Wo Geschichte auf Moderne trifft – Die Hamburger Speicherstadt
Wer nach Hamburg kommt, sollte es nicht versäumen, sich einen Tag Zeit zu lassen, um durch die Speicherstadt zu pirschen. Die Speicherstadt ist Teil des Hafens und war bis 2003 Teil des Freihafens. Der Hamburger Freihafen wurde ursprünglich mit der Speicherstadt geschaffen, um Hamburger Kaufleuten nach Gründung des Deutschen Reichs auch weiterhin die Möglichkeit zu geben, ihre Waren unverzollt im Staatsgebiet anlanden zu können. 1883 wurde mit dem Bau der Speicherstadt auf den Elbinseln südlich der Hamburger Altstadt begonnen, nachdem die dort befindlichen Häuser aus dem 17. Und 18. Jahrhundert abgerissen und die Bewohner zwangsumgesiedelt wurden.
Die Speicherstadt ist das weltweit größte zusammenhänge Kontor- und Lagerhausviertel und wird bis in die heutige Zeit als Lager für Kaffee, Tee, Kakao und Teppiche genutzt.
Planungen, auf dem Gelände der Speicherstadt Wohnungen zu bauen, dafür sogar die alten Lagerhäuser umzubauen, existieren seit den 90er Jahren. Statt diese umzubauen, hat man sich entschlossen, die neue Hafen-City zu bauen, neue Häuser, die gegenüber den alten Lagerhäusern eher deplatziert wirken. Im Bereich der Hafen-City findet sich ebenfalls die Elbphilharmonie, ein völlig aus den Baukosten gelaufener Prestigebau, den die Stadt so nötig brauchte, wie ein Furunkel am Hintern.
Für Freunde von Modelleisenbahnen gibt es in der Speicherstadt das „Miniatur-Wunderland“, eine riesige Modellbahnanlage. Allerdings ist diese so populär, dass man sich bereits vor dem Besuch einen Termin sichern muss.
Interessanter und weniger überlaufen ist das Kaffeemuseum, das einen wundervollen Einblick in den Anbau, die Ernte, Röstung und den Handel von Kaffee gibt.
Die Speicherstadt bietet an jeder Ecke neue großartige Blicke zwischen den Lagerhäusern, zwischen denen die Fleete verlaufen, auf denen früher die Waren angeliefert wurden. Wie diese in die Lager gelangten, davon kann man sich noch heute ein Bild machen, wenn man die simplen Kräne an den Häusern und die großen Türen in jeder Etage sieht.
Für alle, die zwischendrin eine Pause machen wollen, gibt es die Gelegenheit in eins der gemütlichen Restaurants oder Cafés einzuchecken.
Viel Spaß beim Erkunden und entdecken!