Black Friday (Teil 24 von: "Nur bei Grün – den Amis ein Vorbild")
Dies ist ein Auszug aus meinem Buch "Nur bei Grün – den Amis ein Vorbild". Die restlichen Auszüge finden sich auf meinem Steemit-Blog: https://steemit.com/@kryptokrat
Black Friday hat nichts mit dem Schwarzen Freitag vom Börsencrash 1929 zu tun. Black Friday ist der Tag nach Thanksgiving, das immer auf den vierten Donnerstag im November fällt. An diesem Tag locken die Geschäfte mit Sonderangeboten und ziehen die Massen an, die schon morgens um 5 Uhr bei Ladenöffnung eine lange Schlange vor dem Eingang gebildet haben. Black Friday ist wohl der inoffizielle Beginn des Weihnachtsgeschäfts, an dem die Amerikaner mit ihren großen Geländewagen sogar über Wiesen fahren und deutliche Spuren hinterlassen, nur um schnell einen Parkplatz vor den Geschäften zu finden. Black Friday ist in den USA einer der umsatzstärksten Tage im Jahr und unter den verrücktesten Tagen, schreibe ich ihm den ersten Platz zu. An diesem Tag scheinen die Amerikaner in Kaufrausch zu verfallen und durchzudrehen. Für mich der perfekte Anlass um in das meistbesuchte Einkaufszentrum der Welt zu fahren, der Mall of America südlich von Minneapolis. Die Mall of America ist komplett überdacht, besitzt einen kleinen Freizeitpark in ihrem Zentrum mit Achterbahn, Wildwasserbahn und Riesenrad. Musik-Bands und ein eigenes Aquarium dürfen in so einem Einkaufspalast natürlich nicht fehlen. Überall wird man von Händlern angesprochen, die einem irgendetwas andrehen möchten. Und neben unzähligen Massagemaschinen gab es eine Box in der Größe einer Telefonzelle, in die man reingehen konnte, und die einem ein Hurrikan simulierte, nachdem man ein paar Dollar eingeworfen hatte.
Da schließlich die Vorweihnachtszeit begonnen hatte, gab es auch einen Stand, an dem man Bilder mit Santa Claus machen konnte. Dies ließ ich mir natürlich nicht entgehen. So saß dann ein 20-jähriger Bub auf dem Schoße des alten rot gekleideten Mannes mit dem langen weißen Bart, der übrigens echt war. Santa fragte mich, was ich mir zu Weihnachten wünsche. Als ich ihm antwortete, dass mein größter Wunsch ein eigener Mercedes sei, wollte er noch wissen, welches Modell ich am liebsten habe. Ich erklärte ihm, dass ich einen 2-Sitzer möchte, am besten einen SLK. Darauf meinte der Alte nur, dass er so einen auch gerne hätte, aber dass dann Rudolf und die anderen Rentiere neidisch würden. Allerdings sollte ich doch mal zu einem Mercedes-Benz Händler gehen und sagen, dass die Rechnung auf ihn, den Weihnachtsmann, gehe. Und wenn ich mit dieser Methode Erfolg hätte, sollte ich unbedingt zu ihm zurückkehren und ihm die Adresse des Händlers verraten. Da aber diese Methode nicht mal bei einem Spielzeug-Mercedes im Spielwarengeschäft funktionierte, ging ich enttäuscht zu meinem Auto, einen alten Ford Explorer, und fuhr heim. Unterwegs sah ich am Randstreifen des Highways zwei Truthähne herumlaufen. Offensichtlich waren sie am Thanksgiving-Vortag irgendwie entkommen und suchten nun eine Mitfahrgelegenheit.
Excellent write!