert wurde den Kindern beigebracht, dass sie sich unter ihren Tischen verstecken und ihren Kopf und Nacken fest mit ihren Händen bedecken sollten, so dass sie, wenn sie nicht sofort verbrannt würden, wenigstens die radioaktiven Verbrennungen auf ein Minimum reduzieren und so hoffentlich nicht blind werden würden.

Eine ganze Generation von Amerikanern war also darauf konditioniert, eine sofortige pawlowsche Reaktion zu haben, sobald ihre Lehrpersonen zu irgendeinem Zeitpunkt plötzlich "Duck!" schrien.

"Vergessen Sie dies bloß nicht. Ein Atomblitz kann jederzeit und überall erfolgen, ganz gleich, wo ihr euch gerade aufhaltet! - Duck and Cover

Nach der Übung konnten sie dann in aller kindlichen Unschuld weiterarbeiten... bis zur nächsten Übung. Auch heute noch können die Babyboomer sich daran erinnern, wie schrecklich und traumatisch diese Erfahrungen waren.

Mit dem Kalten Krieg begann die Nutzung der Massenmedien als Mittel zur traumabasierten Konditionierung und zur Eintrichterung der Regierungsverehrung. Schauen wir uns nun die heutige Zeit an, so können wir sehen, welchen Einfluss die allgegenwärtige Angst vor dem bevorstehenden Untergang auf unsere Kultur, unsere Gesundheit, unsere nationalen Prioritäten und sogar auf unsere Wirtschaft hatte. Heute ist Stress eine der häufigsten Todesursachen, die höchste Priorität des Staates sind Krieg und Sicherheit, der militärisch-industrielle Komplex ist der Hauptempfänger unserer Steuergelder, während die landesweiten Medien von den Katastrophennachrichten in hohem Maße profitieren.

Die Angst vor der Coronavirus-Pandemie

Wenn man die laufenden Entwicklungen des Coronavirus-Ausbruchs in China beobachtet, ist das ein bisschen wie ein emotionaler Schlag, und ich habe das starke Gefühl, dass die Angst vor einer Pandemie bereits weit vor der Ankunft des eigentlichen Virus in die breite Öffentlichkeit drängt.

Die Geschichte des Coronavirus ist für jemanden wie mich, der sich seit einigen Jahrzehnten mit solchen Dingen beschäftigt, eine der angstauslösendsten Geschichten, die man sich vorstellen kann, weil sie alle Merkmale einer Terrornachricht in sich vereint.

Allein die Kombination dieser einzelnen Meldungen...

  • die Furcht vor dem individuellen und/oder massenhaften Tod
  • die Angst vor extremem Autoritarismus der Regierung
  • die Furcht vor der Freisetzung einer technischen Biowaffe
  • die Angst vor starker Einschränkung oder dem Verlust der Freiheit
  • die Angst vor vom Militär erzwungenen Quarantänen oder Sperren
  • die Angst vor ernsthaften wirtschaftlichen Störungen
  • die Furcht vor dem Zusammenbruch der Gesellschaft und dem sozialen Chaos
  • die Furcht, durch Verhungern oder eine Unterbrechung der Versorgung zu leiden
  • die Furcht davor, dass es zu einer extremen Informationszensur kommt
  • die Furcht vor einer erzwungenen oder vorgeschriebenen Impfung
  • die Furcht vor der Einleitung eines globalen Entvölkerungsprogramms
  • die Furcht vor einem nicht sichtbaren und mutierenden Feind
  • die Furcht vor einer Langzeitkrise.
  • und die erschreckende Unvorhersehbarkeit des Verhältnisses zwischen Natur und Mensch

Das ist sehr viel, und realistischerweise kann noch keine einzige dieser potenziellen Ängste ausgeschlossen werden, denn noch ist es zu früh, um zu sagen, wie sich dies entfalten wird und wen es direkt betrifft. Daher verbreitet sich die Angst... solange wir sie nicht eindämmen können.

Über die Angst

Angst ist eine verworrene und gefährliche Angelegenheit. Sie stoppt die Prozesse des Geistes, die rationales und mitfühlendes Denken ermöglichen, und veranlasst die Menschen, die verrücktesten, riskantesten, instabilsten und unvernünftigsten Dinge zu tun, die man sich vorstellen kann. Darum ist Angst der billigste und schnellste Weg, um Menschen zu beeinflussen und zu kontrollieren, und deshalb haben Tyrannen seit jeher darauf zu achten, dass sie das Gewaltmonopol behalten. Falls man möchte, dass jemand nach seiner Pfeife tanzt, muss man ihm nur Angst einjagen, damit er denkt, dass er keine andere Wahl hat. Es funktioniert jedes Mal.

Aber auch deshalb ist es höchst unlogisch, sich von der Angst kontrollieren zu lassen.

Der Großteil der Angst, die die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens erleben, spielt sich nur in ihrem Kopf ab. Das bedeutet, dass die Angst ein Geisteszustand ist, der durch die Vorstellungskraft erzeugt und aufrechterhalten wird. Die Angst an sich ist nicht real, sie ist lediglich eine Emotion, die durch mentale Illusionen erzeugt wird. Sie ist falsch.

