Geschichten, die die Angst schrieb - Mittwochsquickie

in #deutsch5 years ago

Geschichten der Angst

Angst ist ein großes Thema bei mir. Vor allem aus meiner Kindheit erinnere ich viele Ängste, die allerdings heute größtenteils verblasst sind..

So musste für mich zum Einschlafen meine Decke überall um mich herum sein. Kein Fuß, keine Hand durften herausgucken. Dabei hatte ich keine konkrete Vorstellung von dem, was dann passieren würde, die Angst war einfach da. Zum Glück ist sie es jetzt nicht mehr, denn in warmen Nächten ist das schon sehr hinderlich. 😉

Angst vor Tunneln etc. - eine Geschichte

Ebenso hinderlich war meine Angst vor Tunneln und Brücken. Ich traute mich nicht hindurch zu gehen. Hierzu erinnere ich eine Geschichte, die mir mein Vater mit gut gemeintem pädagogischen Geschick beschert hat. Wir waren als Familie unterwegs auf einem Spaziergang und mussten unter einer Eisenbahnbrücke durch. Ein NOGO für mich. Kein Zureden half, kein Händchenhalte-Angebot und kein Schimpfen.

Kurzerhand veranlasste mein Vater alle anderen dazu, schon loszugehen und ich stand plötzlich ganz allein auf der anderen Seite. Es half mir überhaupt nicht zu sehen, dass allen nichts passiert ist. Die Brücke war nicht eingestürzt, aber... Meine Zerissenheit war schmerzhaft und nach langem Zögern bin ich schnell durchgelaufen in die Arme meiner Mutter. Das anschließende Lob war ein schwacher Trost. Wie sich diese Geschichte ausgewirkt hat, kann ich nicht sagen. Noch heute scheue ich Tunnel - selbst im Auto (Hamburger Elbtunnel) und bin froh, wenn ich draußen bin. Ein Stau dort wäre immer noch ein Horror für mich.

Lost Places

Angst vor Fahrstühlen - zwei Geschichten

Dann gibt es noch die Angst vor dem Fahrstuhl. Ich gehe lieber 10 Treppen, als dass ich mitfahre. Als Kind besuchte ich eine Freundin im Krankenhaus und stieg in einen Fahrstuhl ein, in dem schon Menschen standen - immerhin war ich nicht allein. Es kamen noch einige dazu und wir sollten eigentlich starten. Nach oben... Der Fahrstuhl sackte ab in den Keller (zu den Toten hab ich gedacht.) und ich war wieder mal total verschreckt. Irgendwie ging es dann weiter - vielleicht sind ein paar Menschen ausgestiegen...

Als ich hochschwanger war und in den 9. Stock musste, war ich dann total mutig und stieg doch ausnahmsweise in den Fahrstuhl - allein sogar. Am zweiten Fahrstuhl hing ein Schild mit "Außer Betrieb". Erwachsen wie ich war - immerhin sollte ich ja Mutter werden - war mir auch das egal. Nun, ihr ahnt es vielleicht, er blieb stecken zwischen dem 8. und 9. Stockwerk. PANIK! Dieser Fahrstuhl ist auch kaputt und wird gleich abstürzen!!!!!!!! Und ich war allein. Ich habe noch irgendeinen Notfallknopf gedrückt und mich in einer Ecke zusammengekauert. Es hat Ewigkeiten gedauert, bis der Fahrstuhl wieder fuhr. Inzwischen ist mir immer noch mulmig, aber ich kann es! 😉

Angst vor Spinnen - drei Geschichten

Selbst als Jugendliche war ich noch ziemlich ängstlich. Spinnen waren so gar nicht mein Fall und irgendjemand aus der Familie musste sie mir wegsaugen. Selbst das ging nicht, weil ich die Vorstellung der Spinne im Saugrohr in meinen Händen nicht ertragen konnte. Eines Nachts war aber niemand da außer mir und direkt über mir an der Zimmerdecke saß eine Spinne. Bestimmt war sie riesig 😉, denn ich habe mein Bettzeug genommen und auf dem Sofa geschlafen.

