Servus, ich würde gerne ein paar Anmerkungen zu dem Thema loswerden. Da eine wirkliche Anonymität im Internet kaum bis sehr schwer zu erreichen ist.

• Prinzipiell finde ich gilt es spätestens seit Snowden zu hinterfragen, welche Software wir verwenden, vorallem, wenn diese Software von großen Anbietern kommen. Norton und Kaspersky sind mitunter eine der größten Anbieter auf diesem Sektor. Insofern kann man auch davon ausgehen, dass Schadcode in erster Linie für diese Antivirenlösungen geschrieben werden. Auch würde ich das Betriebssystem - unter anderem aus ähnlichen Gründen - Windows als Grundlage für ein "sicheres System" nicht wählen.

• Ähnlich verhält es sich mit Punkt 2

• Bei viertens möchte ich anmerken, dass Tor kein Webbrowser ist. Hier liegt ein Mißverständnis vor. Tor ist ein Anonymisierungsnetzwerk. Prinzipiell kann man beinahe jeden Internet-Traffic durch das Tor-Netzwerk schicken. Hierbei wird eine Anonymität des Senders erreicht, indem das zu sendende Paket über viele verschiedene Zwischencomputer (sogenannte Nodes) an das eigentliche Zielsystem vermittelt wird. Jedoch muß man hier sagen, dass es Möglichkeiten der Deanonymisierung gibt, indem man viele dieser Nodes selbst kontrolliert (jeder kann eine Tor-Node einstellen), was auch schon als Angriff genutzt wurde. Es gibt jetzt das sogenannte Tor-Browser-Bundle. Da ist zusätzlich zur Tor-Netzwerk-Verbindungssoftware ein Browser (Firefox) dabei, der zwar etwas angepasst wurde, aber prinzipiell ein normaler Browser ist, welcher nach der Installation automatisch so konfiguriert ist, dass er sich über das Tor-Netzwerk zu Seiten verbindet.

• Ich würde empfehlen verschiedene Emails für verschiedene Accounts zu nutzen. Auch würde ich meinen Nachnamen nicht in mein Pseudonym schreiben, wenn ich versuche anonym zu bleiben.

• Man kann seinen Browser auch so einstellen, dass er überhaupt keine Cookies akzeptiert. Bei den Seiten, die dann Cookies brauchen, kann man dann explizit Ausnahmen erstellen. Desweiteren, kann der Browser so eingestellt werden, dass er automatisch beim Beenden die Cookies löscht. Dennoch gibt es mittlerweile viel andere Möglichkeiten (z.B. History) um User eindeutig zu identifizieren. Eine wirkliche Anonymität ist hier auch sehr schwer zu erreichen.

• Eine Sache über die meiner Meinung nach kaum jemand spricht ist JavaScript. JavaScript-Code wird vom Server (der Seite) gesendet und immer auf der Client-Seite ausgeführt (d.h. lokal bei dir am Rechner durch den Browser). Nachdem wir in der Regel nicht kontrollieren, was hier gesendet wird, ist JavaScript äußerst bedenklich in Hinsicht der Datenhungrigkeit der IT-Giganten.

Ansonsten finde ich, ist es aber eine sehr gute Lösung, wenn man für Facebook z.B. einen eigenen Browser verwendet, wenn auch hier Rückschlüsse über IP, Betriebssystem etc. getroffen werden können. Ich wollte nur hervorheben, dass sich hier niemand Illusionen machen sollte, da eine wirkliche Anonymität zumindest mit den konventionellen Methoden eig. kaum möglich ist.