Über die Ursprünge des Globalismus - Teil I
Auf den Spuren der New World Order.
„Eine der traurigsten Lehren der Geschichte ist die folgende: Wenn wir Menschen nur lange genug getäuscht wurden, neigen wir dazu, jeden Beweis für eben jenen Vorgang zu ignorieren. Wir sind an der Wahrheit nicht länger interessiert. Wir sind voll und ganz von der Täuschung eingenommen. Es ist einfach zu schmerzhaft, einzugestehen, und sei es nur sich selbst, dass es uns erwischt hat. Wenn Sie einem Scharlatan einmal Macht über sich geben, bekommen Sie sie so gut wie nie zurück.“ Dieses Zitat stammt von dem amerikanischen Astronomen Carl Sagan und soll an dieser Stelle nicht weiter kommentiert werden. Ich verspreche Ihnen: Sie werden mit der fortschreitenden Lektüre des Textes erkennen, was es damit auf sich hat.
Folgen Sie mir doch zunächst bitte in das Jahr 1951, in die Vereinigten Staaten von Amerika. Nazi-Deutschland ist seit sechs Jahren besiegt, jedoch wurde die Angst vor Hitler schnell durch die Angst vor dem Kommunismus und dessen Ausbreitung ersetzt. Jene Nachkriegsjahre sind daher auch von dem Namen des republikanischen Senators Joseph McCarthy bestimmt. Dieser hatte den Eindruck, dass die amerikanische Regierung in den vorangegangenen Jahren mehr und mehr von Kommunisten unterwandert worden war, und nutzte seine Position im Senat, um jene unter dem lauten Geheul der Medien ausfindig zu machen.
Im Schatten dieser Ereignisse legte der Abgeordnete Edward E. Cox dem 82. Kongress der Vereinigten Staaten einen Beschluss vor, der es vorsah, die von der Steuer befreiten Stiftungen des Landes zu durchleuchten. Diese hatten in den vorangegangenen Jahren bereits ein großes Maß an Misstrauen auf sich gezogen, und viele Amerikaner begannen eine Verbindung zu sehen zwischen dem sich in ihrem Land ausbreitenden Linksradikalismus und der Arbeit eben jener Stiftungen.
Der Gesetzesbeschluss wurde also weitergeleitet, auf den Kongresskalender gesetzt und zu Beginn des darauf folgenden Jahres mit einer knappen Mehrheit verabschiedet. Was darauf folgte, hat René A. Wormser, der Justitiar des daraufhin gegründeten Komitees und Autor des Buches „Foundations – Their Power and Influence“, passend auf den Punkt gebracht, als er schrieb: „Das Komitee trat ein wie ein Löwe und endete wie ein Lamm.“
Die vorgeladenen Personen waren fast ausschließlich von eben jenen Stiftungen (Rockefeller, Carnegie, Ford) entsandt worden und hatten für ihre Arbeitgeber nichts als Lob übrig. Einzig ein Mann namens Alfred Kohlberg bezeugte einen Vorgang, den er als „kommunistische Infiltrierung“ seiner Stiftung (Institute of Pacific Relations) bezeichnete, und war bereit, dies auch unter Eid auszusagen, was alle anderen verweigerten. Und so formulierte das Komitee zu Beginn des Jahres 1953 einen Abschlussbericht, in dem von dem beschriebenen Symptom, der Verbreitung linksradikaler Ideen, auf eine teilweise vollzogene Unterwanderung der Stiftungen durch die Kommunistische Partei geschlossen wurde.
Ebenfalls in dem Bericht enthalten war eine Stellungnahme des Kongressabgeordneten B. Carroll Reece, der seinen Eindruck zu Papier brachte, dass das Komitee nicht über genügend Zeit verfügt habe, um der Aufgabe und den gestellten Ansprüchen gerecht zu werden. Aus dem Grund schlug er ein Neuaufnahme der Untersuchung vor, die vom 83. Kongress schließlich genehmigt wurde und zwei Jahre Zeit bekommen sollte.
