Designer Climates?
ist der Name eines kürzlichen Blogeintrags auf Harvard. Er scheint auf Designer Babies anzuspielen, aber das wird im weiteren Text nicht wirklich weiter ausgeführt.
(Ich denke Designer Babies muss ich nicht weiter erklären, falls doch, bitte Kommentar.)
Nachdem Jim Lee vor kurzem angekündigt hat, er würde sich zurücknehmen aus seiner Arbeit an den Webseiten und besonders den "sozialen" Medien und zu lukrativerer Arbeit seiner Profession (Programmieren) zurückkehren, habe ich mir ein altes Interview mit ihm via seine Webseite climateviewer.com angehört. Dann musste ich unbedingt etwas nachschlagen, bemerkte den climateviewer news feed, der u.a. mehrere deutsche Quellen nannte. Anscheinend hat er ein paar Deutsche in seinem discord oder irgendwie sowas. Also habe ich mehrere Quellen begutachtet und teile nun drei mit euch (zwei davon in Deutsch, eine in Englisch).
Es sind:
- Deutsche Welle climate engineering 21.09.
- Bundestag Gesetzesvorschlag zum Londoner Protokoll 26.09.
- Harvard designer climates? 01.10.
Deutsche Welle ist ein 6:30 min Video, das ganz gut in einfacher Sprache erklärt (außer climate engineering gibt es keinen weiteren Fachbegriff, der eingeführt wird), was die beim climate engineering so machen.
Climate engineering ist ein Synonym zu Geo-engineering, lernen wir aus dem Bundestag pdf, S.1
Neben Vermeidungs- und Anpassungsstrategien wird in den letzten
Jahren verstärkt sog. Geo-Engineering (oder auch Climate-Engineering)
zur Bekämpfung des Klimawandels diskutiert. Besonders im Fokus
steht das marine Geo-Engineering [...]
Verschiedene Methoden werden vorgestellt bei dw, z.B. das Nachahmen von Vulkanausbrüchen = SRM solar radiation management (Fachbegriff, der nicht genannt wird), Meeresdüngung und damit Algenwachstum in den Ozeanen (auch dafür gibt es einen Fachbegriff, gerade nicht zur Hand), ...
Grafik von Jim Lees climateviewer.com. (Rechts Zitat von Schumann, Dt. Zentrum für Luft- und Raumfahrt, dlr.de.)
Über das Bundestag Gesetzesgeschwafel will ich jetzt nicht viele Worte verlieren, seine Existenz an sich anmerken. Wer sowas selber lesen will, kann es gerne tun. Ein paar Stichworte zusammengetragen
- Londoner Protokolls zur Regelung des Absetzens von Stoffen für Tätigkeiten der Meeresdüngung und andere Tätigkeiten des marinen Geo-Engineerings
- Eisendüngung Eisensulfat
- LOHAFEX-Experiment
- [UN-Resolution, die] „ermutigt (...), die weitere Erforschung der Eisendüngung der Ozeane zu unterstützen, um mehr Erkenntnisse darüber zu gewinnen“
- „dass es keinen einzigen Geo-Engineering-Ansatz gibt, der gegenwärtig die grundlegenden Kriterien im Hinblick auf Wirksamkeit, Sicherheit und Bezahlbarkeit erfüllt, und dass sich manche Ansätze als schwer einsetzbar oder steuerbar erweisen können“
- unter abermaliger Betonung der anhaltenden Besorgnis über die möglichen Auswirkungen der Meeresdüngung auf die Umwelt
- Schaffung eines globalen, transparenten und wirksamen Kontroll- und Regelungsmechanismus für Tätigkeiten der Meeresdüngung und für andere Tätigkeiten hinwirken
Ich hätte auch (noch) andere Zitate rauspicken können. Wie gesagt, selber nachlesen, wenn gewollt.
Passend zum Untertitel dw "Manipulation am Klima" nun zum Artikel des blogs des Harvard Solar Geoengineering Programs, betitelt Designer Climates?.
Er beginnt mit einem Zitat von Alan Robock aus 2008
"If geoengineering worked, whose hand would be on the thermostat? How could the world agree on an optimal climate?"
Mittlerweile habe ich gelernt, dass Robock wie auch Caldeira, David Keith und Ulrich Schumann Namen sind, die häufiger im Bereich geoengineering auftauchen.
Es geht nun darum, wie sehen die Betrachtungen und Fragen dieses Bereichs des geoengineerings 10 Jahre später aus.
Es werden diverse Artikel und Überlegungen referenziert, teilweise kann man sich hier gut einlesen. (Z.B.: marine cloud brightening oder Cirrus [dt. Zirren] thinning.)
Eine (für mich) zufriedenstellende Antwort gibt es auf die zweite Frage nicht, zur ersten bleibt festzustellen, dass sich die Frage geändert hat (z.B.: lokaler; Varianten). Der Autor gibt in gewisser Weise die Antwort: Feedback, also (grob) Systemtheorie (Kybernetik).
Wird von ihm definiert:
The basic concept is that one uses information about the past observed system state to regularly adjust whatever changes are being imposed. In the case of solar geoengineering, one looks at how far one is from the objective; using global mean temperature as an example, if it's too hot, do more solar geoengineering, and if it's too cold, do less. [Hervorhebung (der 'Definition') meine.]
[Mr. X...] demonstrated that feedback can work even if the system is not perfectly known; e.g., what if our estimates of climate sensitivity were off by 50%? This is a critical point because, if solar geoengineering would ever be implemented, the consequences of errors can be drastic, and society doesn't get do-overs – we would have to get it right the first time.
Dann, was man als abschließende "Antwort" auf die Eingangsfragen betrachten könnte:
So ten years following Robock's article, where are we now, and where are we going? For starters, I think we now know enough to ask different questions. It may be possible to meet multiple, simultaneous objectives in the climate system. The community has demonstrated that some things can probably be controlled. There will almost certainly be limits to what can be controlled – solar geoengineering is not a panacea. [panacea=Allheilmittel]
Definitiv haben sie kein Problem damit überhaupt über die Eingangsfrage "If geoengineering worked, whose hand would be on the thermostat?" zu reden.
Die affektiven Reaktionen auf solche Aussagen von Forschern können sehr unterschiedlich ausfallen. Ich verzichte einige Beispiele dafür zu geben, bleibe stoisch und hoffe stattdessen darauf einige in den Kommentaren einfangen zu können.
mielia
Die Systeme um die es da geht sind dermaßen komplex das wohl auch 10 Jahre nicht ausreichen sie zu verstehen. Wie es da ja auch heißt: Wir haben jetzt genug Wissen um andere, bessere Fragen stellen zu können.
Die Systeme um die es da geht sind dermaßen komplex das wohl auch 10 Jahre nicht ausreichen sie zu verstehen.
Da kann ich wohl nicht anders als zustimmen :D.
chemtrails?
Ich glaube das Wort kommt in den verlinkten Artikeln und Videos nicht vor.