Ändern Parasiten das Einkaufsverhalten?

Persönlichkeit in Gefahr?

Die Vorstellung, dass winzige, einzellige Lebewesen, kleinste Parasiten unserem Organismus bevölkern, infizieren und dadurch sogar unser Verhalten, unsere Persönlichkeit verändern, vielleicht steuern und kontrollieren könnten, das alles hört sich an, wie aus einem Science Fiction Roman.

Die Realität

Wissenschaftler haben in mehreren Studien herausgefunden, dass die Toxoplasma gondii Erreger eine Verhaltensänderung hervorrufen. So oder so ähnlich kann man die Quintessence aus dem Artikel vom Dr. Manfred Spitzer herausziehen. In seinem Buch „Früher war alles später“, leitet er uns durch eine Reihe von medizinischen Studien, die im 21 Jahrhundert durchgeführt worden sind.

Es werden Zusammenhänge der Infektion von Toxoplasma gondii, die Wirkungsweise der Bakterien in unserem Gehirn und die Auswirkungen auf das Verhalten der Betroffenen beschrieben. Erschreckend ist hierbei, das die Verhaltensänderungen einem nicht bewusst werden. Sofort drängt sich die Frage auf, welche Auswirkung es auf das Einkaufsverhalten hat?

Wer ist betroffen?

Nach den neusten Erkenntnissen sind ca. 42 Millionen Deutsche, also jeder zweiter, betroffen. Bei über 50 Jährigen sind es sogar zwei Drittel, also ca. 35 Millionen. Das Risiko bei den Infizierten krank zu werden steigt um das Doppelte bei Diabetes und Fettleibigkeit. Bei dеr Schwangerschaft, hat es für die Ungeborenen noch eine stärkere Bedeutung, hier werden die Tests bereits in ersten Schwangerschaftswochen durchgeführt, doch die Zahlen sind erschreckend. Trotz aller Maßnahmen, kommen immer noch bis zu 1.500 Kinder im Jahr mit Missbildungen auf die Welt. (Zahlen aus 2016) Diese Befunde waren bereits im letzten Jahrhundert bekannt.

Was haben die Wissenschaftler in diesem Jahrhundert herausgefunden?

„Toxoplasma gondii“ beeinflussen den Dopamin Stoffwechsel, was direkte Auswirkungen auf das Angst- und Sozialverhalten hat, es wird nämlich gehemmt. Die Menschen werden mehr zu Einzelgängern und sind in der sozialen Kommunikation zurückhaltender.

Die Kognitive Leistung nimmt ab was dazu führt, dass das System 1 das unbewusste bzw. emotionale Handeln stärker wird. System 2, das rationale Handeln, mit dem s.g. Vetorecht wird gehemmt. Das Zusammenspiel der beiden Systeme bestimmt unsere Denkweise, die Urteile und Entscheidungen, die wir fällen, und so auch das Handeln.

Ausgehend aus den hinzugewonnenen Informationen, können die Werbeakzente angepasst werden. Dass die großen Marken das wissen, kann an den Trend der Emotionalisierung der Werbung nachvollzogen.

Was bringt uns die Forschung der letzten Jahre im Verständnis der Zielgruppendefinition?

Das Zusammenspiel der beiden Systeme bestimmt unsere Denkweise, die Urteile und Entscheidungen die wir fällen und somit auch das Einkaufsverhalten beeinflussen.

Ausgehend von den Befunden heißt es, dass die gesteigerte Impulsivität auch das Einkaufsverhalten beeinflusst.

Zurzeit gibt es keine Behandlung gegen diesen Parasiten. Zwar entwickeln die Menschen eine Immunität, doch das bedeutet nicht, dass die Parasiten nicht weiterhin das Verhalten der Träger beeinflussen. In Zahlen ausgedrückt, gesamt in Deutschland sind ca. 41,5 Millionen Menschen betroffen, ca. 35 Millionen davon sind über 50 Jahre alt, mit einem Anteil an einem Gesamteinkommen von ca. 55%.

Die betroffenen handeln Impulsiver und das Einkaufsverhalten wird mehr durch das System 1 (Emotio) beeinflusst. Um diese Zielgruppe erreichen zu können muss der Akzent nicht auf das Ratio (System 2) sondern ehr auf die emotionalen Aussagen gelegt werden. Es sind bereits weitere Studien in diesem Bereich angelaufen, es ist abzuwarten was die neuen Ergebnisse ans Tageslicht fördern werden?

In meinem Blog auf werde ich auch weiter über die neusten Erkenntnisse informieren.