Schon als das Komitee seine Arbeit aufnahm, zeichnete sich ab, dass es sich auf große Widerstände würde einstellen müssen. Bereits bei den vorangegangenen Untersuchungen meinten viele Abgeordnete Ungereimtheiten zu erkennen – eine Vermutung, die sich nur weiter erhärten sollte. So fehlten bereits bei der Übernahme wichtige Dokumente, die unter der Führung von Edward Cox zusammengetragen worden waren, von den beantragten finanziellen Mitteln wurde oft nur die Hälfte genehmigt, und mit dem demokratischen Kongressabgeordneten Wayne Hays wurde jemand innerhalb des Komitees plaziert, der sich dessen Sabotage verschrieben hatte. René A. Wormser fand dafür in seinem Buch folgende Worte: „Mr. Reece verstand nach dem Beginn der Untersuchung, und vielleicht sogar schon davor, dass wir uns auf jede nur erdenkliche Hürde einrichten mussten, die man uns in den Weg legen konnte.“
Woher stammte dieser Widerstand? Wormser verweist in seinem Buch auf eine Vielzahl von Kräften, die sich der Bekämpfung des Komitees verschrieben hatten. Immer wieder bezieht er sich auf die verzerrende und lückenhafte Berichterstattung der „liberalen“ Presse, in der „eine Flachserei von Mr. Hays“ es stets auf die Titelseite schaffte, der Nachweis von subversivem Handeln der Stiftungen jedoch ohne Erwähnung blieb. Des weiteren gab es Widerstand aus den politischen Reihen. Laut Wormser habe Wayne Hays eines Tages davon berichtet, dass er aus dem Weißen Haus kontaktiert und darum gebeten wurde, die Arbeit des Komitees zu einem vorzeitigen Ende zu bringen. Er habe angegeben, die Republikaner ihre eigenen Kämpfe austragen lassen zu wollen, jedoch blieb unter jenen, die die Untersuchungen ernst nahmen, ein Unbehagen darüber zurück, dass „jemand in der Nähe des Präsidenten sich einer solchen Tat schuldig gemacht hatte“.
Wenn sich nun aufrechte Bürger, die nichts weiter taten, als legitime Fragen zu stellen, einer derart koordinierten und teilweise aus den innersten Zentren der Macht stammenden Attacke gegenübersahen, sollte man unter Umständen ein Wort darüber verlieren, was Herren wie Edward Cox oder B. Carroll Reece den Stiftungen konkret vorwarfen und für welche Vermutungen sie stichhaltige Beweise in der Hand halten wollten. Es ging bei den Untersuchungen nicht fundamental um das „ob“, sondern vielmehr um das „warum“ der Subversion. Warum schienen sich die Stiftungen der Aufgabe verschrieben zu haben, Amerika in ein neues Zeitalter zu überführen, in der die urliberale Verfassung an Bedeutung verlieren und man sich Idealen wie „dem Gemeinwohl“ und der „sozialen Gerechtigkeit“ zuwenden sollte?
Um diese Frage zu beantworten, bedarf es keiner Spekulation. Es reicht voll und ganz, die Herren zu zitieren, die hinter jener Transformation stecken.
Einen guten Einblick in die Anfänge jener Stiftungen liefert Lance Klass‘ Buch „Die Leipzig Connection“, in dem er insbesondere Rockefellers Philanthropie unter die Lupe nimmt. John D. Rockefeller, der zu Beginn des letzten Jahrhunderts nahezu die gesamte Ölproduktion der Vereinigten Staaten kontrollierte, war durch seine rücksichtslosen Geschäftspraktiken schnell zum unbeliebtesten Mann des Landes avanciert. Als vorausschauender Geschäftsmann identifizierte er die ihm feindlich gesonnene öffentliche Meinung, also das aus emsigen und aufmerksamen Individuen bestehende amerikanische Volk, als Gefahr für die Zukunft seiner Unternehmung und machte sich an die Behebung dieses Problems. Hier ging er sozusagen an dessen Wurzel, als er die Erziehung der amerikanischen Jugend ins Visier nahm.