Moderne Medien sind außerordentlich begabt darin, Bilder, Erzählungen, Statistiken und Fakten, Toneffekte, Beleuchtung, bewegte Grafiken usw. zu kombinieren, um eine bestimmte Schwingung in der Vorstellung zu aktivieren. Ebenso wie beruhigende Musik oder binaurale Beats einen friedvollen, meditativen Geisteszustand hervorrufen können, können Nachrichtenmedien die Agitation der Angst erzeugen, unabhängig davon, ob eine Bedrohung real ist oder nur als real wahrgenommen wird. Bleibt diese Wahrnehmung jedoch in unserem Bewusstsein, ist die Mission erfüllt, und es folgen Sorge und Angst, gefolgt von einer Verschlechterung unserer Gesundheit.

Wir sind Menschen, sind also Geschöpfe der Erzählung, d.h. unsere Handlungen und Erfahrungen werden durch die Geschichten, die wir selbst erzählen oder an die wir glauben, motiviert und gelenkt. Doch niemand kennt die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Bei allem, was wir hören, sehen oder lesen, handelt es sich nur um ein unvollständiges Verständnis des Bildes... und nicht um das Bild als solches.

In der heutigen Zeit gibt es unzählige Nachrichten- und Informationsstellen, die allesamt Erzählungen schaffen und um die gleiche Sache wetteifern, um Ihre Aufmerksamkeit. Sie alle bleiben ihrer eigenen Agenda treu und erstellen Versionen von Ereignissen, die darauf abzielen, die Menschen für ihr Publikum oder ihre Überzeugung zu gewinnen. Alle interpretieren, wiederkäuen, übertragen, reproduzieren, manipulieren und spinnen Informationen.

Heute ist die Wahrheit buchstäblich das, was man sich wünscht. Wahrnehmen ist eine Wahl, deshalb ist es auch eine Wahl, Angst zu haben.

Mit der Geschichte des Coronavirus bietet sich eine außergewöhnliche Gelegenheit zu sehen, wie Furcht durch Informationen viral übertragen und in der Vorstellung des Einzelnen verewigt wird. Auch wenn das Virus in der Zukunft vor unserer Haustür auftaucht, wird die Realität dieser Erfahrung weit von der ursprünglichen Geschichte, die in unserem Kopf entstanden ist, abweichen, doch die Geschichte darüber wird bestimmen, wie sie sich tatsächlich auf uns auswirkt.

Da Angst Stress auslöst und Stress den physischen Körper angreift und das Immunsystem schwächt, ist es wichtig zu erkennen, dass wir die Wahl haben, diese und alle anderen Krisen in unserem Leben mit oder ohne Angst zu betrachten. Weil wir in diesem Fall von einer Viruserkrankung sprechen, könnte die Entscheidung, sich diesem Ereignis furchtlos zu stellen, buchstäblich das eigene Leben retten.

Wie man frei von Angst sein kann

Es gibt bereits eine Vielzahl von Informationen zu diesem Thema, aber im Kern geht es um ein spirituelles Anliegen, wobei die Hauptfrage lautet: Haben wir inneren Frieden, oder nicht?

Viele Wege führen zum inneren Frieden, darunter Meditation, Gebet, Erfahrungen der Verwandlung, Glaube an Gott oder eine höhere Macht und so weiter. Andere meinen, inneren Frieden findet man, wenn man sich auf alle möglichen Eventualitäten vorbereitet oder wenn man plant, sich an einen isolierten, abgelegenen Ort oder in einen Bunker zu begeben, wenn alles den Bach runtergeht, doch nicht jeder verfügt über die gleichen Mittel, Möglichkeiten oder sogar Wünsche.

Allerdings steht außer Frage, dass es ein Verlust an innerem Frieden ist, wenn man dem Geist erlaubt, sich der Angst hinzugeben. Sie ist auch gefährlich, wenn man mit einem Pandemie-Virus konfrontiert ist.

Die Verbindung zwischen dem emotionalen Zustand der Angst und dem physischen Körper lässt sich auf faszinierende Weise verstehen, indem man beim Konsum von Informationen auf Körper, Geist und Gefühle achtet. Wie empfinden wir bei unterschiedlichen Themen?

Nehmen wir als Beispiel die folgenden Zitate und beobachten wir, was unsere Vorstellungskraft mit den Informationen macht, während wir gleichzeitig notieren, wie sich unser Körper fühlt. Beobachten wir unsere Atmung, die Spannung in den Schultern, die Kontraktionen im Bauch oder in der Brust und das Gefühl eines Adrenalinschubs oder eines erhöhten Cortisolspiegels.

"Aus statistischer Sicht bedeutet dies, dass, wenn jede Person im Großraum von Los Angeles exponiert ist, wir allein dort 1,4 Millionen Todesopfer erwarten würden..."

