Shape of Water - Film Review

in #deutsch6 years ago

Mit diesem Beitrag versuche ich mich zum ersten Mal an einem Film Review. Da das ja noch nicht schwer genug ist, beginne ich gleich noch mit einem Top Oscar Kandidaten von 2017.

Shape of Water – Das Flüstern des Wassers

von Guillermo del Toro

Zuvor jedoch einmal kurz wie ich dieses (und vermutlich auch spätere) Review aufbauen möchte und worauf ich achten werden.
Meine Reviews sollen keine komplette Zusammenfassung werden und legen keinen Wert auf zu viel Objektivität. Viel mehr repräsentieren sie meine Meinung. Gleichzeitig will ich euch Lust auf Filme machen und in schlimmen Fällen auch vor schlechten Warnen.
Ich werde das Ganze in 3 Teile aufteilen. Beginnen werde ich mit einem kurzen Allgemeinen Abschnitt, in welchem ich bis auf die Prämisse eines Filmes spoilerfrei bleibe. Diesen solltet ihr also immer gefahrenfrei lesen können, außer euch spoilert so mancher Trailer schon zu viel.

Im anschließenden Hauptteil gehe ich etwas näher auf Gestaltung, Ton und natürlich Handlung ein. Etwaige Spoiler können sich dort sicher einschleichen, werden aber vorab markiert.
Im Letzten (abgetrennten) Abschnitt des Hauptteils werde ich, wenn nötig, grob näher auf gewisse Handlungstränge eingehen.
Wichtig, hier werde ich auch schreiben, mit welchem Gefühl ihr hier aus dem Kino geht. Endet er enttäuschend, traurig oder mit einem Happy End. Natürlich verrate ich das eigentliche Ende nicht ^^.

Gut, da wir das jetzt geklärt haben, auf zum

Review von Shape of Water

Bei Shape of Water handelt es sich um einen Film aus dem Jahr 2017. Idee und Umsetzung stammen dabei von Guillermo del Toro. Jener ist euch vielleicht bekannt von Werken wie Pacific Rim oder Crimson Peak. Anders als diese ist Shape of Water jedoch kein Film voller Aktion oder großen Robotern, sondern eine recht reduzierte Liebesgeschichte bzw. ein Thriller. Das Ganze spielt Anfang der 1960er Jahre in einem Meeresforschungslabor in den USA. Dort arbeitet unsere Hauptperson, die stumme Putzfrau, Elisa Esposito (gespielt von Sally Hawkins). Da sie als Putzfrau zu praktisch allen Bereichen des Labors Zugang hat, kommt sie schnell mit dem neusten Forschungsobjekt der Einrichtung in Verbindung. Einem recht humanoiden Fischwesen. Und hier beginnt die mit Witz, Drama und Spannung gespickte Liebesgeschichte des Films. Mehr will ich hier aber nicht verraten, denn dass eine Beziehung zwischen einer Putzfrau und einem Forschungsobjekt unter keinem guten Stern steht, kann sich wohl jeder denken.

