Ein Brief an die fähigste Drogenbeauftragte dieser Welt. Danke Frau Mortler!
Werte Frau Mortler,
mit größter Freude durften wir kürzlich erfahren, dass Sie der Bundesrepublik für weitere vier Jahre als Drogenbeauftragte erhalten bleiben. Was für ein Glück! Wir gratulieren herzlich und möchten diese Gelegenheit nutzen, Ihre unschätzbaren Leistungen an dieser Stelle ausreichend zu würdigen.
Die Partei: Gott gibt’s, Gott nimmt’s, a bisserl a schwund…
Beginnen wir mit Ihrer Partei – der CSU. Was wäre das Land nur ohne die Christlich-Soziale Union? Eine Partei, die die christlichen Werte im Namen trägt und an ihrer Spitze einen Parteivorsitzenden platziert, der AIDS-Kranke in speziellen Heimen konzentrieren wollte und trotz römisch-katholischer Konfession ein Kind aus einer außerehelichen Affäre hat – da würden wir ebenso positiv zum Alkoholkonsum stehen, wie Sie es tun. Gehört alles zur deutschen Kultur! Genauso wie die 202 Deutschen, die jeden Tag an den Folgen ihres riskanten Alkoholkonsums sterben. A bisserl a schwund is halt immer.
Die Qualifikation: Eine Meisterin der Jugendfürsorge
Als Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft sind Sie ja sowieso geradezu prädestiniert dafür, die Sucht- und Drogenpolitik der Bundesregierung zu koordinieren. Es ist schließlich auch allgemeinhin bekannt, dass ausgebildete Baumpfleger die besten Chirurgen sind. Niemand könnte behaupten, dass Sie Ihrem Job nicht gewissenhaft nachkommen. Als Drogenbeauftragte kümmern Sie sich immerhin “um die jungen Menschen, die zweifelsfrei Probleme haben”. Und wie könnte man jungen Menschen besser helfen als durch eine Kriminalisierung von Cannabis? Verbote führen dazu, dass es weniger Konsumierende gibt, das weiß doch jedes Kind.
Die Argumente: Illegal, weil’s verboten, und verboten, weil’s illegal ist
Ihren Standpunkt zum Thema Cannabis wissen Sie allgemein stets eindrucksvoll zu verteidigen und überzeugen in Diskussionen mit aktuellstem Wissensstand und messerscharfer Argumentation. Warum Cannabis verboten und Alkohol erlaubt ist? “Weil Cannabis eine illegale Droge ist.” Atemberaubend! Aristoteles und Cicero verblassen neben Ihnen, Frau Mortler!
Der Ausblick: Schneller, weiter, Mortler
Seit nunmehr vier Jahren kann das Land auf Ihre Expertise in Sachen Drogen zählen. Zwei Ms für ein Halleluja! Dass man keine Drogen braucht, um wirres Zeug zu reden, demonstrieren Sie am liebsten persönlich – für so viel Einsatz danken wir Ihnen von Herzen und wünschen Ihnen viel Glück für die Zukunft. Bleiben Sie uns noch lange erhalten, Frau Mortler. Wir haben ja sonst nichts zu lachen.
Mehr zum Thema auf: myweedo.de
Frau Mortler ist wieder ein Beispiel von Politikern die ein Fachgebiet vertreten, und keinerlei Ahnung von der Materie haben, oder haben wollen. Die Bundesregierung musste schon auf Anfragen der anderen Parteien zu den umstrittenen Aussagen von Fr. Mortler Stellung beziehen. Das gelang mehr schlecht als recht. Frau Mortler hat z.B. Unwahrheiten bezüglich steigender Konsumentenzahlen in Ländern wo es eine liberale Cannabis-Politik gibt kund getan. Den ganzen Mist den sie verzapft kann man hier gar nicht alles aufzählen.
Die gute Frau wirft auch der "Games-Branche" vor, Computerspiele zu entwickeln die Jugendliche gezielt süchtig machen um die Gewinne zu maximieren. Ich denke das könnte man Brauereien, Smartphoneherstellern oder Autobauern genauso vorwerfen, die auch versuchen auch ihre Produkte attraktiver zu machen.
Zitat Fr. Mortler "Ich sage mit Blick auf das Völkerrecht, dass dieses Völkerrecht uns verbietet, Cannabis in Deutschland zu legalisieren. Wir würden hier internationale Vereinbarungen ignorieren."
-- Wie z.B. mit den USA oder den Niederlanden ??? --
Die Frau ist völlig ungeeignet für den Job und sollte sich ein anderes Resort suchen, oder lieber in ihren gelernten Beruf, der Landwirtin, zurückkehren.
Wie man vom Bauern zum Drogenbeauftragten wird sollte uns doch auch zu denken geben.
Marlene Mortler tweeted @ 08 Jan 2014 - 16:19 UTC
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