Es folgte die Gründung des „General Education Board“, eines Vorläufers der Rockefeller-Stiftung. Dessen Vorsitzender Frederick Taylor Gates fand folgende Worte, um die von ihm unternommene Aufgabe zu beschreiben: „In unseren Idealvorstellungen haben wir unbegrenzte Mittel, und die Leute fügen sich mit völliger Hingabe unseren formenden Händen. Die gegenwärtigen Erziehungs-Konventionen entschwinden ihren Geistern und, ungehindert durch Tradition, breiten wir unseren guten Willen über ein dankbares und ansprechendes ländliches Volk. Wir werden nicht versuchen, diese Leute oder eines ihrer Kinder zu Philosophen oder zu Menschen der Lehre oder Männern der Wissenschaft zu machen. Wir haben aus ihnen nicht Autoren, Publizisten, Dichter oder Männer der Schrift zu ziehen. Wir werden weder nach werdenden großen Künstlern, Malern und Musikern suchen, noch nach Anwälten, Doktoren, Predigern, Politikern, Staatsmännern, von denen wir über ein großes Potential verfügen. Die Aufgabe vor uns wird eine sehr einfache und ebenso schöne sein, die Leute so, wie wir sie vorfinden, für ein vollkommen ideales Leben dort, wo sie sind, auszubilden.“
Sollten Sie noch einen Zweifel daran haben, welche Botschaft in diesen Worten steckt, so verweise ich gerne auf den Journalisten John O‘Donnell, der in bezug auf die späteren Erkenntnisse des Reece-Komitees folgendes von sich gab: Laut ihm kam dem Komitee in jenem Moment die „fast unmögliche Aufgabe“ zu, „den Steuerzahlern das mitzuteilen, was tatsächlich der Wahrheit entsprach“. Diese Wahrheit fasste er folgendermaßen zusammen: „dass die gigantischen Vermögen, die von Großindustriellen wie John D. Rockefeller, Andrew Carnegie und Henry Ford angehäuft wurden, nun genutzt wurden, um jene freie Marktwirtschaft zu zerstören oder zu untergraben, die jene Vermögen einst gebar“.
Was sich bei Gates‘ Worten noch unter dem Mantel der Philanthropie verbirgt, wird bei O‘Donnell schonungslos offengelegt. Diese Männer hatten im Laissez-faire-Amerika des 19. Jahrhunderts große Reichtümer angehäuft und nutzten ihr Vermögen nun, um mit Hilfe des Staates die Leitersprossen der sozialen Mobilität abzusägen. John D. Rockefeller beispielsweise trug zu dem Import preußischer Bildungsstandards in die USA bei, die das Kind als eine zu programmierende Maschine sahen und die das einst von Johann Gottlieb Fichte formulierte Ziel in sich trugen, „die Freiheit des Willens gänzlich zu vernichten“ („Reden an die deutsche Nation“). Der Vergangenheit angehören sollte das Amerika, das seinen Bürgern ein Höchstmaß an individueller Freiheit zuschrieb und es ihnen erlaubte, unter dezentralen Strukturen groß zu werden, sich frei zu entwickeln und ihren amerikanischen Traum zu verfolgen. Rockefeller, Carnegie und Ford waren an der Spitze angekommen. Und sie sahen nicht vor, diesen Platz jemals wieder abzugeben.
Viele haben sich seither daran versucht, das Lebensgefühl in jenem alten Amerika in Worte zu fassen, man denke nur an Alexis de Tocquevilles „Demokratie in Amerika“ oder Stefan Zweigs Roman „Die Welt von Gestern“. Die schönsten Worte mögen jedoch von dem Autor und ehemaligen Lehrer John Taylor Gatto stammen, der eine Gesellschaft beschreibt, die „gesättigt war mit Ideen wie Pflicht, harter Arbeit, Verantwortung und Eigenständigkeit“. Vom Selbstverständnis der damaligen Amerikaner schreibt er: „Wörter vermögen es nicht angemessen wiederzugeben, welch unglaubliche Radikalität sich in unseren stillen Dörfern verbarg, der Glaube, dass einfache Leute das Recht haben, sich selbst zu regieren.“
Das ist das Amerika, das die oben genannten Herren zerstören wollten. Schluss sollte sein mit dem wilden Individualismus, einer selbstbewussten und selbstbestimmten Bevölkerung und dem Erfindergeist der einfachen Leute, der diesen Magnaten ihren Reichtum nur streitig gemacht hätte. Stattdessen brachten sie uns auf den Weg der nie endenden Machtzentralisierung und trichterten den heranwachsenden Amerikanern ein, dass es normal sei, von „Experten“ der Zentralregierung verwaltet zu werden, dass man den Prozess der ständig schwindenden Freiheiten als Fortschritt und den Eintritt in eine gerechtere Ära begreifen sollte. Sie schufen die Grundlage für die Herausbildung einer fast schon feudalen Gesellschaftsstruktur und pflanzten den Amerikanern die suizidale Auffassung ein, dass diese sich durch weitere Zentralisierung aufheben ließe.
Wenn Sie dieses Bild der Geschichte vor sich sehen, überrascht es Sie dann noch, dass der Satz „Wettbewerb ist eine Sünde“ von John D. Rockefeller stammt?
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Teil II folgt morgen um 18:00 Uhr.
Sehr interessant, danke!
Danke! Teil II ist nun auch (früher als gedacht) online =)