Ein anderes Mal saß ich nachts im Bett und stillte meine Tochter, als ich neben mir an der Wand wieder solch ein Angst erregendes Ungeheuer entdeckte. So dicht! Gott sei Dank war mein Mann da. Wenn er die Geschichte erzählt, heißt es immer, er hätte richtig Angst gehabt, dass ich das Baby erdrücke.
Angeblich habe ich auch einmal das ganze Moor zusammengeschrien, als ich an dem frisch gepflückten Wollgras eine große Spinne entdeckte. Na, da wird sich ja wohl jeder erschrecken, oder?

Ich könnte noch mehr Spinnengeschichten erzählen und auch noch meine Panikattacken erwähnen, aber das übersteigt einen Quickie dann bei Weitem. 😉

Delphine

- LG Kadna -

Dies ist mein Beitrag zum Mittwochsquickie - ins Leben gerufen von @nissla und weitergeführt von @backinblackdevil, bei dem 10 Minuten einem speziellen Thema gewidmet sind - "Angst" in diesem Fall. Benutze den Tag #mittwochsquickie für deinen Post und fühle dich frei, bei den anderen Beiträgen andere Blickwinkel zu entdecken!

Keller Bild von Peter H auf Pixabay

Augen von Pixabay

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oh wie ich deinen post nachvollziehen kann....hatte immer angst vor tunneln oder aufzügen....heute gehe ich treppen,und tunnel meide ich noch,wenns möglich ist...da kann ich auch ein lied von singen...doch das später in meinem post...
lg dir....

Wie schön (sorry für dich), dass es auch anderen so geht... danke für deine Rückmeldung !invest_vote

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Ich finde es klasse, dass du so offen mit deinen Ängsten umgehen kannst. Das reduziert sie wahrscheinlich auch ein Stück weit.
Zum Glück habe weder vor Spinnen noch vor Tunneln oder Aufzügen Angst. Was aber nicht bedeutet dass ich keine Ängste habe. Aber die wären für mich kein Thema für einen Post ...

Du Glückliche! Inzwischen lasse ich mich aber nicht mehr so schnell ins Bockshorn jagen ;-) !invest_vote

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HAHA, @kadna, super, als Kind durfte keine Hand, kein Fuß unter der Decke raus schauen … Da haben wir wohl was gemeinsam. Und : für die Füße gilt das bis heute :-D
Willkommen zurück aus Deiner kleinen Winterpause. Ich hoffe, es ist alles gut !!!!

für die Füße gilt das bis heute :-D

Hihi, bei mir auch, aber nur, weil diese immer kalt sind ;-)

Das mit den Spinnen heißt Arachnophobie. Die ist heilbar. Spinnen sind wunderbare Wesen, die uns eine ansonsten üppig plagende Insektenschaar vom Leibe halten. Besonders im Hause erweisen sie sich als nützlich.

Hihi, ein Frosch hat gut reden ;-) Mein Kopf kennt all die Argumente für Spinnen... ich übe mich auch immer wieder darin, sie zu mögen. Meine erwachsene Tochter gab mir den Tipp, sie mir einfach mit einer pinken Schleife vorzustellen... naja...

Ich glaube, es war deine Tochter, die mir schon einmal durch ihre tiefe Erdverbundenheit aufgefallen ist. Ignoriere die Viecher einfach. Sie wollen nichts von dir. Die gehen hie und da mal vorbei und dann siehst du sie sowieso nicht mehr.

Ich wünsche Dir ein tolles Jahr 2020, vor allem viel Gesundheit und das alle Wünsche in Erfüllung gehen. Mit Glück bekommst du auch noch ein !BEER von mir

Vielen Dank und ... ja, warum kann man nicht gute Wünsche das ganze Jahr über posten? !BEER zurück


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