"HEILIGE GOTTESMUTTER - das neue Coronavirus liegt bei 3,8!!!... Wie hoch ist der reproduktive R0-Wert? Er liegt auf dem Niveau einer thermonuklearen Pandemie - einen ähnlichen Viralitätskoeffizienten habe ich in meiner ganzen Karriere noch nie außerhalb von Twitter gesehen. Ich will nicht übertreiben."

(An dieser Stelle wollte ich darauf verzichten, Links zu den Quellen anzugeben, mit der Begründung, dass der Zweck dieser Übung nicht darin besteht, eine bestimmte Quelle zu verurteilen, sondern zu zeigen, wie Informationen die Physiologie beeinflussen).

Können wir uns hier ein Bild von der Verbindung machen und wie Stress aus dem Äther kommen und in den eigentlichen physischen Körper eindringen kann? Hat unser Verstand damit begonnen, sich Geschichten darüber auszudenken, was diese Worte für uns persönlich bedeuten, und Visionen von Katastrophen und Untergang zu vermitteln?

Fazit

In der Tat ist der menschliche Geist die kreativste und zerstörerischste Kraft, die es gibt, aber wir verstehen nicht ganz, wie er die Welt, in der wir leben, erschaffen kann. Die meisten von uns haben wenig bis gar kein Verständnis dafür, wie er kontrolliert werden kann.

Mit zunehmendem Lebensalter fällt mir auf, dass ich sehr sensibel auf die Schwingungen von Informationen reagiere, die auf mich zukommen, und auch, dass negative Informationen bei mir bleiben und sich tief in meinem Unterbewusstsein festsetzen, meine Aussichten und meine Stimmung subtil einfärben und sich negativ auf meine Lebensqualität und meine Entscheidungsfindung auswirken. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anhäufung von auf Angst basierenden Erzählungen den inneren Frieden stark beeinträchtigen.

Ich bin mir auch bewusst geworden, dass sich Angst offenbar nicht mit Mitgefühl oder Einfühlungsvermögen vertragen kann und umgekehrt. Sobald ich spüre, dass der Griff der Angst in meinen Geist eindringt und ich merke, dass meine Phantasie beginnt, Geschichten über den Untergang und Phantasien über mögliches persönliches Leid zu produzieren, kann ich all das sofort abschalten, indem ich meine Aufmerksamkeit auf das Wohlergehen anderer richte.

Im Fall des Coronavirus sehe ich, sobald ich Empathie aktiviere, wie diese Geschichte bereits so viele andere Menschen betrifft, und ich fühle mit ihnen, anstatt nur an mich selbst zu denken. Dabei denke ich an Freunde von mir, die in der Notaufnahme arbeiten und vielleicht eines Tages an der Front sein könnten, falls so etwas in meiner Stadt jemals ernsthaft auftreten sollte, und wie sehr sich ihre Entscheidungen von meinen unterscheiden werden. Und ich denke an meine älteren Freunde, die doch aufgrund ihres Alters sehr viel anfälliger für eine pandemische Krankheit wären, und wie viel erschreckender das für sie sein muss. Indem ich das tue, verschwindet meine Angst zu einem großen Teil.

Ja, die Angst vor einer Pandemie ist real, aber die Angst muss es nicht sein. In einer Situation wie einer globalen Pandemie, in der die Angst einen buchstäblich physisch anfälliger für Ereignisse machen kann, ist die Erkenntnis, wie sehr wir die Angst unter Kontrolle haben, ein starkes und notwendiges Medikament.

Über den Autor

Dylan Charles ist Redakteur der "Waking Times" und Moderator des Podcasts "The Battered Souls", welche beide den Ideen der individuellen Veränderung, des gesellschaftlichen Aufbruchs und dem weltweiten Umdenken gewidmet sind. Er ist auf seiner persönlichen Reise zutiefst inspiriert von der schamanischen Pflanzenmedizin und den Künsten Kung Fu, Qi Gong und Yoga. Nach einem siebenjährigen Aufenthalt in Costa Rica lebt er nun in den Blue Ridge Mountains, betreibt dort brasilianisches Jiu Jitsu und genießt es, Zeit mit der Familie zu verbringen. Mit Hunderten von Artikeln hat er Millionen von Menschen auf der ganzen Welt erreicht und inspiriert.

This article (The Coronavirus – Containing Pandemic Fear) was originally created and published by Waking Times and is published here under a Creative Commons license with attribution to Dylan Charles and WakingTimes.com. It may be re-posted freely with proper attribution, author bio, and this copyright statement.

The translation was done by me, Orionvk.

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Guter und nützlicher Beitrag! Angst lähmt und führt mitunter zu Fehlentscheidungen, gerade dann, wenn man in gefährlichen Situationen einen kühlen Kopf bewahren sollte.

Sag das mal @indextrader24, der jeden Tag Panik und Angst schürt wie kein Zweiter. Nach seiner Prognose werden viele Millionen am Corona Virus sterben.

Hab mir die Artikel gerade angesehen und du hast recht, der Inhalt ist komplett entgegengesetzt.

Mit der Geschichte des Coronavirus bietet sich eine außergewöhnliche Gelegenheit zu sehen, wie Furcht durch Informationen viral übertragen

bingo

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