Mein erster Marathon
Schon lange hatte ich den Traum einmal einen Marathon zu laufen. Allerdings war meine Kondition aufgrund des jahrelangen, einseitigen Krafttrainings so gut wie nicht vorhanden. Doch Ende 2016 beschloss ich mein Vorhaben in die Realität umzusetzen und recherchierte, wie ich es als Laufanfänger mit nur 6 Monaten Vorbereitungszeit schaffen könne.Da ich mich allerdings nicht 42 Kilometer lang quälen wollte, um dann sagen zu können, ich hätte mein Ziel erreicht, stellte ich meine Ansprüche an mich etwas höher.So nahm ich mir vor, den Marathon unter 4 Stunden zu laufen. Gesagt. Getan.
Anfangs bestand mein Training aus drei, später aus vier Laufeinheiten pro Woche, wobei ich die Distanz des Long-Runs von anfänglichen 10 Kilometer um zwei Kilometer pro Woche erweiterte. Alle 4 Wochen legte ich eine siebentägige Regenerationspause ein. In dieser Zeit achtete ich besonders darauf, das Laufpensum deutlich zu reduzieren, um Muskeln und Gelenke zu schonen.
Das halbe Jahr Training verging super schnell und verlief zum Glück bis auf ein paar kleine Beschwerden verletzungsfrei.
Dann war der große Tag, der 23. April 2017 gekommen.
Positive Energie am Start
Am Tag des Vienna City Marathons befand ich mich konditionell in Topform und wartete aufgeregt mit rund 30.000 weiteren Laufbegeisterten auf den Startschuss.
Die Atmosphäre während des gesamten Laufes war atemberaubend. Fasziniert von der Kulisse, der positiven Energie im Starterfeld, vergingen die ersten 20 Kilometer wie im Flug und ich lag super in der Zeit. Das frühlingshafte Wetter trug dazu bei, dass sich viele den Event nicht entgehen ließen. So hatten sich viele Zuschauer entlang der Strecke versammelt, um die Läufer lautstark anzufeuern.
Kilometer 20
Die erste „Down-Phase“ setze ab Kilometer 30 ein. Denn ein Mitläufer, an dessen Tempo ich mich zuvor orientiert hatte, konnte seine Leistung nicht mehr halten. Ich versuchte einen neuen Läufer zu finden, an dem ich mich orientieren konnte. Doch stellte sich dies schwieriger heraus als gedacht. Die meisten Mitstreiter um mich herum liefen langsamer. Auch die Staffelläufer irritierten mich, da sie in einem zu hohen Tempo an mir vorbeiflitzten, ich musste also selber mein Tempo finden.
Ab Kilometer 35 begann ich wirklich zu kämpfen. Ich quälte mich von einem Verpflegungsstand zum nächsten, in der Hoffnung genügend Energie aus den zuckerhaltigen Cola-Drinks zu gewinnen. Ziemlich am Ende des Marathons, befand sich ein Streckenabschnitt mit wenigen Zusehern. Zusätzlich ging es noch leicht bergauf. Während ich mich durch die letzten Kilometer quälte, versuchte ich mir Mut zu machen. So gingen mir alle langen Laufeinheiten durch den Kopf, durch die ich mich während meiner Trainingsphase kämpfte. So wusste ich, dass ich schon öfters an meine Grenzen gestoßen bin, aber diese auch überwinden konnte. Aufgeben? Bestimmt nicht!
Kilometer 30
Ich glaube, dass ich bei Kilometer 38 das erste Mal realisierte, das ich meine Traumzeit von unter 4 Stunden wirklich erreichen könne. Das verlieh mir noch einmal einen zusätzlichen Motivationsboost, da auch der Streckenabschnitt wieder flacher wurde.
Als die Zielgerade nur noch 1 Kilometer entfernt war, wusste ich dass ich es fast geschafft hatte. Die Stimmung im Feld war unglaublich positiv. Alle Läufer jubelten sich gegenseitig zu. Die Zurufe der Zuschauer trieben einen Richtung Ziellinie.
Endlich im Ziel angekommen, überwältigten mich meine Emotionen. Sechs Monate hatten sich gelohnt. Denn ich hatte den Marathon in 3 Stunden 54 Minuten und 16 Sekunden absolviert. Was für ein toller Einstieg in den Laufsport, dachte ich. In diesem Moment wusste ich, dass das keine einmalige Sache sein würde. Im Ziel wurde ich auch herzlich von meiner Familie empfangen, die mich während des Laufes schon tatkräftig anfeuerte.
Während ich euch diese Zeilen schreibe, wird mir eines wieder ganz klar: Dieses Erlebnis war definitiv eines der schönsten in meinem Leben.
Erschöpft aber Glücklich!
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