Die Borderline-Störung und die Dissoziation...

in #deutsch6 years ago (edited)

Unter Dissoziation versteht man ein Verhalten, welches alle Menschen kennen, jedoch bei depressiven Menschen häufiger vorkommt und sehr stark automatisiert abläuft.

Körperlich fühlt es sich schwer und taub, emotional leer an; man hat sehr wenig Kontakt zu den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen, hat kaum eine Verbindung zur Außenwelt und ist irgendwie wie "weggetreten".

Dissoziation heißt, bestimmte Aspekte der Bewusstseinswahrnehmung sind "abgespalten". Das bedeutet, dass diese Aspekte gar nicht oder sehr verzerrt wahrgenommen werden können. Betreffen kann dies vor Allem die Wahrnehmung der eigenen Person, der Gefühle, des Körpers, der Umwelt, das Raum- und Zeitempfinden und auch die Steuerung von gewissen Verhaltensvorgängen.

Die Dissoziation brauchen Menschen besonders in Notfallsituationen, um gefährliche Ereignisse von der Wahrnehmung abzuschirmen und georndetes Handeln zu ermöglichen. Zum Beispiel kann ein Notarzt, welcher zu einem Verkehrsunfall gerufen wird, seine Gefühle nicht vollständig wahrnehmen, da diese seine Fähigkeit, effektiv und schnell zu handeln, beeinflussen und beeinträchtigen würden.

Zu einem Problem wird Dissoziation dann, wenn es mit großer Häufigkeit auftritt und als "nicht steuerbar" erlebt wird und dadurch niederschwellig der Emotionsvermeidung dient. Oft ist dies bei Menschen mit Depressionen der Fall, welche dissoziatives Verhalten schon früh zum Schutz in emotional belastenden Situationen benötigten.


Woran erkennt man eine Dissoziation?

Die Dissoziation zeigt sich bei jedem Menschen etwas unterschiedlich.
In der folgenden Auflistung sind einige typische Beschreibungen:

  • Veränderte Körperwahrnehmung (der gesamte Körper bzw. bestimmte Körperteile fühlen sich dumpf, fremd, schwer oder in der Größe verändert an; veränderte Schmerzwahrnehmung)
  • Erinnerungslücken, "Gedächtnisaussetzer", nüchterner "Filmriss"
  • Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsstörungen
  • Die Umwelt oder auch die eigene Person werden als unwirklich wahrgenommen ("daneben stehen", "wie in Watte gepackt", "unter einer Glasglocke lebend", Gefühl der Abgeschnittenheit gegenüber anderen)
  • verändertes Sehen / Hören (dumpf, verschwommen, gedämpft)
  • Gefühlte innere Leere bzw. starkes "Nichts-Gefühl"
  • Starrer und leerer Blick ("Tunnelblick")
  • gleichförmiges und unflexibles Bewegungsmuster ("Automat", "Autopilot")
  • Verlust von Zeit- und Raumgefühl

Was kann getan werden, um Dissoziation entgegenzuwirken?

Erstmal ist es wichtig zu verstehen, warum und wann solch ein Verhalten auftritt und weshalb es entstanden ist. Danach sollte überlegt werden, welche Vor- und Nachteile dieses Verhalten heute hat und ob daran gearbeitet werden sollte, um wieder mehr Kontrolle über die Aufmerksamkeitslenkung zu bekommen.


Wie bekommt man dissoziative Zustände in den Griff?

Antidissoziative Strategien haben das zentrale Ziel, die eigene Aufmerksamkeit im HIER und JETZT zu fokussieren.

  • Aufrechte und zugewandte Körperhaltung welche zwischendurch immer leicht verändert werden sollte
  • Bewegung (wie spazieren gehen, einen Ball werfen und fangen, Yoga-Übungen machen,...); wichtig: keine gleichförmigen Bewegungen, immer kleine Veränderungn
  • Blickkontakt zu anderen Menschen aufnehmen
  • Sich in Zeit und Raum orientieren aber keinen Fixpunkt anvisieren
  • Gedankliches verankern, dass man sich im Hier und Jetzt befindet, nicht in einer früheren Situation (Diskriminationstraining: überprüfen von Unterschieden zwischen früher und heute)
  • Guter Bodenkontakt (mit beiden Füßen fest am Boden, zwischendrin kann festes Aufstampfen oder auch Aufstehen ganz hilfreich sein)
  • starke körperliche Reize, durch welche man im Augenblick ist und die Anspannung überprüfen und regulieren kann (Kältepackung, kaltes Duschen, starke Gerüche, scharfes Essen,...)
  • Zulassen und wahrnehmen von Gefühlen
  • Auf die eigenen Bedürfnisse achten
  • Zuhören und beteiligen bei Gesprächen
  • Auf gesunde Ernährung, genügend Flüssigkeitszufuhr und ausreichend Schlaf achten
  • Die Muskeln lockern und mehrfach tief durchatmen
  • Für frische Luft sorgen


Alle in diesem Artikel verwendeten Bilder sind CC0 Creative Commons von https://pixabay.com/


Dankeschön für deine Aufmerksamkeit!


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