Wenn dein Smartphone dich zum Superhelden macht - iBoy #montagsmeinung

Es ist wieder mal Zeit für die Montagsmeinung.
Heute unter meiner Review: iBoy.

Witzigerweise ist iBoy diesmal gar nicht die erste Wahl sondern ein Netflixvorschlag gewesen. Denn wir haben uns "Vice" angesehen und den wollte ich auch kommentieren. Allerdings gab der Film enttäuschenderweise nicht viel her und nachdem Netflix freundlicherweise einen neuen Film vorgeschlagen hat,haben wir uns also noch iBoy danach angesehen ;-) und ich widme meiner Zeit deswegen dem weitaus besseren Streifen vom Regisseur Adam Randall. Ein Film dessen Vorlage ein Buch von Kevin Brooks ist das 2010 veröffentlicht wurde.

Doch bevor es meine Review gibt, erst einmal wieder wie gewohnt in der #montagsmeinung die Handlung des Films.

Die Handlung von iBoy

Tom, ein eher durchschnittlich introvertierter Teenager steht auf seine Klassenkameradin Lucy. Als er sie in ihrer Wohnung besucht, wird er unglücklicherweise Zeuge davon, wie ein maskierter Mann das Mädchen vergewaltigt. Er flüchtet um die Polizei mit seinem Smartphone zu rufen, währenddessen ihm von einem der maskierten Männer in den Kopf geschossen wird.
Im Krankenhaus erfährt er, dass durch den Schuss zwischen Kopf und Smartphone einige Teile des Handys in den Kopf gelangt und nicht entfernbar sind.
Durch diesen Unfall entwickelt er plötzlich übernatürliche Kräfte. Er kann auf einmal alleine mit Gedankenkraft elektromagnetische Wellen empfangen und aussenden. Er kann alles kontrollieren was in irgendeiner Art und Weise mit Strom in Verbindung steht.
Mit seiner neu gewonnenen Superkraft und großer Wut auf die Peiniger seiner Freundin beginnt er einen mal etwas anderen Rachefeldzug.

Was man beim Ansehen des Filmes beachten sollte:

Iboy ist ein Superheldenfilm. Wie in allen Superheldenfilmen stimmt das filmischere Geschehen niemals mit der Wirklichkeit überein. Wenn man dazu neigt Filme mit der Realität zu vergleichen, hat man hier ganz schlechte Karten und sicher keine Freude. Denn natürlich gibt es auch hier Fähigkeiten die unlogisch und teilweise auch irrsinnig sind. Ist man aber aufgeschlossen gegenüber neuer filmerischer Realitäten kann man viel Spaß beim Zusehen haben.

Ich bin aufgeschlossen und tauche gerne in fremde Realitäten ein ohne alles erklären zu müssen, demnach fand ich den Film insgesamt als sehr gelungen ;-).

Warum ich den Film sehenswert empfand:

Von der ersten Sekunden an hatte der Film auf mich eine besondere Wirkung.

• Einerseits lag das an der Musikwahl die mir sehr gefallen hat.
• Andererseits aber auch an der wunderschönen Inszenierung.

Es gab einige tolle Bilder auf dem Bildschirm zu sehen und man hat gemerkt, dass der Regisseur ein gekonntes Auge dafür hat. Einige Aufnahmen von der Londoner Skyline wurden so zum Beispiel durch die blaue Stunde in schönem Vorschein gebracht. (die blaue Stunde ist ein in der Fotografie aber auch im Film gerne genutztes Element – eine Stunde die man nach dem Sonnenuntergang sehen kann und die die Welt in einen leichten blauen Licht erscheinen lässt). Ein anderes Beispiel ist eine Szene in der Tom durch Container streift. Die Kamerafahrt gepaart mit den Formen und Farben der Containern hat das Bild gekonnt in Szene gesetzt.

• Auch die visuellen Effekte von Toms Superkräften wurden ansehnlich und harmonisch in den realen Kontext eingearbeitet.
• Es war weder zu viel noch zu wenig, noch zu unrealistisch dargestellt.

Wenn ein Film schöne Bilder hat lasse ich mich außerdem viel lieber in den Bann ziehen ;-).

Was mir noch positiv aufgefallen ist: Der Film hat dem Zuschauer die Möglichkeit gegeben zwischen den Zeilen zu lesen. Konkret bedeutet das: Auch mit wenig Musik und Text konnte der Film seine Geschichte erzählen, alleine aufgrund seiner Kamerafahrt und Bildeinstellung. Ein Film der so etwas schafft ist in meinen Augen ein wirklich gelungener Film.

Welche Fragestellungen im Film aufgegriffen wurden:

Entweder dient ein Film rein zur Unterhaltung oder er versucht eine Moral bzw. Eine Frage in den Raum zu werfen. Bei iBoy wurde in meinen Augen beides erreicht. Welche Fragen, die mir durch den Kopf gingen beim zusehen waren:

• Wie weit kann Rache einen treiben?
• Wie weit würden Superkräfte einen verändern?
• Was unterscheidet Menschen die Böses tun von Menschen, die gegen die Bösen mit bösen Mitteln vorgehen?
• ...

Was hätte man im Film besser machen können:

Die romantische Ebene des Streifens wurde angeschnitten und nur oberflächlich erzählt. Hier hätte man gerne ein bisschen in die Tiefe gehen können. Die Entwicklung der Zuneigung zwischen Tom und Lucy war zwar zu spüren – doch mehr auch nicht.

Da ich das Buch nicht gelesen habe, kann ich an dieser Stelle keinen Vergleich vornehmen. Vielleicht hat von euch jemand das Buch gelesen und den Film gesehen?

Ich würde auch diesem Film, wie The Commuter 6 von 7 Sternen geben.

Fazit:

iBoy ist ein Film den jeder Superheldenfan in jedem Fall gesehen haben sollte. Auch für all diejenigen die sich für Fotografie und Film im Generellen interessieren ist der 90 Minüter ein Hingucker von dem man einiges lernen kann.

PS: Ich schaue mir alle Filme soweit möglich im Original an. Daher kann ich andere Fassungen wie z.B. Die deutsche nicht beurteilen. Im Internet gibt es aber wohl einige, die von der deutschen Fassung leider nicht überzeugt waren.

Wenn ihr also euer Englisch beherrscht macht es mir nach und genießt den Film im Original ;-)

Habt einen wundervollen Wochenstart - Eure Kristina ♥