Treffpunkt: Ubahn

in #deutsch6 years ago

Alltagsgeschichte. So heißt eine österreichische Fernsehreportagereihe von Elizabeth Spira, die von 1985 bis 2006 produziert und im Österreichischen Rundfunk ausgestrahlt wurde. Der Film beobachtet und portraitiert Menschen vorrübergehend im öffentlichen Raum. Die meisten Folgen wurden in Wien aufgenommen.

Das Bier vor der Arbeit, Heroin am Karlsplatz, Elend, Jugend, Jesus Christus der Erlöser

Der Blick wird auf das Leben der sogenannten „kleinen Leute“ samt deren Problemen geworfen. Es treten immer wieder Menschen auf, die man als sonderbar bezeichnen könnte. Auch solche, die sehr Emotionales oder Persönliches aus ihrem Leben preisgeben werden interviewt. Vor laufender Kamera kommt es nicht selten zu teils recht heftigen Auseinandersetzung, oder auch politischen Diskussionen. Aufgrund der auf die Zuschauer oft amüsant wirkenden Geschehnisse beziehungsweise Darstellungen und ihrer speziellen Art Fragen zu stellen wurden die Alltagsgeschichten Spiras auch über die österreichischen Grenzen hinweg bekannt. Die Filmreihe zeigt die typisch österreichischen Seele, so gilt es.

Die Alltagsgeschichte Treffpunkt: Ubahn aus dem Jahr 1993 gefällt mir besonders gut. Der Film zeigt ein Wien, in dem ich mich täglich bewege, zeigt Infrastruktur, die ich täglich nutze, aber zeigt Menschen, die es heute so vielleicht nicht mehr gibt.

„Die Filme der Frau Spira sind der absolute Wahnsinn! Habe selten Filmemacher gesehen die es so unglaublich gut schaffen Menschen und Geschichten vor die Kamera zu bringen. Einerseits fühlt man sich wie ein Gaffer der die "einfachen" Leute beobachtet, andererseits ist es teilweise einfach spannend oder auch amüsant diesen ganzen "Typen" zuzusehen wie sie sind, wie sie sich verhalten und einen so manches Mal zum Fremdschämen bringen. Eine Art Filmemacherei die heute in dieser Art längst ausgestorben ist und so sicherlich auch nicht mehr realisierbar wäre.“,
kommentiert jemand auf YouTube.

Überzeugt euch selbst von diesem Juwel!

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Hab ihn auch gesehen und muss sagen, dass das wirklich brutal ist, wie schonungslos hier menschliche Abgründe beleuchtet werden. Spira´s Strategie ist, zwar ab und zu Fragen zu stellen, aber ansonsten nur zu beobachten und nie zu kommentieren oder gar zu werten. Wenn da offensichtliche Psychopathen dabei sind, extreme Rassisten und auch stark Selbstmordgefährdete und das einfach so im Raum stehengelassen wird, dann wird einem schon sehr mulmig. Heutzutage wäre so ein Film unmöglich zu zeigen aufgrund der pol. Korrektheit. Müsste eigentlich demnächst von YT gelöscht werden.
Da ich früher täglicher U-Bahn Benutzer war, kenne ich viele der gezeigten Stationen. An den WALULISO kann ich mich noch gut erinnern, der war stadtbekannt - ist schon längst gestorben. Nostalgiefeeling pur. Nur das Publikum hat sich seit damals stark verändert...

Finde auch die Journalistin genial.

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