Reden wir doch lieber etwas über die künstlerische Gestaltung des Filmes. Gerade zu Beginn hat dieser es nämlich mit seinen Kameraeinstellungen und vor allem mit der sehr atmosphärischen 50er, 60er Jahre Musik geschafft, mich sofort ins Setting zu ziehen. Und auch die geringe Anzahl an Handlungsorten steigert die atmosphärische Wirkung, da diese umso passender gestaltet wurden. Zwar sorgt dies gerade gegen Ende dafür, dass man langsam von den immer gleichen Sets genug hat. Aber zum Glück lenkt die spannende Handlung und die Tatsache, dass sich manche Sets doch regelmäßig im Aussehen ändern, geschickt davon ab.
Die Handlung selbst bleibt, wie gesagt, zwar durchweg spannend und es entstehen keine nennenswerten Längen, jedoch ist sie wie alles in diesem Film auch recht reduziert. Es gibt die Liebesgeschichte, das Problem um diese herum, und einen doch recht klischeehaften Bösewicht. Aber einen großen Plotttwist am Ende oder viele Wendungen müsst ihr hier nicht fürchten. Das ist auch nicht nötig, denn neben der fantastischen Atmosphäre ist die Story so reduziert, dass sie doch durchweg ein Highlight ist. Dazu tragen auch die handelnden Personen bei. Zwar haben die meisten eine angedeutete Tiefe, aber im Großen und Ganzen bleiben sie Abziehbilder der Figuren, welche sie verkörpern. Das machen sie aber wirklich gut. Ich erinnere mich noch sehr gerne an die stetig schnatternde schwarze Kollegin von Elisa, welche es sich nicht nehmen lässt, für sie zu reden und das alles ohne zu nerven. Natürlich ist auch Elisa selbst fantastisch. Wie sie es immer wieder schafft aus ihrem Schatten zu treten und anderen ihre Meinung zu zeigen (sagen geht ja nicht ^^). Eine schöne Szene hierfür war ihr Wutausbruch in der Mitte. Und selbst beim Klischee-Bösewicht wird zumindest etwas tiefe vorgetäuscht, in dem man mehrfach Einblick in seine Familie bekommt oder er auch selbst seine Vergangenheit in einem Gespräch mit seinem Vorgesätzen erzählt.
Aber jetzt mal Butter bei die Fische - Es kann doch nicht alles gut an dem Film sein, oder? Nun im Grunde doch. Sicher, die Geschichte wird nicht jedem gefallen, aber rein technisch und schauspielerisch macht Guillermo hier wenig falsch. Dafür sprechen wohl auch die über 10 Oscar Nominierungen. Dennoch, ein paar Kleinigkeiten haben mich schon gestört. Zum einen die Untertitel, immer, wenn Elisa "spricht". Die hätte man wohl zu 90% weglassen können, da die anderen Personen meist eh wiederholen was sie sagt oder man es an der Antwort ableiten kann. Zum anderem wird dem Film gerne nachgesagt er sei prätentiös. Was ich überhaupt nicht unterstützte. Lediglich eine kurze Szene (ungefähr 30sec lang) am Ende würde dieser Beschreibung gerecht werden und dort wäre schmalzig wohl eine bessere Beschreibung. Und natürlich ist die Geschichte voller Klischees und die Personen sind, wie gesagt, teils wirklich flach gestaltet. Dennoch werden am Ende wohl die meisten wohl recht zufrieden und glücklich nach dem sehr spannenden Ende diesen Film verlassen. (Die letzte Szene war so spannend, dass die ganze Zeit mein Hintermann so nervös hin und her wippte, dass sogar mein Stuhl bebte ^^).

Fazit:

Zum Abschluss bleibt also nur noch die Frage, wem ich diesen Film empfehlen würde? Und dafür müsste ich auf jeden Fall auf die FSK Freigabe hinweisen. Die 16 steht dort nicht ohne Grund. Nicht nur fließt in diesem Werk einiges an Blut. Auch nackte Haut wird euch begegnen. Also nichts für den Filmabend mit kleinen Kindern. Für einen spannenden Abend mit eurem Partner ist er hingegen super geeignet. Hier ist sowohl für die weiblichen als auch die männlichen Zuschauer einiges dabei. Aber auch alleine werdet ihr hier schöne zwei Stunden bekommen.
Allerdings glaube ich nicht, dass sich der Film zum Gleich_Nochmal-Schauen eignet. Aber einmal im Jahr geht der sicher klar.
Also volle Empfehlung, Ansehen!

Allgemeines

  • Regie: Guillermo del Toro

  • Drehbuch: Guillermo del Toro, Vanessa Taylor

  • Musik: Alexandre Desplat

  • Kamera: Dan Laustsen

  • Schnitt: Sidney Wolinsky

  • Erscheinungsjahr: 2017

  • Länge: 123 Minuten

  • Altersfreigabe: FSK 16

Schauspieler

  • Sally Hawkins
  • Michael Shannon
  • Richard Jenkins
  • Octavia Spencer
  • Doug Jones
  • Michael Stuhlbarg
  • David Hewlett
  • Nick Searcy
  • Stewart Arnott
  • Nigel Bennett
  • Lauren Lee Smith
  • Martin Roach
  • Allegra Fulton
  • John Kapelos
  • Morgan Kelly
IMDbRotten TomatoesMetacritic
7,8/10 (91.901)92 %87/100
Stand: 25.02.2018
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Danke für das Review und deine Meinung :).
Wie jedes Jahr habe ich mir alle Trailer der oskarnominierten Filme (zumindest Best Picture) angeschaut. Komischerweise hat mit Shape of Water überhaupt nicht angesprochen, obwohl ich Fantasy eigentlich mag. Auf der anderen Seite hat er wahrscheinlich nicht aus Zufall die meisten Nominierungen und wird weitgehend positiv besprochen in den Medien. Das wird dann wohl ein Film, der in einem halben Jahr auf BluRay angeschaut wird, wenn gerade sonst nichts reizt.

Jup das solltest du machen. Der sollte zuhause genauso gut sein wie im Kino. Das werde ich wohl in zukünftige Reviews mit einfließen lassen. Gibt ja durch aus Filme die im Kino viel besser funktionieren als Zuhause.

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