Nie und nimmer eine Anleitung!

in #deutsch7 years ago

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Vorweg: Dies ist keine Anleitung, sondern halbherzig empfundene Betroffenheit nah an der Grenze beinahe entsetzt zu sein!

Günter B. (Name geändert), ein Verwandter um tausend Ecken, schimpfte über unsere geliebte Bundesregierung. Schon dies weckte mein Missfallen, zumal sich unsere große Vorsitzende der tiefen Zuneigung unseres Volkes sicher sein darf. Er war dermaßen erbost, dass er von allerlei Aktionen sprach, die mir in Gänze wiederzugeben sowohl die Höflichkeit als auch meine Treue zum real existierenden Bundesrepublikanismus verbieten. :)

Im Gespräch verbarg ich meinen Spott kaum. Mehr noch, ich warf ihm vor, dass ihn nur der Mangel an Sprengstoff davon abhielt Bombenleger zu werden.
„Nur Idioten bauen Bomben mit Sprengstoff...“, sagte er. „Entweder man bastelt und bleibt Amateur oder man bekommt Sprengstoff von den Geheimdiensten und damit ist man nur Instrument des tiefen Staates. Die Uwes lassen grüßen!“
„Ach ja?“, warf ich ein. „Und wie soll das ohne Sprengstoff funktionieren?“
Dann hob er an mich zu belehren. „Je einfacher, desto besser. Du kennst doch die Sechserpackungen mit 1.5 Liter PET-Flaschen, die es überall gibt, Limonade, Cola und so 'n Scheiß?“
Ich nickte.
„Nun, man lässt einfach die Plastikfolie dran und schneidet mit dem Teppichmesser nur die Deckel frei. Den Inhalt trinkt man oder schüttet das Zeug weg. Dann füllt man die Flaschen mit Benzin. Aber geh nicht mit dem Kanister zur Tankstelle. Das könnte auffallen. Zapf es lieber zu Hause aus dem Tank ab.“
„Toll! Und dann?“, erwiderte ich und rechnete mit einer aufwendigen elektronischen Zündeinrichtung.
„Ganz simpel! Du brauchst nur ein paar Kohleanzünder. Du weißt schon, das weiße Zeug, das so nach Spiritus stinkt. Da brichst du eine Stange ab, zündest sie an und legst sie dicht neben die PET-Flaschen. Dann heißt es sich schnell entfernen.“ Er schmunzelte, als er mein Erstaunen bemerkte. „Natürlich musst du vorher die Umgebung des Ziels beobachten. Du weißt schon, was da eben so los ist. Zieh eine Burka an, dann fällst du in manchen Gegenden gar nicht auf. Und einen Fluchtweg musst du dir vorher suchen. Wenn das Ding hochgeht solltest du nicht in der Nähe sein.“

Ich war nahe daran aufzustehen und zu gehen, weil seine Ideen so unglaublich böse, böse, böse waren. Beinahe blutete mir das Herz!
Wollte man etwa ein Haus renovieren, wie er sich ausdrückte, brauchte man nur eine Flasche Methangas, die in jedem Baumarkt zum Klauen bereit stünde, eine Kerze und ein Feuerzeug. „Kannst auch Streichhölzer nehmen. Ist romantischer.“ Die Kerze war seiner Beschreibung nach im ersten Stock aufzustellen. „Du zündest sie an, lässt etwas von dem Wachs auf den Boden tropfen, und drückst die Kerze hinein, damit sie fest und sicher steht. Dann lässt du die Kerze gemütlich brennen und gehst wieder nach unten. Jetzt brauchst du nur noch die Gasflasche öffnen und dich schnell entfernen. Kannst dir ja denken was passiert, wenn sich das Gas im Haus ausbreitet und irgendwann mit der Kerzenflamme im ersten Stock Hochzeit feiert...“ Jetzt grinste Günter. Er kam mir dabei richtig gefährlich und ganz, ganz böse vor.

Seine Vorschläge wurden immer heftiger. Wer etwa einem Bonzen in seiner gepanzerten Limousine ans Leder wollte, der sollte sich einen Kieslaster klauen. „Vermutlich suchen die Bullen nicht einmal danach, denn wer klaut schon einen solchen Karren?“ So ein Lkw hätte viele Vorteile. Zum einen wären die recht grob und robust, zum anderen bärenstark und vor allen Dingen hätten sie zumeist Allradantrieb. „Du kannst die Bonzenkarre einfach an die Wand schieben und überrollen. Mit Vollgas an die Wand rammen, zurücksetzen, Anlauf nehmen, und das Ganze noch einmal. Das überlebt da drin keine Sau. Oder man schiebt einen Wasserwerfer damit direkt in die BRD-Soldateska. So ein Lkw ist schon eine tolle Sache!“
Ich sah ihn mitleidig an und glaubte schon ihn mit ein wenig Realität bremsen zu können: „Ach ja, genau, während die Bullen auf einen schießen. Ist alles ganz einfach...“
„Du siehst wohl zu viele Filme?“, antwortete er. „Kann sein, dass Bruce Willis schießen würde. Für unsere Bullen unmöglich. Es springt auch keiner auf den Lkw, reißt die Tür auf und zieht dich raus. Du musst nur in Bewegung bleiben. Und... zieh dir eine Burka an. Dann lieben dich auch die eingeschleusten Mohammedaner.“

Eine Burka empfahl er häufig. Nicht nur, dass man etwas darunter verstecken konnte. Es würde sich auch niemand wundern, wenn die kegelförmige Ausländerin gerade vom Einkaufen käme und einige Plastiktüten schleppte. Da wäre reichlich Platz manche Teufelsmaschine zu verbergen. „Wirst sehen, wenn sie einen Anschlag damit in Verbindung bringen ist plötzlich jeder für ein Burka-Verbot.“

Außerdem empfahl er, wenn man in diesem Zusammenhang von Empfehlung sprechen will, die Operation unter falscher Flagge. „Völliger Blödsinn bestimmte unerwünschte Ziele anzugreifen. Man muss die Clique in Zugzwang bringen. Das geht nur unter falscher Flagge.“

Ich konnte nur staunen. Der Kerl dachte intensiv über diese Dinge nach. Womöglich war er sogar bereit das ein oder andere davon ins Werk zu setzen. „Sag mal, willst du das wirklich machen?“
Günter sah mir direkt in die Augen. Er blinzelte nicht und sagte nur ein Wort: „Ja, absolut, wenn die Zeit reif ist.“

Man glaubt es kaum, der Günter ist sogar Nichtwähler. Es nützt also gar nichts wegen Leuten wie ihm die AfD zu verbieten. Ich bin ein wenig betroffen und habe auch ein bisschen Angst. Oder auch nicht. :)

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