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RE: Wie ein Fliesenleger die Riester-Rente erfindet und Millionen Sparer um ihr Geld bringt

in #deutsch3 years ago

Als Diplom Betriebswirt der Fachrichtung Versicherung und unabhängiger Versicherungsmakler seit nunmehr 20 Jahren sehe ich die Sache so: Ja, Riester hat hohe Kosten und je nach gewählter Produktart sind da auch Verträge dabei, die nicht gerade lukrativ für Kunden sind. Es gibt bei Riester aber auch genug Fälle, in denen sich so ein Vertrag für den Kunden durchaus wirklich rechnet. Kommt aber halt stark auf den Verkäufer an, an den man gerät und da gibt es leider sehr viele schwarze Schafe, die nur auf das eigene Geld schauen und denen die Kunden egal sind. Zu den gemachten "Versprechungen" der Sparkasse: Bei diesen Produkten gibt es IMMER einen Garantiewert und einen mit den prognostizierten Gewinnen. Wer sich da von der hohen Rente mit Gewinnen ( die eben nicht garantiert sind ) blenden lässt ist selber schuld bzw. nochmal: hat den falschen Berater. Und zu den Provisionen: Wenn man einen echten, guten Berater hat, der einem als Laien, der keine Ahnung hat das alles raus sucht, erstellt, erklärt und beantragt, und auch danach noch jederzeit den Kunden betreut sind 1.000 € Provision absolut gerechtfertigt. Dies bekommt er von der Versicherung für seine Tätigkeit und der Kunde zahlt es von seinen Beiträgen über die Laufzeit des Vertrages. Es gibt Bestrebungen dies abzuschaffen und durch Honorare zu ersetzen, die dann der Kunde direkt an den Vermittler zu zahlen hat. Dies ist z.B. in England ganz normal, da wissen die Menschen auch, dass Beratung von einem Experten einfach Geld kostet. Schon mal überlegt wie viel ein Rechtsanwalt oder ein Steuerberater von seinen Mandanten als Honorar bekommt? Oder wie viel Provision ein Autoverkäufer für den verkauf eines Kleinwagens bekommt? Da interessiert das keine Sau, weil es ist halt so und wird bei vielen Berufen wie z.B. dem Autoverkäufer oder Vorwerkverkäufer nirgends ausgewiesen. Nur weil in der Versicherungsbranche die Provisionen komplett transparent ausgewiesen werden müssen, ist der Aufschrei groß. Die Provisionen in der Versicherungswirtschaft wurden in den letzten Jahren so gekürzt, dass ich persönlich wenn ich nochmal jung wäre diesen Beruf nicht mehr erlernen wollte, da es schwer ist so über die Runden zu kommen. Fazit: Man braucht einfach einen ehrlichen und kompetenten Berater, nur der ist leider zugegebener Maßen nicht so leicht zu finden.

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Du bist wahrscheinlich eine positive Ausnahme.

Ich sehe halt in meiner Region das die meisten Makler quereinsteiger sind und den Betriebswirt gar nicht erlernt haben. Ich habe das gefühl das es nur noch um die Provisionen geht und um die pflicht verträge abzuschließen.

Selbst meine Bänker haben keine Ahnung von Geld die können nur Konten eröffnen.

Sicher sind die Provisionen gerechtfertig wenn man qualitativ berät. Aber die Versicherungs und Bankenwirtschaft verspielt gerade leichtsinnigerweise ihr vertrauen.

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Immer nur einen freien Versicherungsmakler fragen, der alle Versicherer am Markt anbieten kann und schon ein paar Jahre Berufserfahrung vorweisen kann. Und wenn möglich kleines Büro mit 4-10 Mitarbeitern. In KEINEM Fall Deutsche Vermögensberatung oder andere Strukturvertriebe wie MLP etc.

Ich habe jetzt alles bei der DEBEKA. Und bin zufrieden. 😉

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