Der Buchsbaumzünsler – Was tun gegen den Gartenschreck ?!

Der Buchsbaum ist einer der bekanntesten Zierpflanzen in Europa. Es gibt wohl keinen Park oder Schlossgarten, der ihn nicht in irgendeiner Form besitzt. Leider haben diese wunderschönen Gärten seit einigen Jahren einen Feind.

Der Buchsbaumzünsler ist die Raupe eines Schmetterlings, der bisher in China, Japan und Korea beheimatet war. Sein lateinischer Name lautet Cydalima perspectalis, gehört zur Klasse der Insekten und in die Ordnung Schmetterlinge.
Bemerkbar macht er sich hierzulande vor allem dadurch, dass die Raupen unsere Buchsbäume kahlfressen. Nachdem sie sich vollgefressen haben, verpuppen sich die Raupen und warten darauf, dass sie sich zu einem Schmetterling verwandeln, auch Metamorphose genannt. Dieser Schmetterling kann bis zu 10 km weit fliegen und legt seine Eier an einem anderen Buchsbaum, an die Blattunterseite ab. Nun schlüpfen die Raupen und fressen sich wieder durch den Buchsbaum.

Diesen Zyklus durchläuft dieses Insekt in unseren Gebieten dreimal im Jahr. Wer sich das jetzt einmal vor Augen führt, sieht, dass wir ein Problem haben. Zum einen hat dieser Buchsbaumschädling eine sehr schnelle Vermehrungsrate. Die Anzahl der Raupen bzw. der Schmetterlinge vermehrt sich jährlich um das Dreifache und zum anderen hat jedes Tier einen Verbreitungsradius von ca. 10 km.

Wie kann man nun dagegen vorgehen?

Das Effektivste wäre, die Buchsbäume zu entfernen und auf Alternativen ausweichen. Da gäbe es z. B. die japanische Stechpalme oder die Zwerg-Eibe. Viele deutsche Parks haben den Kampf gegen den Zünsler bereits aufgegeben und auf andere Pflanzen umgesattelt. Jedoch möchte nicht jeder seinen über Jahre hinweg groß gezogenen, gut gepflegten Buchsbaum direkt aufgeben. Daher bieten sich folgende Möglichkeiten an:

• Die Raupen per Hand ablesen, luftdicht verpacken und in den Restmüll geben
• Mit einem Hochdruckwasserstrahl möglichst viele Raupen von der Pflanze abspritzen
• Befallene Buchsbäume möglichst weit runter schneiden und im nächsten Jahr genau beobachten

Wenn das alles nichts hilft, können verschiedene Insektenschutzmittel helfen. Neben den chemisch hergestellten Wirkstoffen wie Acetamiprid (wenig giftig für Menschen, jedoch giftig für Bienen) und Thiacloprid (sehr giftig), die zu den Nervengiften der Neonicotinoide gehören, gibt es auch natürliche Möglichkeiten. Dazu gehören beispielsweise die Behandlung des Buchses mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis. Diese Bakterien bildet ein Toxin, welches den Verdauungstrakt der Raupe kollabieren lässt. Dadurch stirbt die Raupe. Nutzt man dieses Mittel allerdings über einen längeren Zeitraum, kann es dazu führen, dass die Raupen sich verändern und nicht mehr auf das Toxin reagieren bzw. es nicht mehr daran sterben. Die Zünsler haben eine Resistenz erlangt und fressen weiter unsere Buchsbäume kahl.

Ein weiterer Wirkstoff ist Azadirachtin. Dieser wird aus den Samen des Neembaumes gewonnen. Dieser verhindert, dass die Raupen sich weiter entwickeln können und sterben. Aber auch hier, wie bei allen Insektiziden, kann es über die Jahre hinweg zu Resistenzausbildungen kommen. Möchte man eine lange Wirkung haben, sollte man die einzelne Mittel miteinander abwechseln.
Beachtet jedoch, dass es sich hier, auch wenn es natürlich vorkommende Stoffe sind, um Chemikalien handeln, die nur sachgerecht genutzt werden sollten. Richtige Schutzkleidung (Handschuhe und Atemschutz) und die richtige Dosierung sind dabei besonders hervorzuheben. „Die Dosis macht das Gift“, sagte schon der Naturwissenschaftler Paracelsus im 16. Jahrhundert. Achtet auch während des Sprühens darauf, dass keine weiteren Personen, Lebensmittel und Tiere in direkter Umgebung sind.

Wenn das alles nichts nützt, dann muss man sich wohl oder übel von den schönen Buchsbäumen verabschieden und auf andere Zierbäumen umgestiegen.

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Liebe Steemians,
auch bei uns im Garten ist der Buchsbaumzünsler in den letzten Jahren eingezogen und wir versuchen es mit der oben beschrieben Kombination aus Bacillus thuringiensis, Azadirachtin und Acetamiprid um die Buchsbäume die nächsten Jahre zu erhalten.
Was habt ihr für Erfahrungen gesammelt und seht ihr eine Insektizid unabhängige Lösung in den nächsten Jahren? Manche behaupten, die heimischen Vögel würden die Raupen fressen. Konntet ihr so etwas beobachten? Ich freue mich auf eure Antworten!

Eure Maleja

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Alle Bilder sind von www.pixabay.com

Quellen:
https://www.buchsbaumzuensler.net/

Nagy, A., Szarukán, I., Csabai, J., Molnár, A., Molnár, B. P., Kárpáti, Z., Szanyi, S. and Tóth, M. (2017), Distribution of the box tree moth (Cydalima perspectalis Walker 1859) in the north-eastern part of the Carpathian Basin with a new Ukrainian record and Hungarian data. EPPO Bull, 47: 279–282. doi:10.1111/epp.12384

Nacambo, S., Leuthardt, F. L. G., Wan, H., Li, H., Haye, T., Baur, B., Weiss, R. M. and Kenis, M. (2014), Development characteristics of the box-tree moth Cydalima perspectalis and its potential distribution in Europe. J. Appl. Entomol., 138: 14–26. doi:10.1111/jen.12078

Larry P. Sheets, Abby A. Li, Daniel J. Minnema, Richard H. Collier, Moire R. Creek & Richard C. Peffer (2016), A critical review of neonicotinoid insecticides for developmental neurotoxicity. Critical Reviews in Toxicology Vol. 46. http://dx.doi.org/10.3109/10408444.2015.1090948